Ärgerliche Niederlage im Offensivspektakel

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft verliert ein unterhaltsames Spiel gegen Russland mit 4:7. Die Schweizer begannen gut und führten zu Beginn gar mit 2:0 und 3:1. Nach kuriosen Szenen zu Ende des Mitteldrittels gelang es den Russen jedoch dieses Spiel zu drehen.

Die entscheidenden Szenen dieses Spiels ereigneten sich rund um die zweite Drittelspause. So hatten die Schweizer beim Stand von 3:3 gleich zwei Penaltyschüsse einmal! Dies weil Marco Lehmann bei seinem Breakaway in Unterzahl gleich zwei Mal penaltyreif gefoult wurde. Unglücklicherweise für die Schweizer konnten jedoch weder Lehmann noch Kurashev ihren Penalty versenken. Als wenig später auch noch Muranov einen Fünfer kassierte, hatten die Schweizer noch einmal eine grosse Chance in Führung zu gehen. Statt ein Tor zu schiessen, machte man in der Defensive jedoch zu viele Fehler, so dass Slepets in der 43. Minute das 4:3 erzielen konnte. Als wäre dies nicht genug, kassierten die Schweizer vier Minuten später auch noch eine Wechselstrafe. Alexeyev bedankte sich und erhöhte auf 5:3. «Danach war es extrem schwierig zurückzukommen», erklärte Christian Wohlwend. Trotz dieses Dämpfers ist es den Schweizern jedoch zu gute zu halten, dass sie Moral bewiesen und durch Yannick Brüschweiler noch einmal auf 4:5 herankommen. «Leider schossen die Russen im Anschluss ebenfalls zwei schnelle Tore», erklärte Brüschweiler.

Wie der letzte Schweizer Torschütze unschwer bemerkte waren diese Tore die Entscheidung in einem Spiel, dass eigentlich sehr gut für die Schweizer begonnen hatte. So spielte man vor allem im ersten Drittel ein überragendes Hockey. Nicht unverdient ging man dabei durch Treffer von Marco Lehmann und Valentin Nussbaumer in Führung. Dass man sich durch den Anschlusstreffer der Russen nicht beirren liess und im zweiten Drittel gar noch das 3:1 schiessen konnte, machte derweil einen äusserst abgeklärten Eindruck.

Trotz des positiven Starts konnten die Schweizer im zweiten Drittel jedoch nicht verbergen, dass sich die Russen nach der ersten Pause extrem gesteigert hatten. Was es nun gebraucht hätte, wäre eine überragende Leistung von Torhüter Akira Schmid gewesen. Ein Prädikat, dass ich heute leider nicht vergeben kann. «Seine Leistung war gut, aber nicht outstanding», musste auch Christian Wohlwend zugeben. Dabei dürfte dem Coach am heutigen Abend wohl endgültig bewusst, dass er im Viertelfinale Luca Hollenstein ins Torstellen muss.

Ebenfalls wird der Coach seinem Team mit auf den Weg geben, dass sie sorgsamer mit der Scheibe umgehen müssen. So sah man auch heute einige unnötige Scheibenverluste der Schweizer Spieler. Dies insbesondere im letzten Drittel, als die Russen immer besser wurden.

Neben den negativen Punkten betonte Christian Wohlwend aber auch, dass es höchst erfreulich ist, dass die Schweizer an diesen Turnier bei allen vier Spielen eine konstant gute Leistung zeigen konnten. «Jetzt wissen wir definitiv, dass wir auf Augenhöhe mit jedem Gegner sind», meinte der Trainer mit Blick auf das bevorstehende Viertelfinale. Dieses werden die Schweizer am 2. Januar als Victoria spielen. Der Gegner wird dann der Sieger aus der Gruppe B sein.

Telegramm:

Schweiz – Russland 4:7 (2:1, 1:2, 1:4)

Rogers Arena, Vancouver: 13'724 Zuschauer. – Schiedsrichter: Heikkinen (FIN), Sidorenko (BLR); Sefcik (SVK), Yletinnen. – Tore: 0:49 Lehmann (Tanner, Leuenberger) 1:0; 9:06 Nussbaumer (Brüschweiler, Moser) 2:0; 14:27 Marchenko (Podkolzin, Alexejev) 2:1; 25:46 Lehmann (Leuenberger) 3:1; 26:07 Samorukov 3:2; 31:58 Deniseko (Kravtsov, Samorukov; Ausschluss: Moser) 3:3; 42:04 Slepets (Ausschluss: Muranov!) 3:4; 46:38 Alexeyev (Romanov, Shashkov; Ausschluss: Müller) 3:5; 47:13 Brüschweiler (Nussbaumer, Aebischer) 4:5; 51:42 Shen (Shashkov, Olhanski) 4:6; 52:50 Kravtsov (Denisenko, Kostin) 4:7. – Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 2 x 2 Minuten + 5 Minuten + Spieldauer (Muranov) gegen Russland.

Schweiz: A. Schmid (Hollenstein); Le Coultre, Aebischer; Berni, Gross; Moser, Burger; Barandun; Eggenberger, Kurashev, Müller; Nussbaumer, Sigrist, Brüschweiler; Gerber, S. Schmid, Verboon; Lehmann, Tanner, Leuenberger.

Russland: Tarasov (Kochetkov); Zhuravlyov, Il. Morozov; Rubinchik, Samorukov; Romanov, Alexeyev; Olshanski; Kostin, Kravtsov, Denisenko; Starkov, Shen, Shashkov; Podkolzin, Iv. Morozov, Marchenko.

Bemerkungen: Schweiz ohne Zaetta, Geisser, Wyss; 37. Lehmann und Kurashev verschiessen Penalty; 43. Pfosten Samorukov; 52:50 Timeout Schweiz; Schweiz ab 58:00 ohne Torhüter.

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