Mit dem Rücken zur Wand

Von Patrik Gattlen

Die vielen Möglichkeiten in Überzahl konnten die Visper nicht nutzen. Ein grosses Manko in einer ausgeglichenen Serie, in welcher die Visper nun mit 0:2 in Rückstand liegen

Gegenüber dem Spiel vom Freitag musste der EHC Visp eine Reaktion an den Tag legen. Bereits nach 75 Sekunden wurde dieses Vorhaben durch eine Strafe gegen Achermann jäh gebremst. Das Boxplay stand aber sehr gut und man liess den Gästen aus Olten nur wenige Möglichkeiten, um zum Abschluss zu kommen. Nach überstandener Strafe durften sich auch dir Visper im Überzahlspiel üben. Aber auch hier kamen keine Treffer zustande. Nach diesen eher kleinlich gepfiffenen Strafen liessen die Schiedsrichter in der Folge sehr viel laufen. Die Emotionen kochten hoch auf beiden Seiten kam es zu den üblichen Playoff-Nettigkeiten. Bei den Einheimischen war aber nicht zu verbergen, dass der erste Pass von hinten heraus gefühlt fast nie ankam. In der 14. Minute hatten die Visper eine richtig gute Phase und wären auch fast in Führung gegangen. Doch Brügger schaffte es nicht die Scheibe über den Schoner von Rytz zu heben und Van Guilders Geschoss spickte von der Torumrandung zurück aufs Feld. Dass die Schiedsrichter das im Video noch genau studierten, ist nichts weiter als eine Randnotiz. Eine weitere Strafe gegen die Visper ermöglichte den Gästen ein weiteres Überzahlspiel. Die Strafe war abgelaufen, aber die Visper brachten die Scheibe nicht aus dem Drittel. Truttmanns Schuss ins hohe Eck war in der 18. Minute die Führung für die Gäste.

Auch im Mittelabschnitt musste bereits früh ein Visper auf die Strafbank. Da aber nur 47 Sekunden später auch ein Oltner auf die Strafbank musste neutralisierte sich das Spielgeschehen. In der 28. Minute spielte ein Oltner Verteidiger die Scheibe aus der eigenen Ecke heraus an die blaue Linie. Hier stand Sandro Brügger bereit und bezwang den Gästehüter zum 1:1 Ausgleich. Ganz unhaltbar schien der Schuss nicht gewesen zu sein. In der Folge kam es zu verschiedenen Strafen teils gerechtfertigt und teils einfach nur lächerlich, was die Schiedsrichter an diesem Abend pfiffen bzw. nicht pfiffen. Dolana konnte eine 5:3-Überzahl 42 Sekunden zur erstmaligen Visper Führung. Weiterhin konnten die Einheimischen über eine Minute in Überzahl spielen. Doch es war im Powerplay einfach zu langsam und zu kompliziert. Die Freude währte nur kurz. Nicht einmal zwei Minuten später glich Horansky auch schon wieder zum 2:2 aus. Mit diesem Resultat ging es in die zweite Pause.

Im dritten Drittel wollte wohl keine der beiden Mannschaften einen Fehler begehen, welcher zu einem Gegentreffer führen könnte. Einzig bei individuellen Fehlern kamen die Visper wie auch die Oltner zu verschiedenen Chancen. Die Visper waren aber doch ein Spürchen näher am Führungstreffer. Sturny oder auch Dolana kamen die berühmte Sekunde zu spät, um die Scheibe ins Tor abzulenken. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr hatte man den Eindruck, dass das nächste Tor auch das Entscheidende sein könnte. Bei der ersten Straf gegen die Visper im dritten Drittel brachten die Gäste nicht viel zustande. Brem kam direkt von der Strafbank und provozierte sogleich den Scheibenverlust der Gäste. Brem und Sturny zogen alleine auf Rytz los und liessen diesem keine Chance. Der vielumjubelte Führungstreffer war Tatsache. Wiederum waren es keine ganze zwei Minuten zwischen Visper Führungstreffer und Oltner Ausgleich. In den Schlusssekunden warfen die Visper nochmals alles nach vorne und verpassten durch Brügger und Burgener den Siegestreffer nur um Haaresbreite. Somit musste die Verlängerung die Entscheidung bringen.

Nun war definitiv klar, dass der nächste Treffer entscheiden würde. Die Nervösität war bis unters Hallendach der Litternahalle spürbar. Nach knapp sechs Minuten in der Verlängerung konnten die Visper ein weiteres Mal in Überzahl spielen. Doch den Namen Powerplay verdiente es in keinster Weise. Nach 08:44 erzielten dann die Gäste den Siegestreffer durch Hohmann

EHC Visp – EHC Olten 3:4 n.V. (0:1; 2:1; 1:1; 0:1)

Litternahalle, 3690 Zuschauer

Oggier (57), Borga (55); Micheli (48), Rebetez (93)

18. Truttmann (Haas) 0:1; 28. Brügger (Steiner) 1:1; 34. Dolana (Achermann) (5:3) 2:1; 36. Horansky (Mäder, Hohmann) 2:2; 55. Sturny (Brem, Achermann) 3:2; 57. Kparghai (Hohmann) 3:3; 69. Hohmann (Gervais) 3:4

EHC Visp: 6x2‘

EHC Olten: 8x2‘

EHC Visp: Lory; Sartori, Furrer, Kissel, Van Guilder, Sturny; Steiner, Heynen, Altorfer, Achermann, Dolana; Lindemann, Nater, Burgener, Brügger, Brem; Wiedmer, Haueter, Hofstetter, Alihodzic, Fogstad

EHC Olten: Rytz; Grossniklaus, Rouiller, Schwarzenbach, Gervais, Truttmann; Zanatta, Lüthi, Horansky, Mäder, Hohmann; Bagnoud, Gerber, Wyss, Rexha, Haas; Kparghai, Bucher, Muller, Schneuwly, Huber