Schweiz verliert in der Verlängerung

Von Pascal Zingg

Die Schweizer Nationalmannschaft zeigt im zweiten Spiel der diesjährigen Swiss Ice Hockey Games über weite Strecken ein gutes Spiel. Die Eisgenossen fordern den Tschechen alles ab und kommen im dritten Drittel gar von einem 0:2 zurück. All dies reicht schlussendlich jedoch nicht zum Sieg. Tschechien gewinnt in der Verlängerung mit 3:2.

Was den Schweizern in diesem Spiel fehlte, war ganz klar die Konstanz, so konnte man im zweiten Drittel nicht an die gute Leistung aus dem ersten Drittel anknüpfen. «Wir haben dieses Drittel mit einem Powerplay begonnen in welchem wir etwas nonchalante waren, danach haben wir unser Forechecking nicht mehr konsequent betrieben, weshalb wir während 15 Minuten nicht mehr aus unserem Drittel kamen», analysierte Patrick Fischer. Besonders Auffällig war, dass die Schweizer zu Beginn des zweiten Drittels ihren Slot nicht mehr unter Kontrolle hatten. So konnten Jakub Rychlovski und David Tomasek zwei Tore innert 105 Sekunden erzielen. «In dieser Phase waren wir zu wenig fokussiert und kurvten zu planlos in unserem Drittel umher», erkannte Tyler Moy. Obwohl die Eisgenossen danach schlimmeres verhindern konnten, blieben die Tschechen wie von Trainer Fischer angesprochen bis zur 40. Minute das spielbestimmende Team.

«In dieser Phase hätten wir die Handbremse ziehen und das Momentum zurück auf unsere Seite zwingen müssen», erklärte Tristan Scherwey. Um genau dieses Momentum wieder hinzukriegen, appellierte Trainer Fischer mit klaren und lauten Worten an sein Team, dass man sich im letzten Drittel wieder an dem Gameplan halten soll. Der Weckruf des Trainers verfehlte seine Wirkung ganz offensichtlich nicht. Nur 71 Sekunden nach der zweiten Pause erzielte Tyler Moy den Anschlusstreffer. 109 Sekunden später glich Tristan Scherwey gar aus. Der Stürmer des SCB animierte mit seinem Tor nicht nur das Publikum wieder an den Sieg zu glauben, nein er brauchte seinem Team auch viel Momentum. «Der Beginn des Drittels war eine gute Reaktion, die uns viel Energie gebracht hat», erkannt auch Tyler Moy. Angetrieben von der Linie um Tristan Scherwey, Tanner Richard und Christoph Bertschy setzten die Schweizer in dieser Phase deshalb nochmals alles daran das Spiel zu gewinnen. Einerseits holte diese Linie Strafen heraus, andererseits gelang es der Energielinie aber auch einige gute Chancen herauszuarbeiten. Wie man bei Andrighettos Pfostenschuss in der 50. Minute sah, fehlte den Schweizern nach dem Ausgleich aber etwas das Glück. Daneben war man in gewissen Situationen aber auch zu wenig kaltblütig. So scheiterte Christoph Bertschy bei einem Konter in der 60. Minute am Josef Korenar im Tschechischen Tor.

Da es den Schweizer nicht gelang die guten Chancen in Tore umzumünzen, waren es Schluss die Tschechen, die den Sieg bejubeln durften. Dies weil Ken Jäger in der 62. Minute in einem unmöglichen Moment über seine eigenen Füsse stolperte und Tschechiens Michal Kempny so die Möglichkeit zum 3:2 servierte.

Während sich Tristan Scherwey darüber ärgerte, dass man dieses Spiel trotz später Reaktion nicht drehen konnte, war Patrick Fischer vor allem sauer, dass sein Team die geforderte Leistung nicht übers ganze Spiel zeigen konnte. «Wenn man gegen solche Gegner bestehen will, muss man sein Spiel über 60 Minuten durchziehen. Das ist anders, wenn wir gegen die Slowakei oder Belarus spielen, dann mag es gewisse Nachlässigkeiten leiden», erkannte der Trainer. Gerade aus diesem Grund seien die Spiele auf der Euro Hockey Tour extrem wichtig. Obwohl die Spiele auf der Tour einen Prozess fürs Schweizer Eishockey darstellen, forderte Fischer fürs morgige Spiel aber ganz klar einen Sieg. «Wir haben bereits im letzten Jahr alle Spiele vor heimischem Publikum verloren. Mindestens ein Spiel sollten wir deshalb auch gewinnen. Dies gelingt uns aber nur, wenn wir über drei Drittel gutes Hockey spielen», erkannte der Trainer.

 

Telegramm:

Schweiz – Tschechien n.V. 2:3 (0:0, 0:2, 2:0, 0:1)

Swiss Life Arena. Zürich: 7125 Zuschauer. – Schiedsrichter: Heikinnen, Holm; Nikulainen, Spur. – Tore: 25:18 Rychlovsky (M. Kovarcik) 0:1; 27:03 Tomasek (Vozenilek; Ausschluss: Loeffel) 0:2; 41:11 Moy (Biasca; Kempny) 1:2; 43:00 Scherwey (Herzog) 2:2; 61:57 Kempny. – Strafe: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 4 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Genoni (van Pottelberghe); Kukan, Glauser; Marti, Loeffel; Frick, Heldner; Berni, Aebischer; Thürkauf, Malgin, Moy; Andrighetto, Corvi, Herzog; Biasca, Jäger, Riat; Scherwey, Rochard, Bertschy; Künzle.

Tschechien: Korenar (Pavlat); Kempny, Hovoarka; Pyrochta, Jandus; Masin, Zabransky; Kral. Tichacek; Cervenka. Spacek, Flek; Vozenilek, Kodytek, Stransky; Rychlovsky, Tomasek, Kousal; O. Kavarcik, M. Kovarcik, Beranek; Lenc.

Bemerkungen: 50. Pfosten Andrighetto.

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