Langnaus unglaubliche Aufholjagd

Von Rolf Probst

Die SCL Tigers lagen zur Spielhälfte scheinbar entscheidend mit 0:3 im Rückstand. Das liess den SC Bern sehr passiv und unkonzentriert werden. Die Emmentaler kämpften sich in das Spiel zurück und entschieden schlussendlich dieses Derby mit einem Doppelschlag innert 28 Sekunden in der 49. Minute. Am Ende stand ein verdienter Sieg der SCL Tigers zu Buche.

Der SC Bern startete furios in das Berner Derby und führte bereits in der 6. Minute durch Tore von Simon Moser und Simon Bodenmann mit 2:0. Die SCL Tigers kamen kaum aus ihrem Verteidigungsdrittel hinaus. Alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Doch die scheinbare sichere Führung liess den SC Bern sehr passiv werden. Im zweiten Drittel spielten sie nur auf Kontrolle und liessen die Langnauer immer mehr gewähren und mussten auch noch Strafen in Kauf nehmen. Für fast 100 Sekunden hatten die Langnauer die Möglichkeit mit 5 gegen 3 zu spielen, doch der Puck wollte nicht rein und zu allem Überfluss musste Aaron Gagnon eine Minute später auch auf die Strafbank. Als dann Eric-Ray Blum von der Strafbank zurückkam, wurde er sogleich von Beat Gerber steil lanciert. Uneigennützig legte er dem mitgelaufenen Mark Arcobello auf, welcher problemlos bei 4 gegen 4 das 3:0 erzielen konnte. Die Langnauer gaben nicht auf und fighteten weiter. Gute 4 Minuten später stand es dann nur noch 3:2. Alexei Dostoinov und Ville Koistinen konnten verkürzen und dies war dann nicht einmal unverdient. Der SC Bern tat viel zu wenig in diesem zweiten Drittel (sie brachten nur 3 Schüsse auf das Langnauer Tor!).

Die Emmentaler spürten nun, dass beim Leader in Bern etwas zu holen ist. Sie hatten auch die erste grosse Möglichkeit im dritten Drittel zum Ausgleich. Mit einem Doppelschlag innert 28 Sekunden schossen Yannick-Lennart Albrecht und Benjamin Neukom die SCL Tigers in der 49. Minute in Führung. Die Emmentaler bestraften die Berner für ihre Passivität ab dem zweiten Drittel.

SC Bern vs. SCL Tigers 3:5 (2:0 / 1:2 / 0:3)

PostFinance-Arena, Bern – 16'003 Zuschauer

SR/LM: Massy Didier (22), Stricker Daniel (91); Castelli Franco (31), Kovacs Balazs (23)

Tore: 04:49 Moser (Arcobello, Ruefenacht) 1:0; 05:32 Bodenmann (Pyörälä, Andersson) 2:0; 28:22 Arcobello (Blum, B. Gerber / Ausschluss Kamerzin und Gagnon) 3:0; 30:24 Dostoinov (Gagnon) 3:1; 32:08 Koistinen (Elo) 3:2; 48:00 Albrecht (Koistinen, Neukom) 3:3; 48:28 Neukom 3:4; 59:35 Koistinen (Gagnon / ins leere Tor) 3:5

Strafen: SC Bern 2 x 2 Min.; SCL Tigers 2 x 2 Min.

SC Bern: Genoni (Caminada); Blum (A), Untersander, B. Gerber, Andersson, Krueger, Kamerzin Burren; Moser ©, Arcobello (USA), Ruefenacht; Pyörälä (FIN), Ebbett (A TS / CAN), Bodenmann; Scherwey, Haas, Raymond (CAN); G.-A. Randegger, Hischier, A. Berger

Coach: Kari Jalonen (FIN)

SCL Tigers: Punnenovs (Ciaccio); Koistinen (FIN), Zryd, Lardi, Blaser, Huguenin, F. Randegger, Seydoux; Erkinjuntti (TS FIN), Gagnon (CAN), Elo (FIN); Nüssli, Albrecht (A), Dostoinov; Neukom, P. Berger ©, Kuonen; Weibel, L. Haas, R. Gerber (A)

Coach: Heinz Ehrlers (DEN)

Bemerkungen:

SC Bern ohne Noreau (CAN), Kämpf, Wolf, Gerber C., Heim, Dubois, Meyer,

SCL Tigers ohne Stettler, Müller, Peter, Rüegsegger, Schmid, Gustafsson, Himelfarb, N. Berger, Camperchioli, Weibel, Cadonau

Schussverhältnis: SC Bern 23 (11 / 3 / 9) – SCL Tigers 20 (5 / 7 / 8)

09:25 Lattenschuss Andrew Ebbett, SC Bern

48:22 Timeout SC Bern

58:02 bis 59:35 SC Bern ohne Goalie Leonardo Genoni

60:00 Game-Winning-Goal: #36 Benjamin Neukom

60:00 bester Spieler SCL Tigers: #28 Yannick-Lennart Albrecht

60:00 bester Spieler SC Bern: #58 Eric-Ray Blum

(TS): Topscorer

©: Captain

(A): Captain-Assistent