Mutzen verputzen die Langnauer

Von Simon Wüst

Der SCB überzeugte mit Effizienz, die Langnauer mit Kampfgeist und Unvermögen. Das Cup-Derby überraschte mit einer ausgeglichenen Partie und einem knappem Resultat aber nicht mit dem Sieger.

Das Berner-Derby begann schon vor dem Anpfiff mit tollen Choreos auf beiden Seiten. Die Stimmung entwickelte sich wie zu NLA-Zeiten. In der Anfangsphase spielte der SCB extrem druckvoll und liess den Emmentalern fast keine Verschnaufpausen. Die Langnauer wiederum versuchten das körperbetonte Spiel des SCB mitzugehen. Nach einem sauberen Check von DiDomenico rächte sich Rüfenacht seinerseits mit einem Foul welches zur ersten Stadtberner Strafe führte. Doch die SCL Tigers agierten sehr harmlos und kamen zu keiner Chance. Dafür kurz danach der SCB, aber Croce im Tor der Emmentaler hielt auf souveräne Art und Weise. Und dies tat er während des ganzen ersten Drittels. Mit seiner ersten Überzahl nach 13 Minuten konnte aber auch der SCB nicht viel anfangen. Ideenlos im Drittel der Langnauer, kamen sie zu keiner zwingenden Chance. Ab der 15. Minute wurden die Emmentaler stärker und kreierten sich Chance um Chance. Doch die nötige coolness vor dem Tor fehlte. Am Auffälligsten agierte Chris DiDomenico, vorallem auch mit seinen Provokationen welche aber alle ungestraft blieben. Die Unterklassigen beendeten das Drittel mit einem Chancenplus und verursachten in der Kabine der Stadtberner bestimmt einige Unruhe.

Auch in den ersten Minuten des 2. Drittels blieben die Langnauer ihrer Linie treu und hielten gut mit, ja überraschten wirklich mit sehr gutem Eishockey. Bis zur Spielhälfte konnte man keinen Klassenunterschied feststellen! Die anscheinend doch gereizten Mutzen kassierten in der 27. Minute eine weitere dumme Strafe welche die Emmentaler nicht ausnutzen konnten. Zu stark waren die Stadtberner im Boxplay. Langnaus Simon Sterchi liess die heimischen Fans fast verzweifeln nachdem er ganz alleine vor dem gegnerischen Tor an Schaefer scheiterte. Aber mit einem harmlosen Weitschuss, der den Weg durch die Beine der Spieler vor Croce ins Langnauer Tor fand, eröffnete der SCB das Score. Für die SCL Tigers umso ärgerlicher weil DiDomenico kurz vorher ein unnötiges Foul beging und so eine Unterzahl verschuldete. Die Emmentaler machten aber weiter Druck und suchten den Ausgleich. Doch mit einem weiteren Weitschuss in Überzahl fiel das 0:2. Holloway Slapshot wurde von Gardner mit dem Stock ins hohe Eck abgelenkt. Croce hatte bei beiden Treffern keine Abwehrmöglichkeit und Gardner verbuchte den Zweiten Treffer am heutigen Abend. Die Beste Langnauer Möglichkeit bot sich Haas mit einem Pfostentreffer in der 36. Minute und auch Sekunden später vermochten die Tigers vor dem Tor nicht zu reüsieren. Auch im 2.Drittel war es ein Cupfight der seinen Namen verdiente, die Mannschaften schenkten sich nichts.

Nach einem Bully In der 43. Minute vor dem Berner Tor nutzte Albrecht eine Unsicherheit aus und erzielte den Anschlusstreffer für die Langnauer. Nur mit einer Weltklasse-Parade konnte kurz darauf Schaefer den Ausgleich verhindern. Die Emmentaler witterten Morgenluft und die 6050 Fans in der ausverkauften Ilfishalle unterstützten ihre Tigers lautstark. Diese Spielentwicklung veranlasste SCB-Coach Boucher in der 45. Minute sein Timeout zu nehmen um die Mannschaft wieder zu sammeln. Dies gelang ihm offensichtlich, spielten doch die Mutzen danach wieder souveräner. In der Folge verflachte das Spiel ein wenig und die Stadtberner waren darauf bedacht den Vorsprung über die Zeit zu retten. Beim dritten Tor des SCB in der 58. Minute sah der bis dahin souveräne Croce leider nicht gut aus. Der Schuss Ritchies kullerte durch seine Schoner hindurch hinter die Linie. Nach dem Wiederanspiel versuchten die Langnauer ihr Glück noch ohne Goalie, was der SCB aber zum 4:1 ins leere Gehäuse ausnutzen konnte. Und so endete dieses Kräftemessen wie so oft… Goliath obsiegte und David im SCL Dress durfte mit hocherhobenen Hauptes vom Eis.

SCL Tigers – SC Bern 1:4 (0:0, 0:2, 1:2)

Ilfis Stadion. – 6050 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Eichmann/Kurmann , Flury/Progin – Tore: 32. Gardner (Holloway; Ausschluss DiDomenico) 0:1, 35. Gardner (Holloway, Plüss; Ausschluss Bonnet) 0:2, 43. Albrecht (Schlapbach, Wyss) 1:2, 58. Ritchie (Holloway, Blum) 1:3, 59. Berger (ins leere Tor) 1:4; – Strafen: 3 mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. 4 mal 2 Minuten gegen SC Bern

SCL Tigers: Croce; Müller, Stettler; K.Lindemann, Bonnet; Ronchetti, Zryd; Currit, Bandiera; S.Lindemann, C.Moggi, Haas; T.Gerber, DiDomenico, Bucher; Rexha, A.Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach.

SC Bern: Schaefer; Blum, Randegger; Gragnani, Kreis; Dufner, Gerber; Scherwey, Ritchie, Holloway; Rüfenacht, Plüss, Bertschy; Berger, Gardner, Berger; Loichat, Cloutier, Müller.

Bemerkungen: Langnau ohne, Hecquefeuille, S.Moggi, Bärtschi, Gustafsson, Rüegg (alle verletzt); Nüssli (krank); Haberstich (U18);

Bern ohne: Hischier, Kobasew, Furrer, Jobin, Reichert, Krueger (alle verletzt), Bührer (krank); Moser (gesperrt)

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Montag, 15. Dezember 2014

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2:4 (0:1 1:1 1:2)

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