Derby auf Augenhöhe geht an effiziente Genfer

Von David Leicht

Der GSHC gewinnt ein intensives, faires und schnelles Derby gegen Fribourg-Gottéron mit 3:0 Toren und schliesst somit zur erweiterten Spitze der National League (nach Punkten pro Spiel) auf.

Deux matchs pour mettre la Romandie à nos pieds! "Zwei Spiele, um uns die Romandie zu Füssen zu werfen" – dieser Banner der Genfer Fans auf der Haupttribüne gab die Marschrichtung für die zwei Heimspiele gegen Gottéron und Lausanne (am Sonntag) bekannt. Diese Unterstützung konnte das Heimteam auch gut gebrauchen, verloren die Genfer doch zuletzt drei von vier Partien. Die Gäste aus der Saanestadt, ihrerseits mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien, begannen denn auch dynamischer. Chris DiDomenico hatte nach einer Spielminute eine erste gute Chance und bei einer folgenden Strafe (zu viele Spieler) war Torhüter Gauthier Descloux der einzige Grund, weshalb die Drachen nicht in Front lagen. Nach dieser heiklen Phase kamen die Genfer gegen Mitte des ersten Drittels besser ins Spiel – zuerst hatte Daniel Winnik zwei valable Chancen, bevor Captain Noah Rod in der 14. Minute nach einer Druckphase das 1:0 für den GSHC erzielte.

Fortan verlief die Partie auf Augenhöhe, wobei Fribourg durchaus Chancen zum Ausgleich hatte. Rückkehrer Viktor Stalberg (erste Partie seit dem 31. Januar) kam mit einem Schuss ans Lattenkreuz anfangs Mitteldrittel am Nächsten. Dies rächte sich in der 29. Minute – nach einem Fehlpass von Andrei Bykov in der eigenen Zone vollstreckte Daniel Winnik (15. Saisontreffer) kaltblütig vor Connor Hughes zum 2:0 für die Calvinstädter. Gleich im Anschluss musste Gauthier Descloux mit seiner Schulter in extremis einen Schuss von David Desharnais abwehren, abgesehen davon hatte Genf die Partie aber in der Folge im Griff. Daran konnte auch eine frei erfundene Strafe nichts ändern: Gottéron-Topscorer Killian Mottet klemmte während zehn Sekunden den Stock von Genfs Jonathan Mercier, der seinen zweiten Arm demonstrativ in die Luft hielt, ein und fiel schlussendlich um. Der unmittelbar danebenstehende Ref Hebeisen reagierte nicht, der polnische DEL-Schiedsrichter Piechaczek wollte aber vom Mittelkreis aus ein Beinstellen des Genfers gesehen haben...

Unbeeindruckt davon zog das Heimspiel sein defensives solides Spielsystem durch und stellte immer wieder auf schnelle Angriffe um. Der wirblige Guillaume Asselin, Sierres Topscorer kam heute anstelle des verletzten Abwehrgenerals Henrik Tömmernes zu seinem zweiten Saisoneinsatz mit Genf, trug seines dazu bei, dass vor Connor Hughes im Gästetor immer wieder Verwirrung herrschte. Der Kanadier stand auch beim vorentscheidenden 3:0 für Genf (45. Minute) im Mittelpunkt: Mit einer raschen Bewegung brachte er sich in eine gute Schusslage, benutzte Gottéron-Back Ryan Gunderson als Screen und traf, wie auch in seinem ersten National League Spiel im Januar. Zwar kamen die Gäste in der Folge noch zu mehreren guten Chancen, scheiterten dabei aber ausnahmslos am heute Abend einmal mehr überragenden Gauthier Descloux im Genfer Tor, der zu seinem vierten Shutout in dieser Saison kam.