Final-Krimi zugunsten der US-Girls

Von Simon Wüst

Kanada und die USA lieferten sich im Gangneung Hockey Center einen veritablen Eishockey-Krimi, welcher erst im Shutout entschieden wurde. Zuvor wechselten die Spielvorteile hin und her. Beide hätten die Goldmedaille verdient gehabt, aber die USA schwang oben auf.

Beide Teams hatten grossen Respekt voreinander, das merkte man von Anfang an. Schliesslich wechseln sich die beiden Nationen bei Meisterschaftsturnieren (WM, Olympische Spiele) mit Siegen ab. Kanada machte ein wenig mehr Druck und liess die US-Girls nicht aufs Tor ziehen. Im Startdrittel provozierten die Amerikanerinnen geschickter und die Kanadierinnen mussten dreimal auf die Strafbank. Bei der dritten Bankstrafe schlugen die USA zu. Ein Schuss von Morin lenkte Hilary Knight, direkt vor Goalie Lacasse stehend, clever und unhaltbar ab. Die Führung zur Pause war perfekt. Schon kurz nach der Pause schafften die Kanadierinnen den Ausgleich. Turnbull stürmte am Flügel nach vorne und spielte eine Flip-Pass in die Mitte, welchen Haley Irwin aus der Luft abnahm und am verdutzten Goalie vorbei am nahen Pfosten versenkte. Und Kanada nahm den Schwung mit. In der 27.Minute eroberte Daoust in der neutralen Zone den Puck und dann ging es schnell. Marie-Philip Poulin bekam den abgelegt und schoss ihn ins Tor. Kanada erspielte sich weitere gute Torchancen, aber auch die Amerikanerinnen vermochten sich wieder zu fangen, und so blieb der Spielstand nach dem 2.Drittel bestehen. Im Schlussdrittel war es ein offener Schlagabtausch mit den besseren Chancen für die USA. Allerdings suchten sie zu fest nach Strafen, von Schwalben zu reden wäre übertrieben, worauf die Referees aber nicht eingingen, anstatt sich voll auf den Abschluss zu konzentrieren. In der 54.Minute klappte der Ausgleich doch. Monique Lamoureux wurde steil lanciert und sie behielt die Nerven und traf. Die Kanadierinnen kamen nochmals ins Zittern. Das Finalspiel musste in die Verlängerung.
Auch in der Overtime waren die Amerikanerinnen offensiv besser. Es brauchte einige Male die guten Reflexe von Lacasse in Kanadas Tor um die Niederlage zu verhindern. 40 Sekunden vor Schluss schrammte der Abschluss einer Kanadierin nur Zentimeter am Tor vorbei. Das Penaltyschiessen konnten dann die USA für sich entscheiden. Ein hochstehendes Finalspiel der zwei besten Teams der Welt.
Nach vier Olympischen Goldmedaillen in Folge für Kanada riss die Serie und die Amerikanerinnen holten sich den Titel nach Nagano 1998 zum zweiten Mal.

Telegramm:
Kanada – USA 2:3 (0:1, 2:0, 0:1, 0:0, 0:1) n.P.
Gangneung Hockey Centre (KOR) – 4467 Zuschauer – REF: Hertrich(NOR) / Timglas(SWE), LM: Linnek(GER) / Tauriainen (FIN)
Strafen: Kanada 5 x 2 Minuten ; USA 3 x 2 Minuten

Tore: 20. Knight (Morin, Decker / Ausschluss Irwin) 0:1 ; 22. Irwin (Turnbull) 1:1 ; 27. Poulin (Agosta, Daoust) 2:1 ; 54. Lamoureux-Morando (Pannek) 2:2

Kanada:
Lacasse; Fortino, Fast; Agosta, Daoust, Poulin; Rougeau, Mikkelson; Johnston, Wakefield, Jenner; Larocque, Lacquette; Irwin, Spooner, Turnbull; Stacey, Saulnier, Bram, Nurse, Clark

USA:
Rooney; Barnes, Bellamy; Decker, Knight, Coyne; Keller, Pfalzer; Brandt, Cameranesi, Kessel; Stecklein, Morin; Duggan, Marvin, Pelkey; Flanagan ; Lamoureux-Morando, Skarupa, Pannek, Lamoureux-Davidson

Bemerkungen:
78:25 Timeout Kanada

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Donnerstag, 22. Februar 2018

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