Titelverteidiger Kloten im Cup ausgeschieden

Von Rolf Schwarz

Während zwei Dritteln kontrollieren lauf- und einsatzfreudige Klotener das Spiel, geben dieses aber zum Schluss wegen zu vieler Strafen aus der Hand und verhelfen damit dem EV Zug zum 4:2 Erfolg und dem Einzug in den Cup-Viertelfinal.

Titelverteidiger Kloten empfängt zum ersten Mal in der diesjährigen Cupsaison den EV Zug im Cup-Achtelfinale und tritt diese Aufgabe mit veränderten Sturmformationen an: Erstmals spielen Captain Hollenstein und Flügelkollege Praplan nicht zusammen im selben Block. Und erstmals diese Saison kann Santala nach überwundener Kieferverletzung in einem Ernstkampf wieder mit dabei sein.

Dieser Santala ist es denn auch, welcher für die erste Strafe des Spiels sorgt und zwei Minuten die Bank drücken muss. Er erweist damit seinem Team aber nicht etwa einen Bärendienst, sondern entwickelt sich das Boxplay des Heimteams nach gut fünf Spielminuten zu einem Glücksfall. Wobei statt von Glück muss vielmehr von Hartnäckigkeit gesprochen werden: Grassi und Trachsler stören die Zuger sehr früh in ihrem eigenen Drittel an einem gepflegten Spielaufbau, erobern dabei die Scheibe und können einen Shorthander erzielen zum Führungstreffer. Kloten ist auch in der Folge das aktivere Team und ist häufiger in Scheibenbesitz und dem 2:0 näher, als Zug dem Ausgleich.

Kloten kann den Schwung aus dem Startdrittel mitnehmen und auf 2:0 erhöhen. Der spielfreudige Praplan, von Bieber losgeschickt, stürmt an der Seite des mitgelaufenen Schlagenhauf und statt kurz vor Tobias Stephan zu schiessen oder einen «normalen» Pass zu spielen, spielt er den Pass zu Schlagenhauf hinter seinem eigenen Rücken durch – backhand notabene, an einem Zuger Verteidiger vorbei und via Schlagenhauf Kufe direkt ins Tor. Weil keine Kickbewegung Schlagis auszumachen ist, erübrigt es sich, dass sich die Schiedsrichter den Treffer noch einmal im Replay anschauen wollen.

Dank doppelter Überzahlsituation kommt Zug nochmals zurück ins Spiel findet und vermag die Partie im letzten Drittel noch zu drehen. Zwar sind nicht immer alle Schiedsrichterentscheide gegen Kloten gänzlich unumstritten und mögen das ihre dazu beigetragen haben, dass Zug noch zu vier Toren gekommen ist, aber Fakt ist, dass es Kloten nicht geschafft hat, die bis dahin souveräne 2:0 Führung zu verteidigen und über die Runde zu bringen. Den Zugern muss man zu Gute halten, dass sie ihre Angriffsbemühungen nicht zurückgeschraubt haben und die Chance, die sich ihnen geboten hat bei doppelter Überzahl, konsequent genutzt haben, um die Wende einzuläuten. Schon übermorgen Dienstag hat der EHC Kloten die Gelegenheit, gegen denselben Gegner wieder im Heimspiel Revanche zu nehmen, dannzumal wieder in der Meisterschaft. Gut möglich aber, dass aus Kloten schon zuvor positive News vermeldet werden, zum Beispiel bei einer Verpflichtung von Kevin Schläpfer als neuen Trainer (und Sportchef) der Klotener.

Telegramm

EHC Kloten – EV Zug 2:4 (1:0, 1:0, 0:4)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 6'023 – Schiedsrichter: Stricker/Urban; Altmann/Gurtner; - Tore: 05:25 Grassi (Trachsler; Ausschluss Santala!) 1:0; 21:26 Schlagenhauf (Praplan, Bieber) 2:0; 49:16 Diaz (Stalberg, Roe, Ausschlüsse Lemm, Weber) 2:1; 51:19 Suri (Diem, Schnyder) 2:2; 53:54 Martschini (Stalberg; Ausschluss Hollenstein) 2:3; 59:40 Klingberg (Diaz, Roe; Ausschluss Hollenstein) 2:4.

Schussverhältnis: 22:27 (4:6, 12:7, 6:14)

Strafen: 7 x 2 Minuten gegen Kloten, 7 x 2 Minuten gegen Zug.

Kloten: Saikkonen (Seifert); Stoop, Bäckman; Weber, Back; Egli, Andersen; Harlacher; Grassi, Trachsler, Hollenstein; Praplan, Schlagenhauf, Bieber; Leone, Santala, Bader; Obrist, Lemm, Kellenberger.

Zug: Stephan (Bader); Diaz, Geisser; Schlumpf, Stadler; Morant, Thiry; Fohrler; Klingberg, McIntyre, Suri; Lammer, Roe, Stalberg; Martschini, Kast, Senteler; Schnyder, Diem, Haberstich.

Bemerkungen: Kloten ohne Boltshauser, von Gunten, Ramholt und Salinen (alle verletzt) sowie Bozon (überzählig); Zug ohne Alatalo, Helbling und Grossmann (alle verletzt) sowie Zehnder und Holden (beide überzählig); Kloten von 58:30 bis 59:27 ohne Torhüter; 58:52 Time Out Kloten; Best Player Kloten: Saikkonen; Best Player Zug: Stephan.

Aktuelle Spiele

Sonntag, 22. Oktober 2017

Ajoie - ZSC Lions
5:4 (1:0 0:1 3:3) n.P.

Olten - Biel
3:4 (1:0 0:3 2:0) n.V.

Visp - Davos
2:4 (2:0 0:2 0:2)

Rapperswil - Lugano

SCL Tigers - Fribourg
2:1 (0:0 2:1 0:0)

Ambrì - Bern
3:4 (1:1 0:1 2:1) n.P.

Kloten - Zug

Kalender

<< Oktober 2017 >>
MoDiMiDoFrSaSo
      1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031