Schweizerinnen scheitern im Viertelfinale

Von Martin Merk

Die Schweiz ist nach einer 0:3-Niederlage gegen Finnland im Viertelfinale ausgeschieden und wird die Frauen-WM entweder auf Platz 6 abschliessen.

Finnland, das fast 6000 lizenzierte Spielerinnen hat (Schweiz: 1091) ging als Favorit in die Partie, doch die Schweizerinnen haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch den grossen europäischen Nationen im Frauenhockey ein Bein stellen kann, nicht zuletzt vor einem Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Dazu braucht es aber viel Willen, Schusseffizienz, eine perfekte Florence Schelling im Tor und das Quäntchen Glück.

Diesmal hat es nicht geklappt und die Finninnen haben sich verdientermassen durchgesetzt und ein Halbfinal-Duell gegen Kanada erzwungen.

Der grösste Unterschied im Vergleich zum gestrigen Spiel gegen Japan, als die Asiatinnen ebenfalls mehr Torschüsse als die Schweizerinnen generierten, war die Klasse Finnlands. Schon nach acht Minuten hätten die Finninnen führen können, als die routinierte Riikka Välilä gleich mehrfach an Schelling scheiterten. In der 11. Minute überlief ihre Sturmpartnerin Michelle Karvinen die Schweizer Abwehr, doch der Puck blieb in Schellings Fanghand hängen.

Die Schweizerinnen blieben meistens früher in der Abwehr mit physisch starken Verteidigerinnen hängen, doch wenn sie durchkamen, wurde es gefährlich. Insbesondere Phoebe Stänz vermochte sich Chancen zu erarbeiten.

Doch in der 14. Minute trafen dann die Finninnen doch noch. Nach einem unnötigen Stockschlag von Lara Stalder spielten sie im Powerplay. Ein Weitschuss ging an den Schlittschuh von Sabrina Zollinger und von da zum Stock von Karvinen, die Finnland in Führung brachte.

Gefährlich wurden die Schweizerinnen im Mitteldrittel während eines Powerplays. Danach sorgten Strafen auf beiden Seiten teilweise für Verwirrung, auch weil Alina Müller zu früh von der Strafbank aufs Eis geschickt wurde.

Die Schweizer Tormöglichkeiten nahmen vor der zweiten Drittelspause zu und sie scheuten sich auch nicht davor dorthin zu gehen, wo es weh tut. Zwei finnische Strafen in den Schlussminuten gaben Grund zu Hoffnung auch für den Start ins letzte Drittel, doch Chancen vermochten sie sich dabei nicht mehr zu erarbeiten.

Finnland hatte auch im Schlussdrittel mehr vom Spiel und in der 51. Minute erwischte Linda Välimäki Schelling dann doch noch. Es war erneut ein Powerplay-Treffer. Das dritte Überzahlspiel innert sechs Minuten im Schlussdrittel war dann doch eines zu viel für die Schweiz.

In der 55. Minute hatte Susanna Tapani auch noch einen Pfostenschuss zu verzeichnen, doch stattdessen versuchten es die Schweizerinnen nochmals. Bereits 4:20 vor Schluss nahm Gian-Marco Crameri seine Torhüterin Schelling aus dem Tor nach einem Time-out um die letzten Angriffe einzuleiten. Sie kämpften noch einmal, doch hochkarätige Chancen blieben aus. Stattdessen traf Rosa Lindstedt ins leere Tor.

Highlights:

Finnland – Schweiz 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)

Malmö Isstadion. – 322 Zuschauer. – SR: Ariano-Lortie (CAN) / Huntley (USA), Johansson (SWE) / Leet (EST).

Tore: 13:47 Karvinen (Tuominen, Hiirikoski / Ausschluss Stalder) 1:0. 50:26 Välimäki (Tapani, Nuutinen / Ausschluss Stiefel) 2:0. 56:49 Lindstedt (ins leere Tor / Strafe Schweiz angezeigt) 3:0.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Finnland, 6-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Torschüsse: 31:15 (10:3, 10:5, 11:6).

Finnland: Räisänen (Ersatz: Suonpää); Lindstedt, Hiirikoski; Jalosuo, Savolainen; Savander, Kilponen; Haikarainen, Mäkinen; Välilä, Karvinen, Tapani; Tuominen, Välimäki, Rantamäki; Tanskanen, Saari, Nuutinen; Kärnä, Tulus, Ollikainen.

Schweiz: Schelling (Ersatz: Alder); Julia Marty, Thalmann; Abgottspon, Altmann; Laura Benz, Sigrist; Forster, Staiger; Stefanie Marty, Monika Waidacher, Nina Waidacher; Raselli, Müller, Stiefel; Stalder, Eggimann, Stänz; Zollinger, Rüegg, Trachsel.

Bemerkungen: 55. Pfostenschuss Tapani. – 55:40 Time-out Schweiz. – Schweiz von 55:40 bis 56:49 ohne Torhüterin.

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Mittwoch, 1. April 2015

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3:2 (0:1 1:1 1:0) n.V.

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