Bern gewinnt, Genf verlier Zwei Serien halten an

Von David Leicht

Im letzten Spiel vor der Nationalmannschaftspause gewinnt der SC Bern ein packendes Spiel in Genf mit 5:3 Toren. Während die Berner seit nunmehr 8 Meisterschaftsspielen ungeschlagen sind, verloren die Grenat heute Abend zum vierten Mal in Serie.

Soweit hätte es hingegen aus Genfer Sicht nicht kommen müssen. Die Mannschaft von Chris McSorley zeigte trotz sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen heute Abend Moral und eine starke Leistung. Drei Mal konnten die Calvinstädter in der hochstehenden Partie in Führung gehen: Zuerst in der 5. Minute durch Daniel Rubin, der letztjährige SCB-Stürmer traf im Powerplay bereits zum fünften Mal in dieser Saison und spielt weiterhin um Welten besser als noch letztes Jahr in der Bundeshauptstadt. Auch der äusserst glückliche Ausgleich durch die Berner in der 8. Minute, Byron Richtie konnte ins leere Tor einschieben nachdem ein Schuss in die Rundung von der Ecke direkt in den Slot auf die Schaufel von Byron Ritchie sprang - Genf-Goalie Robert Mayer war auf dem Weg hinter das Tor, steckten die Genfer nicht auf. Der Lohn war die erneute Führung durch Matt d’Agostini in der 14. Minute.

Es war just in dieser Phase, als sich die drückenden Genfer nicht entscheidend von den Bernern distanzieren konnten und somit auch heute an mangelnder offensiver Durchschlagskraft laborierten. Die Quittung dafür kam prompt durch die effizienten Mutzen: Zuerst konnte Christoph Bertschy noch vor dem ersten Tee ausgleichen, und zur Spielmitte verwandelte Ryan Gardner einen Abstauber zum 3:3, nachdem zuvor Tom Pyatt in der 21. Minute mit einem schönen Hockeckschuss für Genf wieder vorgelegt hatte.

Die Entscheidung fiel im Schlussdrittel, Genf konnte dabei bezeichnenderweise weitere Grosschancen durch Alexandre Picard, Juraj Simek und Goran Bezina nicht nutzen. Die Berner Gäste machten es besser: In der 52. Minute erzielte Martin Plüss nach einer schönen Einzelleistung durch Chuck Kobasew die erstmalige Führung für die Mutzen. Es war der 300. Skorerpunkt des Zürchers für den SCB. Trotz eines erneuten, vehementen Aufbäumens seitens der Heimmannschaft sollte dies der entscheidende Treffer sein, und Plüss beschenkte sich zum Jubiläum in der letzten Minute mit einem Empty-Netter gleich noch selber.

Mit diesem Sieg zementiert der SC Bern seine Form und die diesjährigen Ambitionen und ist nach Verlustpunkten neu Zweiter. Wer weiss, ob die Berner ob dem Zeitpunkt der Nationalmannschaftspause gar ein wenig wehmütig werden angesichts der momentanen Formstärke. Bei Genf-Servette plagt man sich derweil mit anderen Sorgen herum: Mit dieser Niederlage sind die Adler definitiv im Strichkampf angekommen. Positiv war aber heute die Art und Weise des Genfer Spieles, mit etwas mehr Abschlussglück hätten die Calvinstädter (verdient) gepunktet. Viel Zeit zur Wehmut bleibt aber nicht, denn während der Meisterschaftspause müssen die Genfer zu den zwei CHL-Achtelfinalpartien gegen die Finnen aus SaiPa antreten - eine gute Gelegenheit, Moral zu tanken.