Ambri vergibt einen Punkt

Von Manuel Ziegler

Der HC Ambri-Piotta bezwingt in der Valascia den HC Fribourg-Gottéron verdient mit 4:3 nach Penaltyschiessen. Die Leventiner waren über weite Strecken die aktivere Mannschaft, konnten aus den vielen Chancen aber keinen Profit ziehen. Matchwinner im Penaltyschiessen war Alexandre Giroux, der alle drei seiner Versuche im Tor unterbrachte und mit dem siebten Penalty den Sieg sicherte.

Im ersten Spielabschnitt kam der neutral Zuschauer auf den Genuss von attraktivem Eishockey. Beide Teams in der Defensive anfällig, wodurch es vor den Torhütern Nyffeler und Zurkirchen immer wieder lichterloh brannte. Bereits in der dritten Minute durfte die Mehrheit der Zuschauer in der Valascia jubeln. Stucki schnappte sich die Scheibe, zog ins offensive Drittel und hämmerte die Scheibe über die Stockhand von Nyffeler ins hohe Eck. Die Führung des Heimteams bestand aber nur genau 46 Sekunden. Joel Kwiatkowski machte es Stucki gleich und glich mit einem satten Schuss zum 1:1 aus. Als Fribourgs Pouliot auf der Strafbank sass, hätte Ambri, namentlich Alexandre Giroux, das 2:1 erzielen müssen. Der Topskorer der Leventiner vergab in dieser Überzahl nicht weniger als drei Topchancen, konnte die Scheibe aber nicht hinter Nyffeler einnetzen. Gleiches kurz darauf auf der Gegenseite, als Adam Hall in der Kühlbox sass. Jeff Tambellini konnte die Scheibe vor dem Tor gleich mehrmals gefährlich Ablenken, einen Torerfolg konnte er aber ebenfalls nicht feiern. Bei Drittelshälfte war es Daniel Steiner, der das nächste Erfolgserlebnis feiern konnte. Der Stürmer konnte vor dem Tor einen Schuss von Gautschi unhaltbar ablenken und liess Nyffeler keine Abwehrchance. Trotz weiteren vielversprechenden Abschlüssen, liessen sich die beiden Torhüter im Startdrittel aber nicht mehr bezwingen.

Im zweiten Drittel waren die Abwehrverbunde etwas gefestigter und liessen nicht mehr so viele Chancen zu, wie noch zuvor. Und doch mussten Nyffeler und sein Pendant Zurkichen einige Mal eingreifen. Das Team von Serge Pelletier agierte mutiger und war bemüht, so schnell wie möglich noch einen Treffer drauf zu legen. Giroux kam dem dritten Treffer in der 26. Minute sehr nahe, traf mit seinem Schlagschuss aber nur den Pfosten. Bei Spielhälfte wurde das Team von Gerd Zenhäusern ebenfalls wieder etwas aktiver, richtig gefährlich wurde es vor Zurkirchen aber nur, wenn Julien Sprunger seinen Stock im Spiel hatte. Kurz vor der zweiten Pause verpasste Paolo Duca ebenfalls noch das 3:1, traf aber nur die Latte.

Die letzten 20 Minuten hatten es in der Valascia nochmals in sich. Die 5672 kamen nochmals auf die volle Hockeykost und sahen ein intensives Schlussdrittel. Ambri in den ersten Minuten die spielbestimmende Mannschaft, musste aber in der 48. Minute durch Julien Sprunger den Ausgleich hinnehmen. Der 28-jährige schnappte sich von Boullion die Scheibe und traf haargenau zum 2:2. Der Ex-Fribourg Spieler Alain Birbaum schoss die Leventiner aber nur 35 Sekunden später wiederum in Führung. Der Verteidiger bezwang Nyffeler nach herrlicher Kombination über Schlagenhauf und Bianchi zwischen den Beinen. Von Minute zu Minute kamen dann mehr Emotionen auf und führte in der Schlussphase beinahe zu einer Massenschlägerei inklusive Torhüter. Zurkirchen wurde vor dem Tor mehrmals von Gästespielern ungestraft attackiert, was dieser verständlicherweise nicht goutierte.

Als sich das ganze dann wieder etwas beruhigte, wurde auch nochmals Eishockey gespielt. Die letzten 30 Sekunden waren bereits angebrochen und Nyffeler sein Kasten verlassen, als Kamerzin von der blauen Linie abzog und zum 3:3 traf. Der Treffer wurde zwar zuerst wegen Torhüterbehinderung annulliert, nach Videokonsultation aber dann doch zu Recht gegeben. Dieser Treffer war definitiv glücklich aus Sicht der Gäste, war das Heimteam doch die bessere Mannschaft, vergab aber zu viele Torchancen.

In der Verlängerung hatten beide Teams weitere gute Möglichkeiten. Auf Seiten der Leventiner hatte Elias Bianchi Pech, als sein Ablenker nur am Pfosten landete. Auf der Gegenseite verpassten Kwiatkowski und Ngoy in den letzten Sekunden den Siegestreffer, als sie kurz „Powerplay“ spielen konnten, da Gautschi’s Stock im dümmsten Moment brach.

Hall – 1:0; Pouliot – 1:1; Aucoin – 2:1; Plüss – gehalten; Giroux – 3:1; Sprunger – 3:2; Steiner – verschossen; Tambellini – 3:3; Stucki – gehalten; Hasani – gehalten; Pouliot – 3:4; Giroux – 4:4; Pouliot – gehalten; Giroux – 5:4;