Sieglose Österreicher steigen ab
Um das Unheil des Abstiegs noch abzuwenden, hätten die Östereicher heute das gebraucht, was ihnen bereits in den letzten 13 Spielen an den World Juniors verwehrt war: Ein Sieg. Obwohl die jungen Österreicher auch heute mit 2:4 verloren, muss man ihnen zugestehen, dass sie zumindest nochmals alles probiert haben die Relegation abzuwenden.
Obwohl die jungen Österreicher am heutigen Nachmittag eine bittere Niederlage einfuhren, muss man sie für ihren aussergewöhnlichen Willen loben. Nicht nur, dass das Team heute sein bestes Spiel des Turniers zeigten, nein die ÖEHV-Auswahl gab zu keinem Zeitpunkt auf und glaubte auch noch beim Stand von 0:4 an ein Wunder. «Dieses Team hat extrem viel Charakter. Sie haben immer weitergespielt und alles probiert. Darauf bin ich stolz», lobte Kirk Furey nach dem Spiel. Der Trainer zeigte in der Niederlage Grösse und versuchte die positiven Dinge an diesem Turnier herauszustreichen: «Klar sind wir sehr enttäuscht darüber, dass wir die Relegation nicht verhindern konnten. Unser Ziel war es allerdings auch, mit Nationen wie Deutschland oder Lettland mitzuspielen. Dies ist uns trotz den Niederlagen auch gelungen. Es ist wichtig, dass wir die Leistung des Teams ob dem negativen Resultat nicht vergessen.»
Obwohl die ÖEHV-Auswahl auch heute nicht als Sieger vom Eis ging, muss man betonen, dass die jungen Österreicher am heutigen Nachmittag das wohl beste Spiel des Turniers lieferten. Das Team war von Anfang an bereit und erarbeitete sich auch immer wieder Chancen. «Das erste Drittel war ausgeglichen. Im zweiten Drittel waren wir besser und die Letten hatten bis zum 0:2 kaum Chancen. Im letzten Drittel haben die Letten den Vorsprung geschickt verteidigt», fasste Furey zusammen. Der Knackpunkt für das Team Austria scheint dabei genau in jeder 15. Minute des zweiten Drittels zu liegen. In dieser Szene liess sich die komplette ÖEHV-Hintermannschaft von Girts Silkalns übertölpeln. Der Stürmer erlief sich ein vermeintliches Icing und verlud anschliessend auch Pfarrmaier im Tor der Österreicher.
Zusammen mit dem 0:1 von Bogdans Hodass schien dies der Genickbruch für das Team Austria zu sein. Dies manifestierte sich auch 99 Sekunden später, als Dans Locmelis gar auf 0:3 erhöhte. Als Dans Vilmanis im letzten Drittel gar noch das 0:4 gelang, hätten die jungen Österreicher allen Grund gehabt die Köpfe hängen zu lassen. Anders als erwartet, zeigte die Mannschaft jedoch nochmals ihren Charakter. So nahm man rund fünf Minuten vor Schluss den Torhüter raus, was zu den Toren von Ian Scherzer und Finn van Ee führte.
Trotz dieses letzten Aufbäumens sollte es am Schluss aber doch nicht reichen. Dies weil Torschütze van Ee in der 59. Minute die Notbremse ziehen und eine Strafe nehmen musste. Wie schon in den letzten Spielen gegen Lettland und Deutschland gab es für Österreich deshalb die Erkenntnis, dass man zwar mit dem Gegner mithielt, am Schluss aber doch nicht reüssieren konnte. Eine Tatsache, die nichts anderes zur Folge hatte, als dass die jungen Österreicher an diesem Turnier die Relegation trotz ansprechenden Leistungen eben doch nicht verhindern konnten.
Telegramm:
Österreich – Lettland 2:4 (0:1, 0:2, 2:1)
Scotiabank Centre, Halifax: 3456 Zuschauer. – Schiedsrichter: Harnebring (SWE), Menniti (CAN); Goncalves (FRA), Persson (SWE). – Tore: 6:49 Hodass (Bukarts, Purmalis) 0:1; 36:12 Silkalns (Simanovics) 0:2; 37:51 Locmelis (Ravinskis) 0:3; 44:33 Vilmanis (Lavins, Hodass) 0:4; 55:16 Auer (Rohrer, Reinbacher; ohne Torhüter) 1:4; 57:25 van Ee (Scherzer, Reinbacher; ohne Torhüter) 2:4. – Strafen: 1 x 2 Minuten gegen Österreich; 1 x 2 Minuten gegen Lettland.
Österreich: Pfarrmaier (Oschgan); )Sablatnig, Reinbacher; Summer, Hörl; Sollinger, Tialler; Lindner; Scherzer, Auer, Rohrer; Tschurnig, Geifes, Erne; Cernik, Linton, Stiegler; Engelhardt.
Lettland: Berzins (Mezargs); Hodass, Kazaks; Simanovics, Fenenko; Mackevics, Laskovs; Samitis; Dukurs, Locmelis, Darzins; Vilmanis, Lavins, Ravinskis; Veckaktins, Bukarts, Purmalis; Cjunskis, Rullers, Silkalns.
Bemerkungen: Österreich ab 54:49 bis 55:16, ab 56:01 bis 57:25, ab 57:58 bis 58:13, ab 58:24 bis 58:35 und ab 59:00 ohne Torhüter; 58:13 Timeout Lettland; 59:23 Timeout Österreich.
