Verdienter Sieg nach zweifacher Führung

Von Samanta Grossen

Die Schweiz gewinnt gegen Russland im zweiten Anlauf mit 3:2 nach Penaltyschissen. Die Schweizer zeigten eine offensiv und defensiv solide Leistung und wurden mit einem Sieg über Weltmeister Russland dafür belohnt.

Zwei Mal geführt und zwei Mal konnten die Russen den Rückstand wettmachen. Nachdem die Schweizer sogar bis in die Startminuten des dritten Abschnitts in Führung lagen, mussten sie einen ärgerlichen Treffer hinnehmen, der sie in die Verlängerung und anschliessend ins Penaltyschiessen zwang. Jedoch zeigte das Team von Glen Hanlon sowohl in offensiven Situationen gefährliche Abschlüsse und schaffte es auch, den Russen einen Powerplaytreffer zu vermiesen. Entscheidend waren hierbei die Leistungen der Stürmer Walker, Scherwey, Martschini und Hollenstein.

Walker mit Führungtreffer

Zu Beginn der zweiten Partie gegen Russland können die Schweizer an die Leistung vom Mittwoch anknüpfen. Sie starteten solide ins erste Drittel und können sich vermehrt in gefährliche Abschlusspositionen bringen. Die erste Möglichkeit zum Führungstreffer erhielten sie während eines Powerplays, woraus jedoch noch kein Tor resultierte. Nach Ablauf der Strafe gegen die Russen war es Julian Walker, der das Skore dennoch eröffnete und die Schweizer in der 10. Minute in Führung brachte. Dean Kukan beförderte die Scheibe ins gegnerische Drittel und bediente Walker, der das 1:0 mit einem Handgelenkschuss erzielte. Etwas ärgerlich war es dann, als ein Fehler an der Bande zum Ausgleich für die Russen führte. Vladimir Galuzin glich nur wenige Sekunden später zum 1:1-Pausenresultat aus. Zum Schluss des Drittels erhielt der bisher positiv auffallende Julian Walker eine kleine Bankstrafe, die den Russen die Möglichkeit zur Überzahl eröffnete.

Conz pariert etliche Schüsse

Doch genau diese Überzahl konnten die Russen nicht in einen Treffer umwandeln. Im Gegenteil, die Schweizer Boxplayaufstellung um Walker und auch Goalie Conz verhinderten den Führungstreffer für den letztjährigen Weltmeister. Die Schweizer blieben aufsässig und erkämpften sich mit erfolgreichem Forechecking Vorteile in der gegnerischen Zone und damit auch Torchancen. Nachdem Trainer Znarok sein Time-Out bereits beim Stand von 1:1 nahm und die Russen kurz darauf nicht wechseln konnten, liessen sie den Schweizer zu viel Raum. Lino Martschini passte die Scheibe zu Dennis Hollenstein, der den zweiten Treffer für das Heimteam schoss. Gegen Ende des Drittels nahmen kurz nacheinander Haas und Romy auf der Strafbank Platz. Damit konnten die Russen in doppelter Überzahl agieren. Benjamin Conz schien jedoch äusserst präsent zu sein und vereitelte etliche Chancen. Es blieb bei einem Pfostenschuss von Captain Sergei Shirokov in der 39. Minute.

Auch Goalie Murygin souverän

Die Russen verpassten die Chance in doppelter Überzahl einen Treffer zu erzielen und nach Ablauf der Strafen wurde Haas vor dem gegnerischen Goalie Murygin gefoult. Anstelle eines Penaltys pfiff der Referee Kurmann lediglich eine Strafe gegen Plotnikov. Ein weiteres Powerplay, das die Schweizer ohne weiteren Treffer verstreichen liessen. Genau dieser Sergey Plotnikov war es dann, der sich in Szene setzte und den erneuten Ausgleich erzielte. Shirokov nahm Marschini die Scheibe ab und spielte sie in den freien Raum. Plotnikov erwischte Conz anschliessend aus spitzem Winkel. Ab der Mitte des dritten Abschnitts zeigte die vierte Linie der Schweizer um Walker, Scherwey und Sannitz wiederum erfolgsversprechende Ansätze. Die Chancen für die Schweizer häuften sich. Gefährlich wurde es auch in der 57. Minute, als sich beispielsweise Grossmann und Hollenstein durch die gegnerische Verteidigung dribbelten. Schliesslich scheiterte Grossmann an Goalie Murygin. Auch der russische Keeper zeigte grosse Paraden und rettete die Russen somit in die Verlängerung.

In der Verlängerung war es zu Beginn erneut Julian Walker, der eine aussichtsreiche Chance hatte. Doch fortan wollte auch den Russen der matchentscheidende Siegtreffer nicht gelingen, musste die Partie im Penaltyschiessen entschieden werden. Für das Penaltyschiessen wechselte Znarok den Torhüter aus und setzte anstelle von Murygin Barulin ein. Dieser Wechsel schien nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Da die Schweizer Loeffel und Suri die beiden entscheidenden Penaltys erzielten, wurden die Schweizer für ihre starke Leistung belohnt und gewinnen somit gegen den letztjährigen Weltmeister mit 3:2 nach Penaltyschiessen.

Schweiz - Russland 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 0:0) n.P.

La Chaux-de-Fonds. - 5547 Zuschauer. - SR Kurmann/Vinnerborg, Espinoza/Tscherrig. - Tore: 10. Walker (Kukan) 1:0. 11. Galuzin (Tschernov) 1:1. 30. Hollenstein (Martschini) 2:1. 45. Plotnikov (Shirokov) 2:2. - Penaltyschiessen: Hollenstein -, Shirokov -; Martschini -, Soschnikov 0:1; Loeffel 1:1, Apalkov -; Suri 2:1, Soschnikov - (Pfosten). - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Conz; Helbling, Grossmann; Loeffel, Kukan; Schlumpf, Leeger; Genazzi; Martschini, Romy, Hollenstein; Rüfenacht, Almond, Suri; Bodenmann, Gaëtan Haas, Bieber; Walker, Sannitz, Scherwey; Herzog.

Russland: Murygin; Grigorjev, Jakovlev; Koledov, Blaschievsky; Antipin, Mironov; Gavrikov, Jarulin; Plotnikov, Loktjonov, Shirokov; Kokarev, Averin, Slepishev; Soschnikov, Apalkov, Kapov; Timkin, Galuzin, Tschernov.

Bemerkungen: Schweiz ohne Manzato (Ersatzgoalie), Bertschy, Froidevaux, Blum und Brunner (alle angeschlagen und/oder geschont). - 29. Timeout Russland. - 40. Pfostenschuss Shirokov. - Schüsse: Schweiz 23 (9-2-10-2); Russland 21 (6-10-4-1). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/2. - Russland 0/5.

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