Mission Titelverteidigung gescheitert

Von David Leicht

Der titelverteidigende Cupsieger von 1972, Genf-Servette, scheitert in einem eher blassen Halbfinale an den Kloten Flyers mit 1:2 Toren, wobei die Gäste mit einer kompakten Defensivleistung zu überzeugen wussten.

Eigentlich hat Genf-Servette in den letzten zwei Jahren mit zwei Siegen beim Spengler Cup bewiesen, das es eigentlich eine Turnier-Mannschaft ist. Anfangs 2015 aber scheinen die Grenat zumindest für den Kraftakt in der letztjährigen Neujahrswoche in Davos die Zeche zu zahlen.

Dabei begann das Spiel für Genf gut. Im ersten Drittel wussten die Grenat sich klar zu steigern gegenüber der sonntäglichen Meisterschaftsvorstellung in Davos und übernahmen das Spieldiktat, hingegen scheiterten die Mannen von Chris McSorley mit ihren Chancen an Jonas Müller, dem heute souveränen Gerber-Ersatz im Klotener Tor.

Je länger die Partie andauerte, desto klarer wurde jedoch, dass das Mammutprogramm der vergangenen Wochen und Monate nicht ohne Spuren an den Westschweizern vorbeigegangen ist. Und spätestens als der letztjährige Klotener Topscorer Peter Mueller in der 27. Minute zur Führung für die Flughafenstädter einschoss, er konnte trotz fünf Genfern im Slot die Scheibe nach einem Abpraller von Rückkehrer Robert Mayer im Genfer Tor verwerten, schwappte das Momentum fortan auf die Zürcher Seite über.

In der eher bescheidenen und taktisch geprägten Partie zeigten sich die Einheimischen in der Folge nämlich defensiv verunsichert und offensiv harmlos, was die äusserst effizienten Flieger sofort auszunutzen verstanden: In der 32. Minute erwischte der junge Robin Leone den Genfer Hüter Mayer mit einem Schuss über die Schulter aus spitzem Winkel zum bereits vorentscheidenden 0:2.

Obwohl die Calvinstädter in der Folge nochmals alles in die offensive Waagschale warfen, blieben die klaren Torchancen mehrheitlich aus - mit Ausnahme von zwei guten Chancen durch Cody Almond und Matthew Lombardi im letzten Drittel. Trotzdem blieb den defensiv abgeklärten Flyers, die nach einer kleinen Niederlagenserie heute Abend den zweiten Sieg in Folge unter dem neuen Trainerduo Simpson-Muller feiern konnten, die defensive Blanchissage verwehrt. Der junge Timothy Kast, bereits am Spengler Cup einer der auffälligsten Genfer, konnte mit einer schönen Einzelleistung knappe zwei Minuten vor Schluss noch zum 1:2 einschiessen.

Dieser Treffer kam aus Genfer Sicht aber zu spät, denn die Flyers brachten ihren Vorsprung in den letzten zwei Spielminuten souverän ins Trockene und sichern sich somit den verdienten ersten Platz im Finale des Swiss Ice Hockey Cups. Während dieser Sieg den Zürchern bestimmt neuen Schwung im Kampf um einen Playoff-Platz geben wird, sieht die momentane Lage für die Westschweizer anders aus: Abgesehen vom Sieg am Spengler Cup nämlich verloren die Grenat die letzten vier Meisterschaftsspiele allesamt und müssen sich im Januar erheblich steigern, falls sie sich nicht schon sehr bald wieder im Strichkampf wiederfinden wollen.

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Dienstag, 6. Januar 2015

Servette - Kloten

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