Schweizer scheitern kläglich

Von Simon Wüst

Auch die Herren Eishockeynati schafft die Qualifiktion für die Viertelfinals nicht. In einem ausgeglichenen Spiel gegen Deutschland hat das katastrophale Powerplay den Ausschlag gegeben. Deutschland hat clever gespielt und ist eine Runde weiter.

Einen solchen Start hat man noch nicht gesehen. Bereits nach 9 Sekunden ! fasste Cody Almond für einen Ellbogencheck gegen den Kopf von Ehrhoff eine Spieldauerstrafe. In der fünfminütigen Unterzahl schlugen die Deutschen prompt zu. Leonhard Pföderl traf mit einem Slapshot, wobei Hiller nicht besonders gut aussah. Danach fingen sich die Schweizer wieder, aber sie hatten grosse Mühe im Spielaufbau, standen die Deutschen doch tief und kompakt an ihrer blauen Linie. Der absolute Tiefpunkt im Startdrittel waren die drei Powerplays, bei welchen keine anständige Chance herausgespielt wurde. Nur ein Deutscher musste zur Pflege raus weil er den Puck ins Gesicht bekam.

In der 24.Minute fiel der verdiente Ausgleich für die Schweizer. Ambühl erkämpfte sich den Puck und brachte ihn vors Tor, im Nachsetzen verwertete Simon Moser. Dies gab den Eisgenossen Auftrieb und sie setzten sofort nach. Selbst in Unterzahl gab es gefährliche Vorstösse der Schweizer. Auch in punkto Körpereinsatz vermochten sie locker mit den Deutschen mithalten. Deutschland spielte aber diszipliniert und fasste keine Strafen mehr. Gegen Ende des Drittels waren die Schweizer dann klar besser du liessen auf ein erfolgreiches Schlussdrittel hoffen.

Doch das Spielgeschehen veränderte sich leider wieder. Plötzlich lief alles wieder sehr ausgeglichen ohne Vorteile für das eine oder andere Team. Selbst eine doppelte Überzahl blieb ungenutzt. Zum Schluss reichten die Kräfte nicht mehr. In der Overtime machten die Deutschen kurzen Prozess und erzielten nach 26 Sekunden durch Seidenberg den Siegtreffer.

Philippe Furrer war nach dem Spiel total konsterniert und stand minutenlang in der Interviewzone «Ich verstehe nicht, wie wir das Spiel verlieren konnten.» «Während dem Match war ich sicher, dass wir gewinnen, wir waren besser. Aber wir haben so viele Möglichkeiten ungenutzt verstreichen lassen… und im Powerplay wollte einfach kein Puck ins Tor»
Auch Andres Ambühl war enttäuscht «wir haben gedrückt und gedrückt aber das 2.Tor kam nicht, und in der Overtime ist immer alles offen» und insgesamt rückblickend «wir haben kein gutes Turnier gespielt. Heute war nicht so schlecht aber wir wurden halt nicht belohnt»
Bei der anschliessenden Pressekonferenz gab Jonas Hiller seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft «vor den olympischen Spielen ist die Entscheidung in mir gereift, dass ich, wenn ich in Biel auf hohem Niveau weiterspielen will, meine Kräfte in meinem Alter besser einteilen muss und darum das Programm der Nati nicht mehr mitmachen will». Dies war mit Patrick Fischer bereits vorher abgesprochen.

Telegramm:
Schweiz - Deutschland 1:2 (0:1, 1:0, 0:0, 0:1) n.V.
Kwandong Hockey Centre (KOR) – 2878 Zuschauer – REF: Hribik(CZE) / Ohlund(SWE), LM: McIntyre(USA) / Sormunen(FIN)
Strafen: Schweiz 2 x 2 Minuten plus 5 Min. plus Spieldauer (Cody Almond) ; Deutschland 6 x 2 Minuten

Tore: 2. Pföderl (Hördler, Hager / Ausschluss Almond) 0:1 ; 24. Moser (Ambühl, Suter) 1:1 ; 61. Seidenberg (Kahun, Mauer) 1:2

Schweiz:
Hiller; Diaz, Furrer; Ambühl, Suter, Moser; Blum, Untersander; Praplan, Hollenstein, Haas; Geering, Schlumpf; Bodenmann, Scherwey, Corvi; Loeffel; Rüfenacht, Schäppi, Herzog, Almond

Deutschland:
Aus den Birken; Boyle, Ehrhoff; Mauer, Ehliz, Fauser; M.Müller; Seidenberg, Goc, Wolf, Nöebels; J.Müller, Hördler; Hager, Schütz, Pfoderl; Krupp; Macek, Kink, Plachta, Kahun

Bemerkungen:

Aktuelle Spiele

Dienstag, 20. Februar 2018

Finnland - Südkorea
5:2 (1:0 2:2 2:0)

Schweiz - Deutschland

Slowenien - Norwegen

USA - Slowakei

Kalender

<< Februar 2018 >>
MoDiMiDoFrSaSo
   1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728