NLA - Freitag, 12. Januar 2018
Zuschauer
6257 Zuschauer (87% Auslastung)
Vernets, Genf
Schiedsrichter
Alessandro Dipietro, Milan Novak; Balazs Kovacs, Patrick Stuber
Tore
Nathan Gerbe | 1:0 | 09:08 | ||
J. Wick, J. Simek | ||||
13:15 | 1:1 | Enzo Corvi [PP] | ||
F. Du Bois, A. Ambühl | ||||
16:00 | 1:2 | Gregory Sciaroni | ||
E. Corvi, F. Du Bois | ||||
Jeremy Wick [PP2] | 2:2 | 19:23 | ||
D. Riat, T. Richard | ||||
22:32 | 2:3 | Samuel Walser | ||
D. Simion, M. Nygren | ||||
Jeremy Wick [PP] | 3:3 | 24:04 | ||
R. Loeffel, T. Richard | ||||
Damien Riat | 4:3 | 26:45 | ||
J. Wick, J. Fransson | ||||
40:33 | 4:4 | Marc Wieser | ||
B. Little, N. Schneeberger | ||||
Romain Loeffel [PP] | 5:4 | 50:44 | ||
J. Fransson, T. Richard | ||||
55:16 | 5:5 | Enzo Corvi | ||
G. Sciaroni, A. Ambühl | ||||
Damien Riat | 6:5 | 60:18 | ||
H. Tömmernes, T. Richard | ||||
Strafen
Adam Hasani | 13:08 | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 7 Sekunden | ||
18:32 | Mikael Johansson | |
2 min - Puck aus dem Spielfeld schiessen | ||
Effektive Dauer: 51 Sekunden | ||
19:01 | Brandon Buck | |
2 min - Zuschieben des Stockes | ||
23:31 | Enzo Corvi | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 33 Sekunden | ||
49:59 | Samuel Walser | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 45 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
86,4% 60:18 | ||||
82,1% 60:18 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
-1 2S | +3 2A 1S | |||
±0 2A 2S | +2 | |||
±0 | ±0 | |||
±0 1T 1A 3S | ±0 1S | |||
-2 1S | ±0 1A | |||
-1 1A 4S | -1 1S | |||
±0 1A 2S | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
-1 1S | ±0 2S | |||
-1 1T 6S | +1 2A 5S | |||
-1 1S 2' | -2 2' | |||
-1 | +1 2T 1A 2S 2' | |||
-1 | ±0 3S | |||
+2 2T 1A 5S | +1 1S 2' | |||
+2 4A 1S | -2 | |||
+1 1S | +1 1A 1S | |||
-1 1S | +2 1T 1A 4S | |||
-1 2S | +1 1A 1S | |||
-1 2S | +1 1T 2S 2' | |||
-1 1A 4S | -2 | |||
±0 1S | +1 1T 2S | |||
+1 2T 2A 7S |
Ein Lebenszeichen des GSHC
In einer spektakulären und stimmungsvollen Partie mit Playoff-Charakter gewinnt Genf-Servette gegen den HC Davos mit 6:5 Toren nach Verlängerung.
Vor dem Spiel standen alle Zeichen in Genf auf Sturm: Über verschiedene Medien sickerte durch, dass der GSHC der Stadt Genf die Stadionmiete seit August 2017 nicht bezahlt haben sollte. Man spricht von einer vierten Mahnung und von mehreren hunderttausend Franken Schulden - dies neben den hartnäckigen Gerüchten, dass Genf auch bei den Arbeitgeberbeiträgen arg im Rückstand sei. Auch der sportliche Horizont zeigte sich düster: Die Ausländer Da Costa (gesperrt) und Spaling (verletzt) fehlten, dazu Nationalspieler Almond sowie die Verteidiger Jacquemet, Vukovic, Bezina und Mercier. Dies führte dazu, dass neben dem gelernten Stürmer Jeremy Wick neu auch Raubein Tim Traber (zumindest auf dem Papier) als Verteidiger auflief.
All diese negativen Neuigkeiten liessen die Genfer Siegesserie vom Dezember glatt verblassen, auch weil die Aigles zuletzt zwei Mal gegen den EHC Biel verloren und dabei vor drei Tagen vor eigenem Anhang mit einer erschreckend schwachen Leistung aufwarteten. Heute Abend hingegen, entgegen allen Vorzeichen, vermochte das Team von Coach Craig Woodcroft dank einer beherzten Leistung auf dem Eis alle diese Umstände vergessen machen und den HC Davos, der dabei auf die Rückkehrer Eggenberger, Walser, Forrer, Johansson und Aeschlimann zählen konnte, bezwingen - ein wichtiger Sieg für die Moral der Westschweizer.
