SCL mit Sensation gegen Zug

Von Daniel Gerber

Der SC Langenthal steht im Cup-Viertelfinale: Er eliminiert den haushohen Favoriten EV Zug mit einem Tor in der letzten Minute der Verlängerung.

Der EV Zug, Tabellenführer der National League, gegen den amtierenden Meister der Swiss League SC Langenthal, die Favoritenrolle war rasch zugewiesen: Der EV Zug gewann letzte Woche mit 6:3 und 8:2 gegen die ZSC Lions – 14 Tore gegen eines der besten Schweizer Teams.

Doch wie die EVZ Academy vor rund einer Woche (7:0 für den SCL), waren nun auch deren «Lehrmeister» EV Zug in Langenthal mit einer Lektion eingedeckt worden. Zum zweiten Mal steht der SCL im Cup-Viertelfinale: Gegen den HC Lugano setzte sich Langenthal im Jahr 2016 gleich mit 5:1-Toren im Achtelfinale durch, um dann im Viertelfinale erst im Penaltyschiessen gegen den EHC Kloten auszuscheiden (damals trat der heutige Trainer Jeff Campbell noch als Spieler in Erscheinung).

Zug müsste 3:0 führen

Bereits früh im Spiel gilt der grosse Dank der Langenthaler ihrem Torwart Pascal Caminada. In einem starken Power-Play rettet er mehrfach für den eingeschnürten SCL und bewahrt so seine Equipe vor einem Rückstand bereits zum Start. Dies beispielsweise, als Yannick Zehnder alleine vor ihm steht und er gerade noch das «zu Null» retten kann.

Der EV Zug ist deutlich überlegen, gelegentlich iat aber auch EVZ-Keeper Leonardo Genoni gefordert, beispielsweise als SCL-Stürmer Dario Kummer alleine durchbrechen kann und dabei von Santeri Alatalo von den Beinen geholt wird; im Nachgang kann Vincenzo Küng alleine vor Genoni das 1:0 suchen; ohne dies aber zu finden.

Zug führt 1:0

Der SC Langenthal kommt zu wenigen Torchancen, kann sich aber gleichzeitig hinten noch bis zur Drittelsmitte schadlos halten. 28 Minuten kann sich der SCL wehren, dann verliert SCL-Verteidiger Giancarlo Chanton die Scheibe an der Bande gegen Gregory Hofmann, dieser spielt zurück auf Jan Kovar. Der Tscheche drückt ab und trifft unhaltbar ins hohe Eck.

Dennoch: Der Rückstand kauft dem SCL den Schneid keineswegs ab. Im Gegenteil, ab diesem Augenblick finden die Mannschaft von Trainer Jeff Campbell den Weg etwas öfter vor Leonardo Genoni als zuvor – und auch sein Gegenüber Pascal Caminada zeichnet sich erneut aus: SCL-Verteidiger Hans Pienitz schiesst, doch der Puck wird abgefangen und Carl Klingberg kann allein gegen Caminada einen Konter fahren; der SCL-Schlussmann entschärft diesen.

SCL schockt mit Ausgleich

Trotz des ausgesprochen starken Gegners bleibt der SC Langenthal dran. SCL-Stürmer Vincenzo Küng spielt auf Hans Pienitz, dieser schiesst direkt und Dario Kummer lenkt die Scheibe noch unhaltbar ab zum 1:1-Ausgleich. Von nun an tritt Langenthal forscher auf. Plötzlich liegt die Sensation in der Luft und das Momentum beim SCL, der nun das ein und andere Bully in der Offensivzone erarbeitet, während das aggressive Forechecking der Zuger etwas weniger geworden ist – plötzlich ist der SC Langenthal die aktivere Mannschaft; auch wenn EVZ-Verteidiger Tobias Geisser einen Pfostenschuss verzeichnen kann.

Marc Kämpf führt SCL ins Viertelfinale

In der Verlängerung kommen beide Teams zu starken Torszenen, der Siegtreffer liegt beidseits das ein und andermal in der Luft … und dann kommt der Moment, der für lauten Jubel im Staff sorgt: Ein schneller, ausgefeilter und einstudierter Angriff bringt die grosse Chance. Genoni kann ein erstes Mal noch eingreifen, doch dann drückt Marc Kämpf die Scheibe über die Linie zum 2:1-Erfolg. Der SCL steht erneut im Cup-Viertelfinale.

SCL-Stürmer Marc Kämpf zum Siegreffer: «Es war ein einstudierter Spielzug, ich schaute zu Trainer Jeff Campbell und er gab das Zeichen. Wir hatten es bereits zu Beginn der Verlängerung vergeblich versucht.» Doch zuletzt sorgte genau dieser Spielzug für den Einzug ins Viertelfinale, in diesem trifft der SC Langenthal auf den Sieger der noch ausstehenden Achtelfinal-Partie ZSC Lions oder HC Lugano (am 30. November oder 1. Dezember).

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Sonntag, 25. Oktober 2020

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