Gala Abend: Lakers fegen Thurgau vom Eis

Von Pascal Zingg

Und sie können es doch. Lange Zeit schien es so, als würden die Lakers in dieser Saison keine Kantersiege feiern. Immer wenn man komfortabel führte, schalteten die Rosenstädter nämlich einen Gang zurück. Nicht zuletzt deshalb wurden schon gewonnene Spiele plötzlich noch einmal eng. Heute war dies einmal anders und die Lakers durften den höchsten Sieg seit dem 22. Januar 2010 (10:2 gegen Langnau) bejubeln.

Beim unnötigen Punktverlust vor zwei Tagen gegen Visp bemängelte Lakers Trainer Jeff Tomlinson vor allem die fehlende Offensivproduktion. Was seine Spieler heute zeigten war eine eindrückliche Reaktion. Bereits im ersten Drittel zeigten die Roten, dass sie eigentlich wüssten, wie man Tore schiesst. Die Einheimischen überzeugten dabei mit schönen Kombinationen wie beim 1:0 und 3:0, sowie mit einer gewissen Schlitzohrigkeit. So traf Clark beim 4:0 von hinter dem Tor. „Ich versuche diesen Trick immer wieder. Beim 4:0 fiel mir auf, dass der Goalie leicht aus der Position war, weshalb ich diesmal erfolgreich war“, meinte der Kanadier nach der Partie. Anders als in vielen anderen Spielen dieser Saison steckten die Lakers nach dem 4:0 nicht auf und zeigten auch im zweiten Drittel eine gute Partie. Vier Tore innert sechs Minuten durch Vogel, Mason (traf doppelt) und Aulin waren die Folge. Die Lakers überforderten den Gegner aus Thurgau dabei mal um mal mit ihrem temporeichen Kombinationsspiel. Für Thurgau Hüter Nyffeler war dies eindeutig zu viel. Nachdem Mason beim 6:0 einen Abpraller unbedrängt ins leere Tor einschieben konnte, gab er entnervt auf und machte er Nicola Aeberhard platz, welcher auch gleich zwei Tore kassierte. Es blieben die obligaten Fragen nach dem Stängeli und dem Shutout von Goalie Tobler. Beide Fragen sind mit “leider nein“ zu beantworten. Zwar gelangen den Lakers zehn Treffer, doch war der letzte ein Eigentor des Rapperswiler Schlussmanns. Leonardo Fuhrer hatte bei einem Konter via den Pfosten und den Schoner von Michael Tober zum 9:1 getroffen. Während sich der Torhüter darüber aufregte keinen perfekten Abend zu spielen, durfte sich der Thurgauer Anhang immerhin über den Ehrentreffer freuen. Die Fans der Ostschweizer waren heute wohl mit Abstand das beste was Hockey Thurgau zu bieten hatte. Hätten die Spieler ebenfalls so viel Einsatz gezeigt wie die Fans, wäre man wohl nicht derart untergegangen.

Für harte Arbeit belohnt worden

Den Lakers war es logischerweise egal, dass die Thurgauer phasenweise nur sehr wenig Gegenwehr lieferten. Sie konnten heute wieder einmal Selbstvertrauen im Abschluss tanken. Mit Geyer, Kuonen, Rizzello, Clark, Vogel, Mason und Aulin trugen sich nicht weniger als sieben Torschützen in die Scorerliste ein. Andrew Clark konnte erstmals seit seiner Verletzung unter Beweis stellen, wie gefährlich er ist. Mit einem genialen Pass zum 1:0 und dem trickreichen 4:0 war er einen der auffälligsten am heutigen Abend. Dementsprechend zufrieden war er nach dem Spiel: „Wir versuchen grundsätzlich in jedem Spiel so zu agieren wie heute. Auch gegen Visp haben wir ein gutes Spiel gemacht und hart gearbeitet. Trotzdem haben wir gegen Visp unsere Chancen nicht nutzen können. Wir haben uns deshalb vorgenommen besser zu schiessen und mehr Druck aufs Tor zu machen. Heute konnten wir dies ideal umsetzen, weshalb wir für unsere Arbeit belohnt wurden.“ Trotz des perfekten Abends dürfte aber auch Andrew Clark bewusst sein, dass ein solcher Sieg eben auch nur drei Punkte gibt. Insofern wird es auch am Freitag bei Spitzenkampf in La Chaux-de-Fonds wichtig sein, dass die Lakers die Scheibe wieder gefährlich vors Tor bringen. Verstecken muss man sich indes vor niemandem in der Liga. So meinte Clark folgerichtig: „Jedes Team in dieser Liga ist gut. Wir müssen unser Spiel spielen, dann spielt es keine Rolle, wer der Gegner ist.“