Die Lions gewinnen drittes Derby klar

Von Andreas Bernhard

Nach einer überzeugenden Leistung gewannen die Lions das erste von zwei Derbies in dieser Woche. Der EHC Kloten kam erst im Schlussdrittel etwas besser ins Spiel. Die Lions waren heute eine Schuhnummer zu gross. Simon Bodenmann war mit zwei Toren der Mann des Spiels.

Eine gute Nachricht gab es für die ZSC Lions schon vor dem Spiel. Ludovic Waeber ist von seiner Hirnerschütterung genesen, die er sich beim Zusammenprall mit Simon Bodenmann im Spiel gegen Servette vor 11 Tagen zugezogen hatte. Er stand als Ersatzgoalie auf dem Matchblatt. Die Zürcher Derby Nr. 3 und 4 finden beide in dieser Woche statt. Zusätzlich brisant sind die Begegnungen weil die beiden nur gerade 7 Punkte trennen. Trotzdem war der Beginn der Partie eher lauwarm. Der erste nennenswerte Abschluss konnte man in der vierten Minute registrieren. Miro Aaltonen lenkte einen Pass von Arttu Ruotsalainen ab. Simon Hrubec war bereit und hielt sicher. Auch sein Gegenüber, Sandro Zurkirchen, zeigte sich wach. In der fünften Minute hielt er einen Abschluss von Mikko Lehtonen vom Bullykreis aus sicher. Der Sieg gegen den EV Zug vor zwei Tagen hat den Lions gut getan. Sie zeigten sich engagierter und sorgten für mehr Tempo. Flurin Randegger konnte in der fünften Minute deshalb Sven Andrighetto nur noch mit einem Haken aus dem Tritt bringen. Die Lions konnten ihr Powerplay aufziehen noch bevor die Strafe ausgesprochen wurde. Flurin Randegger musste doch noch auf die Strafbank, weil Patrick Geering mit seinem Abschluss nur den Pfosten traf. Sieben Minuten später stand das Gestänge wieder zwischen Patrick Geering und dem Torjubel. Sandro Zurkirchen wäre mit der Stockhand zu spät gekommen. Vor diesem zweiten Pfostenschuss des Zürcher Captains hielt Hrubec einem Abschluss von Jonathan Ang stand. Der Tscheche gleich in der 14. Minute wieder für Ruhe sorgen. Ein Abschluss von Axel Simic liess er in seiner Fanghand verschwinden. Zwischendurch erhielten auch der siebte Verteidiger Silvan Landolt und der 13. Stürmer Marlon Graf etwas Auslauf. Beide zeigten Marc Crawford, dass man durchaus auf sie bauen kann in der Zukunft. Marlon Graf setzte in der 16. Minute mit einem Droppass Yannick Weber ein. Der Schuss des Verteidigers zischte neben dem Tor durch. Die Lions waren in Startdrittel die klar bessere Mannschaft.

Drei Tore innert 152 Sekunden

Daran änderte sich im Mitteldrittel nichts. Das Geschehen lief meist vor Sandro Zurkirchen ab. Auch eine kleinlich gepfiffene Strafe gegen Reto Schäppi in der 24. Minute brachte keine Gefahr für das Tor von Simon Hrubec. Phasenweise dominierten die Lions völlig und schnürten die Klotener in deren Zone ein. Zuwenige Scheiben fanden aber den Weg zum Tor. Wenn doch, stand Sandro Zurkirchen sicher. So mussten sich die Lions bis in die 30. Minute gedulden ehe die Scheibe im Klotener Tor zappelte. Ein Schuss von Lucas Wallmark wurde vor dem Tor durch Simon Bodenmann unhaltbar abgelenkt. Jeff Tomlinson nahm die Coaches Challenge. Nach minutenlangen Diskussionen befanden die Schiedsrichter, dass Denis Hollenstein keine Torhüterbehinderung begangen hatte. Das Tor zählte und Kloten war in Unterzahl. Das 1:0 brach alle Dämme, denn das folgende Powerplay führte gleich zum 2:0. Wenn auch sehr unglücklich für die Klotener Der Flatterschuss von Juho Lammikko fand den Weg via Gesichtsvisir von Nicholas Steiner ins Tor. Simon Bodenmann machte Werbung in eigener Sache. Er tanzte den von zahlreichen NHL Scouts beobachtete David Reinbacher aus und traf zum 3:0. Innerhalb von 2:32 Minuten sorgten die ZSC Lions für klare Verhältnisse.

Yannick Weber wurde eine Minute vor der zweiten Drittelspause für einen hohen Stock an Arttu Ruotsalainen bestraft. Die Klotener hatten im Schlussdrittel auf neuem Eis also noch eine Minute Powerplay übrig. Nach einer herrlichen Kombination liess eben dieser Ruotsalainen auf Pass von Jonathan Ang Simon Hrubec keine Abwehrchance. Der EHC Kloten brachte sich mit diesem wichtigen Tor in die Partie zurück und kam danach durch Keanu Derungs gar noch zur Chance zum Anschlusstreffer. Hrubec konnte mit dem Beinschoner eingreifen. Die Klotener fanden auch spielerisch wieder besser in die Partie. Die Lions konnten nicht mehr derart dominant auftreten wie zuvor. Die Zürcher kontrollierten dafür die Partie sicher und wann immer Simon Bodenmann auf dem Eis stand, wurde es gefährlich. Jeff Tomlinson nahm Sandro Zurkirchen bereits in der 57. Minute vom Eis. Aus zwei Metern traf Juho Lammikko nach 58 Minuten nur den Pfosten. In der 59. Minute rettete David Reinbacher nach einem Abschluss von Mikko Lehtonen auf der Linie.

Simon Bodenmann war nach dem Spiel gelöst: "Nach einem recht ausgeglichenen Startdrittel hat das 1:0 den Knopf gelöst und wir konnten das Spiel übernehmen. Bei meinem zweiten Treffer konnte ich davon profitieren, dass ich die Scheibe mit viel Speed übernehmen konnte. Dann wird es für den Verteidiger immer schwierig. Bei je fünf Feldspielern hatten wir alles sehr gut im Griff. Am Freitag in Kloten wollen wir genau da wieder ansetzen."

Bully: 21:25 (4:10;8:10;9:5)

Schüsse: 29:27 (12:7;11:6;6:14)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Waeber); Geering, Kukan; Lehtonen, Trutmann; Phil Baltisberger, Weber; Landolt; Hollenstein, Wallmark, Bodenmann; Roe, Texier, Riedi; Bachofner, Lammikko, Andrighetto; Schäppi, Sigrist, Sopa; Graf.

EHC Kloten: Zurkirchen (Ersatz: Metsola); Randegger, Reinbacher; Peltonen, Capaul; Steiner, Nodari; Kinschi; Ruotsalainen, Aaltonen, Ang; Marchon, Faille, Simic; Derungs, Lindemann, Meyer; Loosli, Ness, Obrist; Schreiber.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Azevedo und Marti (verletzt).

EHC Kloten ohne Altorfer, Kellenberger, Riesen, Dostoinov, Schmaltz (verletzt), Bougro (überzählig) und Ekestahl-Jonsson (krank).

6. Pfostenschuss Geering

13. Pfostenschuss Geering

58. Pfostenschuss Lammikko

56:15 Time-out EHC Kloten

56:40 – 58:48 und 59:02 – 59:23 EHC Kloten ohne Torhüter