Enge Kiste am Genfersee geht an Lausanne

Von David Leicht

Playoff-Vorgeschmack in Genf: In einer hochintensiven Partie bezwingt der LHC den GSHC mit 3:2 Toren. Es ist der vierte Sieg de suite für die formstarken Waadtländer.

Im umkämpften Tabellenmittelfeld zählt für die beiden Westschweizer Teams jeder Punkt, um den Umweg über die Pre-Playoffs zu vermeiden. Dementsprechend intensiv wurde die Partie von Beginn weg geführt und Chancen waren Mangelware, bis Genfs zweite Linie um Eric Fehr, Tyler Moy und Marco Miranda zur Mitte des ersten Drittels zu einer Grosschance kam, dabei vor Luca Boltshauser aber zu verspielt agierte. Nur eine Minute später machte es die erste Genfer Linie besser: Der junge Mathieu Vouillamoz erzielte per Nachschuss das 1:0 für Genf, nachdem die Lausanner Defensive den Puck im Slot nicht kontrollieren konnte. Gegen Ende des ersten Drittels kamen die Gäste besser ins Spiel: Zuerst konnte Cory Emmerton in der 15. Minute von hinter dem Tor ungestört vor Gauthier Descloux ziehen, scheiterte dort aber relativ uninspiriert. Und in der 18. Minute lenkte Joel Genazzi dann einen Weitschuss an die Lattenunterkante.

Der verdiente Ausgleich für die Gäste fiel dann nur 23 Sekunden nach dem ersten Tee – Christoph Bertschy traf nach einer unübersichtlichen Situation vor Gauthier Descloux. Nun überschlugen sich plötzlich die Ereignisse, innert einer Minute traf wiederum Joel Genazzi das Metall, bevor die Genfer schliesslich in der 22. Minute erneut in Führung gingen – Eric Fehr lenkte einen Schuss von Verteidiger Mike Völlmin unhaltbar ab. Für Fehr war es bereits der 21. Saisontreffer, womit er hinter Sven Andrighetto in den Top-3 der Liga fungiert. Die Gäste hielten indes munter mit. In der 28. Minute tauchte Christoph Bertschy von halbrechts mit relativ viel Freiraum vor Descloux auf, der Genfer Hüter liess aber keinen Abpraller zu. Kurz darauf kam der LHC auch zu einer ersten Überzahl, Topscorer Malgin checkte hingegen Genfs Le Coultre gegen den Kopf und machte so diesen Vorteil gleich wieder zunichte. Generell gab es viele kernige Checks und hart geführte Zweikämpfe, wobei die souverän agierenden Schiedsrichtern Lemelin und Tscherrig eine gute Linie bewiesen.

Mit Fortlauf der Partie drückte Lausanne zunehmend auf den Ausgleich. In der 34. Minute tauchte Charles Hudon alleine vor Descloux auf, dieser wehrte aber mit der Stockhand gekonnt ab. Als dann kurz vor dem zweiten Tee die Gäste noch zu einer Überzahl kamen, wurde der Druck für den GSHC zu gross: Joel Genazzi lenkte einen Schuss unhaltbar zum 2:2 Ausgleich ab. Und nur 10 Sekunden vor der zweiten Pause ging Lausanne gar erstmals in Führung, ein Schuss von Charles Hudon passte haargenau ins hohe Eck – Descloux war dabei die Sicht verdeckt. Wie würde Genf im letzten Drittel auf diese kalte Dusche reagieren? Dank einer etwas überflüssigen Strafe gegen Ex-Grenat Cody Almond kamen die Genfer in der 44. Minute zu einer Überzahl, dabei wurde es zwar brandgefährlich, dabei schaute für die Calvinstädter aber nichts heraus. Der Druck auf die Lausanner Defensive und Hüter Luca Boltshauser nahm aber nun vehement zu. Lausanne wurde oft eingeschnürt, rettete sich mehrfach nur noch mit Befreiungsschlägen – aber rettete sich so über die Zeit. Denn keine von Genfs sehr guten Chancen in der Schlussphase – Tyler Moy, Eric Fehr, Linus Omark und Henrik Tömmernes scheiterten knapp – änderten etwas am finalen Score.

Somit verlieren die Grenat das zweite Heimspiel in Serie und starten mit einer Niederlage in das Mammutprogramm von vier Spielen in fünf Tagen – schon morgen geht es für die Genfer in Zug weiter. Lausanne seinerseits scheint sich seinen Platz in den Top-6 zu zementieren und hat in den letzten Partien durch sehr kämpferische, kompakte Auftritte Momentum gewonnen.