Glasklare Verhältnisse in Genf

Von David Leicht

Für einmal blieb Ambrì-Piotta gegen den GSHC chancenlos – die Westschweizer treten fulminant und spielfreudig auf und hätten auch höher als das 5:0-Schlussresultat gewinnen können.

Die Gäste aus dem Tessin wären im Kampf um die Pre-Playoffs heute Abend dringend auf Punkte angewiesen gewesen. Der Konjunktiv lässt es erahnen – dazu kam es nicht. Wohl startete Ambrì dynamisch, wohl bestärkt von der Tatsache, dass sie alle drei bisherigen Saisonspiele gegen die Genfer (wohl für einige überraschend) gewannen. Aber bereits nach fünf Minuten ging Genf in Führung, zuerst lenkte Daniel Winnik gefährlich ab und die Scheibe kullerte der Torlinie entlang, Sekunden später aber traf Verteidiger Simon Le Coultre hoch zum 1:0 für das Heimteam.

Die beste Gelegenheit für Ambrì im Startdrittel hatte Marco Müller in der 8. Minute, sein Schuss in Überzahl verfehlte das Genfer Tor nur knapp. Abgesehen davon hatten die Genfer deutlich mehr vom Spiel. Als dann die HCAP-Verteidiger Tobias Fohrler und Michael Ngoy innert 24 Sekunden je eine kleine Strafe wegen hohen Stocks kassierten, war das des Guten zu viel: Ersatzausländer Guillaume Asselin traf in der 18. Minute zum 2:0 und somit auch bei seinem vierten Spiel mit Genf (6 Tore).

Im Mitteldrittel änderte sich nicht viel an der allgemeinen Stimmungslage. Nachdem zu Beginn Genfs Daniel Winnik verletzt ausschied, der Kanadier wurde von einer Scheibe im Gesicht getroffen, kamen die Leventiner in der 24. Minute zu einer Überzahlgelegenheit. Dabei entwischte aber Genfs Kanadier Eric Fehr, der alleine vor Damiano Ciaccio kaltblütig zum 3:0 einnetzte. Auch in der Folge kam es zu mehreren kleinen Strafen auf beiden Seiten, Ambrì liess seine Gelegenheiten allesamt liegen, während Genf in der 35. Minute wieder durch Eric Fehr (18. Saisontreffer) das vorentscheidende 4:0 erzielen konnte – er musste nach einer schönen Finte von Topscorer Linus Omark, der Biancoblù-Back Jannick Fischer vernaschte, nur noch ins leere Tor einschiessen.

Da kurz vor dem zweiten Tee Elia Mazzolini für die Gäste nur den Pfosten traf, blieb die gewichtigste Frage des Schlussdrittels, ob Gauthier Descloux ohne Gegentor bleiben würde. Nach einem 2-gegen-1 durch Brendan Perlini und Brian Flynn (der Amerikaner vergab brotlos) und einem Break-Away wiederum durch Aktivposten Perlini (57. Minute), war diese Hürde für den GSHC-Hüter dann auch geschafft. Descloux kommt zu seinem fünften Shut-Out der Saison – der zweite innert fünf Tagen, während Marco Miranda, der eine 2-gegen-1 Situation eiskalt verwertete (49. Minute), für den 5:0-Schlussstand zu Gunsten der Calvinstädter besorgt war. Letztere kommen damit zum dritten Vollerfolg innert fünf Tagen, dies bei einem imposanten Torverhältnis von 13:1, und orientieren sich in der Tabelle weiter in Richtung Spitze.