Schweden gnadenlos

Von Simon Wüst

Schweden fertigt Deutschland souverän ab und wird seiner Favoritenrolle gerecht. Das mit vielen NHL-Cracks gespickte Team spielt schnell, hart und präzise und lässt dem Gegner keine Chance.

Deutschland bekam es heute mit einem der Topfavoriten auf den Weltmeistertitel zu tun. Auf dem Papier ist Schweden so stark besetzt wie kein anderes Team. Aber unsere nördlichen Nachbarn, überraschende Silbermedaillengewinner von 2023, würden sich sicher nicht kampflos geschlagen geben. Und auch ein Schweizer war am Start: Michael Tscherrig durfte die Partie als Headschirri pfeifen.

Schweden übernahm sofort das Zepter und ging in der dritten Minute in Führung. Erik Karlsson traf mit einem präzisen, scharfen Schuss. Deutschlands Philipp Grubauer, Torhüter des NHL-Teams Seattle Kraken, wurde von den Schweden regelrecht warmgeschossen. Nach und nach kamen aber auch die Deutschen besser ins Spiel. Sie hatten auch 2-3 gute Schüsse aufs Tor. Aber die Tre Kronor waren brutal präzise. Mit einem Hammer ins Lattenkreuz traf Marcus Pettersson in der 15. Minute. Und effizient ebenfalls. Nach 9 Sekunden im ersten Powerplay des Spiels versenkte Victor Olofsson den Puck mit einem Schuss von der blauen Linie, und dies 3 Sekunden vor der Sirene.

Das zweite Boxplay überstanden unsere nördlichen Nachbarn schadlos. Trotzdem erhöhte Schweden in der 25. Minute den Vorsprung mit einem abgelenkten Schuss von Carl Grundström. Im Mitteldrittel war die Partie offener und Schweden liess die Deutschen etwas gewähren. Ausserdem wurde es ruppiger und emotionaler. Aber Schweden nutzte jeden Fehler Deutschlands aus. Nach einer kleinen Unsicherheit bei Grubauer traf Andre Burakovsky zum 5:0. Dabei war erst mal knapp Halbzeit. Zum Glück für Deutschland vermochte Schweden die Torkadenz nicht halten, aber die spielerische Überlegenheit war trotzdem offensichtlich.

Nach zwei Dritteln wechselten die Deutschen ihren Torhüter aus. Nicht weil Grubauer schlecht gespielt hätte, sondern um dem Ersatz auch noch Eiszeit zu gönnen und vielleicht auch aus psychologischer Sicht. In der 48. Minute gelang Deutschland der Ehrentreffer. Leo Pföderl bugsierte den Puck aus nächster Nähe und dank schlechtem Stellungsspiel der Schweden ins Tor. Nur kurze Zeit später schlugen aber die Schweden zurück. Nach schönem Zusammenspiel versenkt Isac Lundeström den Puck im Tor. Im Schlussdrittel ging es wieder geordneter und ruhiger zu und her und Schweden machte einfach noch so viel, wie nötig war. So brachten sie die Partie ohne weitere Höhepunkte über die Zeit.

 

Telegramm:

Arena, Ostrava (CZE); 20:20 Uhr; 8309 Zuschauer

Refrees: Hribik (CZE) / Tscherrig (SUI) ; Linesperson: Ondracek (CZE) / Wyonzek (CAN)

GER – SWE 1:6 (0:3, 0:2, 1:1)

Tore: 02:54 Karlsson (Fröden) 0:1; 14:52 Pettersson (Heed, Burakovsky) 0:2; 19:57 Olofsson (Dahlin, Burakovsky / Ausschluss Peterka) 0:3; 24:31 Grundström (Dahlin, Johansson) 0:4; 29:22 Burakovsky (Holmberg, Johansson) 0:5; 47:38 Pföderl (Michaelis, Ehliz) 1:5; 51:08 Lundeström (Karlsson, Bengtsson) 1:6;

Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Deutschland ; 1-mal 2 Minuten gegen Schweden

Schüsse aufs Tor: 16:46 (4:17, 5:18, 7:11)

Mannschaftsaufstellungen:

Deutschland: Grubauer (40. Niederberger); Wissmann, J.Müller; Kälble, M.Müller; Fohrler, Wagner; Ugbekile; Stachowiak, Peterka, Ehl; Kahun, Reichel, Tiffels; Ehliz, Michaelis, Pföderl; Eder, Tuomie, Fischbuch; Kästner

Schweden: Ersson (Wallstedt); Karlsson, Hedman; Brodin, Dahlin; Pettersson, Heed; Bengtsson; Kempe, