Prestige-Duell zwischen Finnland und Schweden erst im Shootout entschieden

Von Roman Badertscher

Am zweiten Tag der Euro Hockey Tour kam es am Nachmittag zum Prestige-Duell der beiden nordischen Mannschaften Finnland und Schweden. Während die Finnen am Donnerstag ihr Exhibition Game gegen Tschechien in ihrer Heimat bestritten und erst gestern Freitag anreisten, kamen die Tre Kronor bereits auf Schweizer Eis zu ihrem ersten Sieg nach Verlängerung.

Torloses Drittel mit zwei Metalltreffern

Beide Mannschaften waren bemüht, das Spiel von Beginn weg in die Hand zu nehmen. Zur besten Möglichkeit in den Startminuten kam Emil Heineman, konnte von dem Turnover aber nicht profitieren. Kurze Zeit später nutzten die Finnen eine 3-2-Situation nicht zu ihren Gunsten, versuchten aber weiter die starke schwedische Abwehr zu durchbrechen. Dies gelang vorerst nicht.

Im Gegenzug kamen die Tre Kronor zu zwei guten Chancen vor Torhüter Lassi Lehtinen. In der zehnten Spielminute traf Oscar Lindberg die Torlatte und auch danach war Schweden erneut knapp am ersten Treffer dran. Die Strafe gegen den Finnen Mikael Ruohomaa kam also gelegen, wobei das darauf gefolgte Powerplay der Schweden nicht effizient genug war.

Nachdem Heinemann in der neutralen Zone einen Puck zurückerobern konnte, hämmerte er knapp sieben Minuten vor der Pause den Puck an den Pfosten. Damit hatte Finnland zweimal das Glück bei der Torumrandung aber auch die Möglichkeit ihrerseits in Führung zu gehen. Tommi Tikka vergab im Slot und Janne Kuokkanen verfehlte nach dem erfolgreichen Zweikampf gegen Lucas Ekestahl-Jonsson das Tor nur knapp.

Drei Tore im Mitteldrittel

Finnland startete mit einer angebrochenen Überzahl ins Mitteldrittel. Joona Ikonen traf den Puck bei seinem One-Timer nicht richtig und so überstand Schweden die Unterzahl schadlos. In der 25. Minute eröffnete Marcus Sörensen das Skore. Aus der Drehung bezwang er Lehtinen zum 0:1.

Während dem eine Strafe gegen Tömmernes bereits lief, hatte Christian Djoos sein Stock zu hoch. Der Verteidiger musste ebenfalls raus, doch bevor die Strafe ausgesprochen wurde, gelang Ruohomaa der Ausgleich. Er bezwang Lindbäck auf der Stockhandseite. Das mittlerweile dritte Powerplay der Finnen überstand Schweden ohne Probleme.

Als Tony Sund wegen Behinderung auf der Strafbank sass, zeigten die Schweden ein gutes Powerplay, Lehtinen aber die besseren Paraden. Gegen den Direktschuss aus dem Slot heraus von Heineman kurz nach Ablauf der Strafe war der 23-jährige Goalie von TPS Turku aber machtlos. Markus Granlund versuchte es noch mit einem Handgelenkschuss. Der Puck kullerte knapp am Tor vorbei. Damit blieb es bei der knappen Führung der Schweden.

Finnland dreht das Spiel, Schweden gleicht aus

Die Finnen starteten wie die Feuerwehr in den Schlussabschnitt. Ein perfektes Zuspiel von Joonas Kemppainen auf Ikonen führte zum 2:2. Granlund setzte nach einem Zuckerpässchen von Teemu Hartikainen nochmals einen oben drauf und ging in der 43. Minute erstmals in Führung! Die Schweden reagierten mit einem schnörkellosen Gegenangriff, den Jesper Olofsson in der 46. Minute verwertete.

Das Team von Jukka Jalonen musste sich gleich zweimal in Folge im Boxplay beweisen, was gelang. Es war ein Spiel auf Messers Schneide, der nächste Treffer hätte die Partie entschieden. Doch es ging in die Verlängerung.

Overtime & Shootout

Schweden dominierte die 3 gegen 3-Verlängerung fast schon nach Belieben. Kuokkanen versuchte es bei einem Entlastungsangriff mit einer Einzelaktion, kam aber nicht an Lindbäck vorbei. Leon Bristedt scheiterte für Schweden nach einem Doppelpass in den Schlusssekunden. Im Penaltyschiessen erzielte Schweden durch Sörensen den Zusatzpunkt, wobei das Penalty-Kunststück von Hartikainen ebenfalls einen Zusatzpunkt verdient gehabt hätte.

Finnland – Schweden 3:4 n.P. (0:0, 1:2, 2:1, 0:0, 0:1)

BCF Arena, Fribourg. – 2‘685 Zuschauer. – SR: Lemelin/Tscherrig, Cattaneo/Steenstra.

Tore: 24:03 Sörensen (Lundberg) 0:1. 27:06 Ruohomaa (Ausschluss Tömmernes) 1:1. 34:20 Heineman (Lindberg) 1:2. 40:56 Ikonen (Kemppainen, Suomi) 2:2. 42:52 Granlund (Ruohomaa, Hartikainen) 3:2. 45:23 Olofsson (Pettersson, Heed) 3:3.

Penaltyschiessen: Bristedt -, Granlund -, Tömmernes -, Ikonen -, Ejdsell -, Hartikainen -, Wallmark 0:1, Pesonen -, Olofsson -, Kuokkanen 1:1, Suomi -, Sörensen 1:2.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Finnland, 3-mal 2 Minuten gegen Schweden.

Finnland: Lehtinen (Ersatz: Larmi); Niku, Lepistö (C); Sund, Honka; Koivisto, Eronen; Parikka, Vainio; Granlund, Ruohomaa, Hartikainen (A); Suomi, Kemppainen, Ikonen; Pesonen (A), Tyrväinen, Repo; Kuokkanen, Tikka, Pakarinen.

Head Coach: Jukka Jalonen

Schweden: Lindbäck (Ersatz: Högberg); Tömmernes (C), Djoos; Ekestahl-Johnsson, Nygren; Dahlbeck, Heed; Andersson; Pettersson, Wallmark, Olofsson; Ejdsell, De la Rose, Sörensen; Lundberg, Lindberg, Kovacs; Bristedt, Rasmussen (A), Heineman; Eklind.

Head Coach: Sam Hallam

Bemerkungen: 9:35 Lattenschuss Oscar Lindberg. – 13:11 Pfostenschuss Emil Heineman. – 64:57 Time-out Schweden.

Schüsse aufs Tor: 29:48 (6:14, 11:14, 11:18, 1:2)

Best player: Marcus Sörensen (Schweden), Iiro Pakarinen (Finnland).

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