Niederlage der Schweiz gegen Favoritinnen

Von Simon Wüst

Gegen ein starkes USA hatten die Schweizerinnen heute keine Chance. Nur im Powerplay lief es gut, aber dort war man zu wenig kaltblütig.

Heute traf die Schweiz in ihrem zweiten Gruppenspiel auf einen der Titelfavoriten – die USA. Diese hatten in ihrer ersten Partie die Slovakei mit 7:1 weggeputzt. Die Erwartungen waren also nicht allzu hoch, obschon die Schweizerinnen gegen Schweden einen guten Eindruck hinterlassen haben. Vielleicht auch deshalb änderte Coach Melanie Häfliger rein gar nichts am Lineup und schickte die gleichen 21 Spielerinnen in die Arena.

Und die Favoritinnen starteten überzeugend. Sie diktierten sofort das Spielgeschehen und gingen schon nach zwei Minuten in Führung. Diese bauten sie fünf Minuten später noch aus. Aber unsere Schweizerinnen liessen sich nicht beeindrucken und kamen immer besser ins Spiel. Vor allem im Powerplay vermochten sie, wie schon gegen Schweden, zu überzeugen. Leider scheiterten sie dabei am Pfosten. Man hielt ausserdem die US-Amerikanerinnen in Schach und liess bis zur ersten Sirene nicht mehr viel zu.

Die USA erwischte erneut den besseren Start nach der Pause. Nach nur 95 Sekunden trafen sie erneut, diesmal mit einem Abpraller nach raschem Gegenstoss. Genau zur Spielmitte gab es bei der Schweiz einen Wechsel auf der Goalieposition. Alisha Berger löste Talina Benderer ab. Scheinbar eine geplante Aktion, doch Coach Häfliger meinte nach dem Spiel «es war eine spontane Entscheidung aus dem Bauch heraus. Wir haben zwei starke Frauen im Tor und jede hat eine Chance verdient, vor allem auch gegen solch Weltklasse Gegnerinnen» Doch die neue Torfrau musste gleich untendurch und kassierte zwischen der 34. und 36. Minute gleich drei Treffer, dabei aber auch einen unhaltbaren Schuss ins hohe Eck.

Im Schlussdrittel war für die Schweiz nicht mehr viel zu holen. Aber überrumpeln liess man sich diesmal nicht mehr. Im Gegenteil – in Überzahl konnte man endlich reüssieren und Sonja Inkamp traf mit einem schönen Schuss von der blauen Linie. Der Jubel war gross. Die USA schlugen aber bei nächster Gelegenheit zurück und trafen zuerst im Powerplay und kurz vor Schluss nochmals. Trotz hoher Niederlage wieder eine gute Leistung. Auch für Coach Häfliger: «Ich bin den Leistungen in beiden Partien zufrieden. Vor allem gegen Schweden haben wir zu hoch verloren – im Vergleich zu unserer guten Leistung. Nun bereiten wir uns gut auf den nächsten Gegner vor und geben wieder alles.»

Im ersten Spiel des Tages hat Schweden die Slovakei – unseren nächsten Gruppenspiel-Gegner am 10. Januar– mit 6:3 bezwungen.

Telegramm:

Bossard Arena, Zug; 914 Zuschauer

Refrees: B.Dewar (CAN) / H.Neenan (GBR) ; Linesperson: J.Monard (SUI) / A.Paulheim (HUN)

USA – SUI 8:1 (2:0, 4:0, 2:1)

Tore: 02:10 Devlin (Boyle, Senecal) 1:0 ; 07:18 Thomas (Devlin, Derrenbacher) 2:0 ; 21:35 Scannell (Derrenbacher, Thomas) 3:0 ; 34:15 Averill (Petrie, Healy) 4:0 ; 35:07 St.Martin (McGathey) 5:0 ; 36:39 Distad (Scannell) 6:0 ; 47:27 Inkamp (Manetsch, Kunz / Ausschluss Devlin) 6:1 ; 49:53 Carmichael (McGathey, St.Martin / Ausschluss Langenegger) 7:1 ; 59:01 Box (Thomas, Scannell / Ausschluss Kunz) 8:1

Strafen: USA 6 x 2 Min. ; Schweiz 5 x 2 Min.

Mannschaftsaufstellung:

USA:

Hemp; Dimatos, Dwyer; M.Averill, Healy; Boyle, Senecal; Gorbatenko; Derrenbacher, Thomas, Scanell; St.Martin, Petrie, Box; Carmichael, Rasmussen, McGathey; Distad, Devlin, C.Averill; Arvidsson

Schweiz:

Benderer (Berger); Leibundgut, Inkamp; Langenegger, Rossel; Bottoni, Meriguet; Wrann; Manetsch, Dalessi, Romerio; Wey, Müller, Herzig; Balzarolo, Kunz, Balzer; Näf, Ochsner, Strnad; Vuillemin


Bemerkungen: 30:28 Goaliewechsel Schweiz (Berger für Benderer);

Best Player: #15 Thomas (USA) ; #16 Rossel (SUI)

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