Russland ringt die USA nieder

Von Pascal Zingg

Wer die Tore nicht macht, der kriegt sie irgendwann. Diese vielleicht älteste aller Hockey-Weisheiten mussten die US-Boys im zweiten Halbfinale am eigenen Leib erfahren.

Highlights

Keine Frage die Amerikaner waren im ersten Drittel dieses Spiels das klar bessere Team. Sie dominierten die Russen nach belieben und kamen zu einigen sehr guten Chancen. Selbst als Dvorak nach neun Minuten das 1:0 gelang wollte sich der Knoten im US-Team nicht lösen. So gingen Hitchcock (11.), Dvorak (11. Pfosten) und Björk (20.) zu sorglos mit ihren Chancen um.

Auf der anderen Seite schien bei den Russen gar nichts zu klappen. In zwei Minuten doppelter Überzahl kamen sie kein einziges Mal gefährlich vors Tor. Erst im zweiten Drittel schienen die Russen langsam aufzutauen. Allerdings scheiterte Korshkov am eigenen Unvermögen (28.) und Kamenev traf nur den Pfosten (29.). Gerade diese Szenen zeigten jedoch, dass auch die Russen Eishockey spielen können. Ganz untypisch sollte Kraskovski die Scheibe in der 36. Minute schliesslich über die Linie stochern. 108 Sekunden später bezwang Korshkov Nedeljkovic mit einem Solo in der nahen Ecke. „Diesen Treffer muss ich ganz klar auf meine Kappe nehmen, da gibt es nichts schön zu reden“, meinte der Torhüter der Amerikaner nach dem Spiel. Die Szene war umso bitterer, als es der erste Fehler von Nedeljkovic in diesem Turnier war.

Eigentlich wäre dieser Spielstand eine gute Vorlage für Auston Matthews gewesen. Der Star der Amerikaner schaffte es jedoch nicht diesem Spiel den Stempel aufzudrücken. Stattdessen blieb er während 60 Minuten farblos. Am ehesten war der Ausgleich noch der zweiten Linie um Dvorak zuzutrauen. Die Russen zeigten sich jedoch in der Defensive sehr solide. Dabei half ihnen auch, dass Valeri Bragin heute in die Trickkiste griff und Ilya Samsonov ins Tor stellte. Der 18-jährige war bisher nur die Nummer zwei gewesen, hatte die Russen aber schon an der U18-WM in Luzern zum Sieg über die US-Amerikaner gehext.

Mit dem Sieg der Russen kommt es morgen zur Neuauflage des Duells zwischen Finnland und Russland. In der Vorrunde waren sich diese beiden Teams schon einmal gegenübergestanden. Finnland dominierte damals die erste Hälfte des Spiels, liess sich jedoch durch einen Shorthander aus dem Konzept bringen. Ein Fehler, denn man morgen sicher vermeiden möchte.

Telegramm:

Russland – USA 2:1 (0:1, 2:0, 2:1)

Hartwall Arena, Helsinki: 11812 Zuschauer. Schiedsrichter: Iverson (CAN), Wiegand (SUI); Chartrand-Piche (CAN), Nieminen (FIN). – Tore: 9:03 Dvorak (Milano, Werenski) 0:1; 35:08 Kraskovski (Korshkov) 1:1; 37:56 Korshkov 2:1. – Strafen: 2 x 2 Minuten gegen Russland; 4 x 2 Minuten gegen die USA.

Russland: Samsonov (Georgiev); Rykov, Zhuldnikov; Provorov, Mikulovich; Boikov, Vorunkov; Sergeyev, Sharipzyanov; Kraskovski, Polunin, Koreshkov; Svechnikov, Lazarev, Kamenev; Svetlakov, Karizov, Kuzmenko; Fazleyev, Lauta, Dergachyov.

USA: Nedeljkovic (Helverson); Werenski, Carlo; Belpedio, Borgen; Fortunato, McAvoy; Krys; Tkachuk, White, Matthews; Bjork, Dvorak, Milano; Schmaltz, Hitchcock, Boeser; Debrincat, Eansor, MacInnis; Donato.

Bemerkungen: Russland ohne Tretjak (überzählig); Pfostenschüsse: 11. Dvorak, 29 Kamenev; 57:36 Timeout Russland; USA ab 58:01 ohne Torhüter; 59:23 Timeout USA.

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