Lausanne-Suomela schiesst Schweiz ab

Von Martin Merk

Anders als im Vorjahr startet die Schweizer Nationalmannschaft mit einer Niederlage in die Euro Hockey Tour. Der Gastgeber Finnland gewann dank eines sicheren Bollwerks und einem Hattrick des Lausanne-Stürmers Antti Suomela 4:0.

Die Schweizer gerieten in einem schwachen Startdrittel zwei Tore im Rückstand und vermochten dieses Defizit gegen eine abwehrstarke und disziplinierte finnische Mannschaft nicht mehr zu kompensieren.

«Wir machten unsere Chance zu Beginn nicht rein und sie trafen. Im ersten Drittel waren sie schneller, intensiver in den Zweikämpfen, wir wurden vom Tempo überrumpelt. Hinten waren die ein Bollwerk, das Markenzeichen des finnischen Eishockeys», sagte der Nationaltrainer Patrick Fischer und versuchte auch Positives zu sehen. «In den anderen 40 Minuten war es ausgeglichen. Ab dem zweiten Drittel gefiel mir, dass wir besser im Spiel waren. Die Einstellung stimmte.»

Die Finnen gingen in der 7. Minute in Führung und gaben diese nicht mehr aus der Hand. Das Abwehrduo Egli/Müller vermochte zwar Kristian Vesalainen abzublocken, doch er brachte die Scheibe zurück zu Janne Kuokkanen, der sie zwischen den Verteidigern hindurch und vorbei an Reto Berra ins Tor schoss.

Die Schweizer Aktionen verliefen dagegen oft im Sand, offensive Aktionen oft an der Bande. Selten wurde es im Startdrittel vor dem finnischen Tor wirklich gefährlich, dafür trafen die Finnen vier Minuten vor der Drittelspause erneut nach einem schnellen Angriff. Antti Suomela kam dabei von der Bande und anstatt wie erwartet abzugeben, zog er um Christian Marti herum und bezwang Berra flach zur 2:0-Führung. Es sollte nicht die letzte Highlight-Szene 29-Jährigen bleiben.

«Wir sind nicht so gestartet, wie wir wollten. Wir kassierten schnell zwei Tore, verloren Zweikämpfe, waren im ersten Drittel nie gefährlich vor dem Tor. Es war sicher nicht so schön», sagte der Rekordspieler Andres Ambühl. «Phasenweise konnten wir die Scheibe auch vorne erkämpfen und auch halten, aber wir haben oft aussen rum gespielt und hatten nicht den Zug zum Tor und den braucht es, wenn man Tore schiessen möchte.»

Nach einigen Minuten im Mitteldrittel zeigten die Schweizer eine stärkere Phase, vermochten die Scheibe öfters vors finnische Tor zu bringen. Vor allem die erste Linie um den Center Calvin Thürkauf mit seinen Flügeln Sven Andrigheto und Christoph Bertschy sowie den Schüssen von hinten von Christian Marti vermochten Chancen zu kreieren, jedoch ohne Torfolge.

Im Schlussdrittel machten die Finnen dann alles klar. Valentin Nussbaumer verlor in der Rückwärtsbewegung die Scheibe an Ahti Oksanen. Diese spielte zu Suomela, der sein zweites Tor des Abends erzielte.

Suomela hatte hier in Tampere letzten Frühling seine erst zweite WM gespielt und ist neu in der National League. Nach 21 Spielen trägt er das Topscorer-Trikot beim Lausanne HC.

«Es ist hart gegen die Schweiz zu spielen. Es war oft 5 gegen 5 und es gab nicht viele Chancen. Ich wusste, dass die Schweizer ein talentiertes Team mit starken Spielern sind. Ich sagte unserem Team, dass wir wirklich gut verteidigen müssen um zu siegen – und das taten wir», sagte Suomela.

«Es ist nie einfach Tore zu schiessen, aber ich hatte heute gute Partner. Wir hatten nicht so viele grosse Torchancen, aber jene, die wir hatten, nutzten wir. Es war ein tolles Spiel für uns und ein schöner Sieg.»

Die Schweizer hatten zwar im Schlussdrittel ein Chancenplus und nahmen schon sechs Minuten vor Schluss den Torhüter Berra raus, doch der Puck ging nur auf der anderen Seite rein. Suomela machte seinen Hattrick mit einem Schuss ins leere Gehäuse perfekt.


Schweiz – Finnland 0:4 (0:2, 0:0, 0:2)

Nokia Arena, Tampere. – 7875 Zuschauer. – SR: Holm/Sindel, Lundgren/Niittylä

Tore: 6:46 Kuokkanen (Vesalainen) 0:1. 16:01 Suomela 0:2. 47:15 Suomela (Oksanen) 0:3. 55:58 Suomela (Oksanen / ins leere Tor) 0:4.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2-mal 2 Minuten gegen Finnland.

Schüsse aufs Tor: 25:20 (7:5, 8:9, 10:6)

Schweiz: Berra (Ersatz: van Pottelberghe); Marti, Kukan; Egli, Müller; Berni, Le Coultre; Bertschy, Thürkauf, Andrighetto; Simion, Ambühl, Nussbaumer; Martschini, Senteler, Herzog; Riat, Richard, Lehmann.

Finnland: Heljanko (Ersatz: Taponen); Riikola, Saarijärvi; LIndbohm, Niku; Leskinen, Laaksonen; Viitasmäki, Seppälä; Oksanen, Suomela, Repo; Vesalainen, Kuokkanen, Turkulainen; Levtchi, Björninen, Ikonen; Jääskä, Mattila, Erholtz; Borgström.

Bemerkungen: Schweiz von 54:11 bis 55:58 ohne Torhüter und mit sechstem Feldspieler. – Beste Spieler: Dominik Egli, Antti Suomela.


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