Rien ne va plus: U20 zweistellig abgefertigt

Von Pascal Zingg

Die Schweizer Junioren überraschen ein weiteres Mal negativ. Gegen die USA verlieren sie gleich mit 1:10. Natürlich darf man gegen die USA verlieren. Eine Niederlage die Fragen aufwirft.

Highlights:

Die Story dieses Spiels ist relativ schnell erzählt. Die Schweizer waren schlicht und einfach nicht bereit für dieses Spiel. Es schien als wären sowohl die Köpfe, als auch die Beide völlig leer. Eine Tatsache, die die Amerikaner schonungslos ausnutzten. Immer wieder waren sie einen Schritt schneller als die Schweizer, welche in der Verteidigung jegliches Konzept vermissen liessen. Leider zog sich diese Leistung durch das ganze Schweizer Team. Sprich auch Torhüter Joren van Pottelberghe hatte einen rabenschwarzen Abend und war am einen oder anderen Tor mitschuldig. Es überraschte kaum, dass er nach dem 0:5 in der 16. Minute frustriert das Eis verliess. Was dann passierte war symptomatisch, Ludovic Waeber musste gleich den ersten Schuss passieren lassen. Die Schweizer gingen somit mit einem 0:6 ins zweite Drittel, wo die Amerikaner rund elf Minuten brauchten, bis das Stängeli voll war.

Wo war Fusts Reaktion?

Nach dem Spiel drängte sich eine Frage ganz besonders auf: Konnte man ein solches Debakel nicht verhindern? Klar die Batterien der Spieler war nach dem historischen Punktgewinn gegen Kanada ganz offensichtlich leer. Dies ist jedoch keine Entschuldigung, wieso man ein Drittel gegen die USA gleich mit 0:6 verliert. Wieder einmal muss sich John Fust vorwerfen lassen, dass er nicht aktiv coachen kann. So hätte er spätestens nach dem 3:0 ein Timeout nehmen und den Torhüter wechseln müssen. Nur schon um van Pottelberghe zu schützen. Statt Pottelberghe eine Denkpause zu geben, liess er den Schwedenlegionär jedoch drin. Spätestens nach dem 5:0 war das Selbstvertrauen jedoch gänzlich aufgebraucht und er musste trotzdem ausgewechselt werden. Statt einen Fehler zuzugeben versuchte sich Fust nach dem Spiel zu rechtfertigen: „Wir wollten das Joren kämpft und sich nach den Fehlern wieder aufrappelt. Leider war es nicht sein Abend, deshalb haben wir ihn nach dem 0:5 ausgewechselt.“ Ludovic Waeber war indes nicht zu beneiden beim Stand von 0:5 ins Spiel zu kommen. Dank dem Schachzug Waeber als Ersatztorhüter zu nominieren, scheint Fust derweil alle Torhüter demoralisiert zu haben. Gauthier Descloux wechselte er gegen Schweden nach fünf Treffern aus und setzten ihn in den letzten beiden Spielen nicht mehr aufs Matchblatt. Joren van Pottelberghe ging heute ebenfalls nach fünf Treffern und mit einer Fangquote von 50% vom Eis. Lodovic Waeber schliesslich wurde gleich in seinen ersten zehn Minuten abgeschossen. Auch er sah einige Mal überfordert aus. Fust muss sich deshalb die Kritik gefallen lassen, dass er alle drei Torhüter kaputt gemacht hat. Der Schweiz-Kanadier negiert dies allerdings und meint: „Ich sehe das anders. Es ist ein Vorteil, dass alle drei Torhüter gespielt haben. Das sind die besten drei Torhüter, die wir zur Verfügung haben, sonst wären sie nicht hier.“ Auf die Frage, wieso er zu Beginn des Spiels kein Timeout genommen hatte, wich Fust derweil aus. Man darf sich deshalb fragen ob er nach dem 0:3 bereits resigniert hatte. So oder so ist zu hoffen, dass der Trainer der Schweizer U20 für die Abstiegsrunde einen besseren Masterplan hat, als für die Vorrunde. Andernfalls könnte diese WM ganz bitter enden.

Telegramm:

USA – Schweiz 10:1 (6:0, 4:1, 0:0)

Helsingin Jäähalli, Helsinki: 3701 Zuschauer. – Schiedsrichter Konc (SVK), Piechaczek (GER); Jensen (DEN), Nieminen. – Tore: 7:23 Dvorak (Werenski, Milano) 1:0; 8:26 Matthews (Tkachuk, White) 2:0; 10:13 Carlo (Werenski) 3:0; 12:59 Werenski (Dvorak, Milano) 4:0; 15:10 Tkachuk (Matthews) 5:0; 16:33 Schmaltz (Hitchcock, Boeser) 6:0; 21:26 Meier (Hischier) 6:1; Tkachuk (Matthews) 7:1; 28:09 Matthews (Schmaltz, White; Ausschluss: Karrer) 8:1; 29:00 White (Dvorak; Ausschluss: Eansor!) 9:1; 30:58 Donato 10:1. – Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die USA; 7 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

USA: Nedeljkovic (29. Halverson); Werenski, Carlo; Belpedio, Borgen; Krys, McAvoy; Fortunato; Tkachuk, White, Matthews; Björk, Dvorak, Milano; Schmaltz, Hitchcock, Boeser; Eansor, McInnis, Donato.

Schweiz: van Pottelberghe (16. Waeber); Karrer, Siegenthaler; Glauser, Kindschi; Forrer, Heldner; Schmidli, Kessler, Suter; Hischier, Rod, Meier; Thürkauf, Malgin, Riat; Privet, Meyer, Impose.

Bemerkungen: USA ohne Debrincat (verletzt); Schweiz ohne Egli (gesperrt) und Harlacher (verletzt).

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Mittwoch, 30. Dezember 2015

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