ZSC Lions beenden Gruppenphase auf Platz 2

Von Andreas Bernhard

Ein weiteres Mal fehlte für die Zürcher nicht viel, um den schwedischen Titelverteidiger zu schlagen. Am Ende scheiterten die Lions auch an der mangelnden Chancenauswertung. Das nächste Heimspiel der Lions wird das erste in der neuen Heimat sein

Heute fand wohl die letzte Partie der ZSC Lions im Exil statt. Nächste Woche dürfen sie ihr neues Stadion endlich einweihen. Es war zugleich das letzte Gruppenspiel der diesjährigen Champions Hockey League. Mit Rögle war der Titelverteidiger zu Gast. Die Duelle mit den Schweden waren schon in der letzten Saison im Achtelfinal eng. Auch das Hinspiel vor zwei Wochen in Schweden ging in die Verlängerung. Es durfte auch heute mit einer spannenden Partie gerechnet werden, in der es um den Gruppensieg ging.

Bereits in der zweiten Minute kam Simon Bodenmann nach einem Zuspiel von Denis Hollenstein alleine vor Rögle Torhüter Christoffer Rifalk an die Scheibe. Sein direkter Abschluss konnte der Schlussmann noch abwehren. Eine Minute später scheiterte Justin Sigrist knapp, nachdem Patrick Geering von der blauen Linie aus schoss. In Überzahl gingen die Zürcher in der vierten Minute in Führung. Anton Bengtsson musste nur 22 Sekunden lang auf der Strafbank sitzen. Die Lions kamen mit viel Tempo in die offensive Zone. Lukas Wallmark passte auf Simon Bodenmann, der direkt abschloss und Rifalk in der nahen Ecke auf der Fanghandseite bezwingen konnte. Der Ausgleich der Schweden fiel ebenfalls im Powerplay. Mit Chris Baltisberger und Jérôme Bachofner sassen gleich zwei Zürcher auf der Strafbank. Denis Everbergs Schuss wurde von Christian Marti hoch in die Luft abgelenkt. Die Scheibe flog über Simon Hrubec hinweg und senkte sich noch unglücklich ins Tor. Nach etwas mehr als acht Minuten war wieder alles ausgeglichen. Bei gleichem Spielerbestand auf dem Eis lagen die Vorteile eher auf Seite der Zürcher.

Die Lions starteten das Mitteldrittel mit einer Überzahl. Adam Tambellini sass den Rest einer Strafe ab, die er sich 47 Sekunden vor der ersten Pause eingehandelt hatte. Das Powerplay der Zürcher sah gut aus. Am Ende war es aber zu umständlich und ohne gefährlichen Abschluss. Knapp eine halbe Minute nachdem Tambellini zurückkehren konnte, schloss William Wallinder von der blauen Linie ab. Sein Schuss wurde wohl noch von einem Zürcher abgefälscht. Die Schweden führten 1:2. Die Lions versuchten zu reagieren. Nach einem ungenauen Pass musste Willy Riedi in der 24. Minute backhand abschliessen und blieb damit erfolglos. Lukas Wallmark kam in der 25. Minute erneut dem Ausgleich nahe. Dann konnte Rifalk einen Weitschuss von Patrick Geering in der 26. Minute mit der Fanghand ab. Zwischdurch vergab auch Rögle einmal eine gute Chance. Samuel Jonsson wurde vor Simon Hrubec vergessen. Hrubec konnte den Abschluss in der 27. Minute unschädlich machen. In der gleichen Minute hatte Willy Riedi die noch grössere Chance. Er wurde an der linken Seite angespielt und hatte das leere Tor vor sich, da sich Rifalk noch nicht verschieben konnte. Riedi schoss am Tor vorbei. Zum Abschluss dieser Druckphase traf Kyen Sopa in der 29. Minute nur das Aussennetz. Die Lions liessen in der Folge ein weiteres Powerplay verstreichen. Doch dann fiel der Ausgleich, wenn auch etwas verzögert. In der 34. Minute spielte Juho Lammikko auf Sven Andrighetto, der vor dem linken Pfosten postiert war. Andrighetto machte es besser als zuvor Riedi und traf zum verdienten Ausgleichstreffer. Doch die Schweden kamen zurück. Linus Sjödin scheiterte in der 38. Minute gleich mehrmals innert Sekunden an Hrubec. Genau eine Minute vor der zweiten Pause verlor Willy Riedi die Scheibe in der Vorwärtsbewegung. Anton Bengtsson konnte übernehmen und sein Schuss landete zum 2:3 in den Maschen. Die Schiedsrichter gaben das Tor nach kurzem Videostudium. Der Schwedische Videocoach sah sich auf seinem Laptop noch eine andere Szene an. Kurz vor dem Tor wurde Adam Engström von einem Zürcher gegen den Kopf gecheckt und musste das Spiel verlassen. Für die Lions hatte dieser Vorfall keine Konsequenzen.