Genf startete von Beginn weg dynamisch in die Partie und kam zu ersten guten Chancen durch Rod und Gerbe, dazu einem annullierten Treffer in der 4. Spielminute. Davos hielt zu Beginn vor allem mit sehenswerten, kernigen Checks dagegen und so kam schon bald ordentlich Pfeffer in die Partie. Diesem Start entsprach es, dass die Calvinstädter in der 10. Minute in Führung gingen, Nathan Gerbe traf mit einem satten Handgelenkschuss unter die Latte. Die Freude über diesen Treffer sollte nur kurz währen. Denn in der 14. Minute brauchten die Davoser im Powerplay nur gerade 7 Sekunden, um die Partie auszugleichen: Enzo Corvi traf wie Gerbe zuvor genau unter die Latte. Es kam noch besser für die Gäste, vier Minuten vor dem ersten Tee traf Gregory Sciaroni aus kurzer Distanz zum 1:2. Im sehr attraktiven Startdrittel waren es dann wieder die Genfer, die in der 20. Minute in doppelter Überzahl durch Jeremy Wick zum 2:2 ausgleichen konnten.
Im Mitteldrittel ging das Spiel im gleichen Stil weiter: Schnell, hart und stimmungsvoll. Und es schlug auch sogleich wieder ein, in der 23. Minute erwischte Samuel Walser den Genfer Hüter Robert Mayer aus spitzestem Winkel zwischen den Schonern, ein Tor, von dem Mayer wohl noch träumen wird. Genf reagierte: Romain Loeffel knallte die Scheibe in Überzahl nur eine Minute später an den Pfosten. Noch im gleichen Powerplay glich Genf zum 3:3 aus, wieder traf Jeremy Wick. Genf gewann jetzt Oberhand und nachdem Damien Riat den Davoser Verteidiger Paschoud schwindlig tanzte und zum 4:3 für Genf traf (27. Minute), sah sich Arno del Curto gar gezwungen, sein Time-Out schon früh zu beziehen. Das Spektakel auf dem Eis nahm seinen Lauf, Grosschancen und Big Saves bekamen die 6'257 Zuschauer im Minutentakt zu sehen. Genf agierte defensiv fortan aber sehr solide, wobei Robert Mayer mehrere schöne Big Saves zeigte, und sorgte offensiv für etwas mehr Druck, wobei auch Mayers Pendant Gil Senn zu glänzen vermochte.
Vor dem Schlussdrittel war ergo noch jeder Ausgang möglich. Vor diesem gab es leider noch eine längere Pause, da sich einige "Anhänger" aus der Genfer Fankurve die Dummheit des Jahres leisteten, und im Stadion zwei Leuchtpetarden zündeten und Konfettibomben knallen liessen, wonach die Eismaschine für eine Ehrenrunde zurückkehren musste. Zwei Sachen lernte der neutrale Beobachter: Erstens, dank dem im Stadion ertönenden Lied "Benny Hill Theme" ist sogar so eine Pause "lustig" und zweitens, eine Busse der National League ist quasi garantiert, ob Genf die wohl überhaupt noch bezahlen kann... Als das Spiel dann endlich wieder lief, brauchte der HCD nur gerade 33 Sekunden, um auszugleichen: Marc Wieser verwertete einen Pass von Broc Little kaltschnäuzig. Dann lief lange Zeit etwas weniger, bis Samuel Walser in der 50. Minute eine ziemlich überflüssige Strafe fasste, und Genf im Powerplay durch Romain Loeffel mit 5:4 in Führung ging, der Schuss des Nationalverteidigers prallte vom Pfosten hinter die Torlinie.
Sekunden später knalle Noah Rod die Scheibe an den Pfosten - was sich rächte, denn knappe fünf Minuten vor Schluss glich Davos durch Enzo Corvi wieder aus. Schlussendlich musste die Overtime über den Extrapunkt entscheiden - wobei diese nur gerade 18 Sekunden dauerte, bis Damien Riat mit seinem vielumjubelten, zweiten Treffer die Partie für den GSHC entschied. Der einzige Wermutstropfen auf Genfer Seite: Mit Kay Schweri, der nach einem Stockschlag eines Davosers nicht mehr aufs Eis zurückkehrte und nach der Partie mit der Ambulanz direkt ins Spital gefahren wurde (Armbruch?), fällt ein weiterer Stammspieler aus. Bereits morgen geht es für beide Teams weiter: Genf tritt die lange Reise nach Lugano an, Davos empfängt den EHC Kloten.
Tabelle
1. | Bern | 38 | 22-6-4-6 | 134:81 | 82 |
2. | Zug | 38 | 17-8-2-11 | 121:95 | 69 |
3. | Biel | 39 | 18-4-4-13 | 119:105 | 66 |
4. | Lugano | 39 | 20-2-1-16 | 123:107 | 65 |
5. | Davos | 39 | 19-1-5-14 | 110:118 | 64 |
6. | ZSC Lions | 39 | 15-6-4-14 | 119:104 | 61 |
7. | Servette | 39 | 14-6-5-14 | 105:113 | 59 |
8. | Fribourg | 37 | 15-2-5-15 | 94:108 | 54 |
9. | SCL Tigers | 40 | 12-6-4-18 | 101:112 | 52 |
10. | Lausanne | 38 | 12-4-6-16 | 111:123 | 50 |
11. | Ambrì | 38 | 10-2-5-21 | 96:126 | 39 |
12. | Kloten | 38 | 6-4-6-22 | 83:124 | 32 |