Beim ersten Bully des Schlussdrittels stand Adam Engström glücklicherweise wieder auf dem Eis. Die Lions liessen nichts anbrennen, machten gleich mächtig Druck. Sie bissen sich an der schwedischen Verteidigung mit Goalie Christoffer Rifalk die Zähne aus. Rögle musste sich immer wieder mit Icing behelfen. Trotzdem fiel das nächste Tor auf der anderen Seite. Marco Kasper kurvte in der 47. Minute hinter dem Zürcher Tor durch und bezwang Simon Hrubec backhand mit einem Buebetrickli zum 2:4. Damit stimmte das Resultat definitiv nicht mehr mit dem Spielverlauf überein. Mit jeder Minute bekamen die Schweden die Partie mehr unter Kontrolle und die Angriffsbemühungen der Lions wurden weniger zwingend. In der 57. Minute brachte Chris Baltisberger die Zürcher wieder ins Spiel zurück. Nach einem Querpass von Dean Kukan schloss er direkt ab und bezwantg Rifalk über der Fanghand. Grönborg nahm Hrubec vom Eis, Michael Kapla wurde für Spielverzögerung bestraft. Alles bereit für den Ausgleich. Rögle konnte befreien. Es kam zu einem Laufduell mit Mikko Lehtonen, der den Empty netter verhindern konnte, dann aber mit dem Rücken mit voller Wucht in die Bande krachte und in die Kabine musste. Sven Andrighetto und Denis Hollenstein verpassten mit Direktabnahmen den Ausgleich. Sekunden vor Schluss krachte mit Dean Kukan der nächste Zürcher Verteidiger in die Bande. Auch diesmal half ein Schwede etwas nach. Kukan verlor danach die Nerven und schlug mit seinem Stock nach, nachdem das Spiel längst unterbrochen war. Damit handelte er sich einen Restausschluss ein und löste zusätzlich eine kleine Schlägerei aus, die Unentschiedden endete. Am Spielstand änderte sich das ganze nichts mehr. Rögle ist Gruppensieger. Die Lions warten weiterhin auf den ersten Sieg gegen Rögle.

Schüsse: 23:19 (9:10;5:5;9:4)

Bully: 35:28 (13:8;8:10;14:10)

Turnover eigene Zone: 10:13 (1:5;5:4;4:4)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Waeber); Weber, Lehtonen; Kukan, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann; Riedi, Wallmark, Andrighetto; Bodenmann, Lammikko, Hollenstein; Chris Baltisberger, Sigrist, Bachofner; Sopa, Schäppi, Bächler; Truog.

Rögle Ängelholm: Rifalk (Ersatz: Clang); Wallinder, Mozik; Lesund, Kapla; Jonsson, Engström; Willander, Niederbach; Zaar, Tabellini, Everberg; Stal Lyrenäs, Kasper, Larsson; Bengtsson, Ferguson, Edström; Rosdahl, Sjödin, Tärnström.

Bemerkungen:

56:47 – 57:00, 57:17 – 57:34 und 58:00 – 59:53 ZSC Lions ohne Torhüter



Aktuelle Spiele

Dienstag, 11. Oktober 2022

ZSC Lions - Rögle

Sparta Prag - Jukurit
3:6 (1:1 1:4 1:1)

Rapperswil - Bratislava
4:1 (4:0 0:1 0:0)

Straubing - Villach
8:0 (2:0 2:0 4:0)

Frölunda - Grenoble
7:4 (5:1 1:3 1:0)

Skellefteå - Belfast
4:1 (1:0 1:1 2:0)

Luleå - Aalborg
2:1 (1:1 0:0 0:0) n.V.

Tappara - München
4:0 (0:0 3:0 1:0)

Cracovia - Färjestad
4:3 (1:2 2:0 1:1)

Trinec - Davos
4:3 (1:1 2:2 1:0)

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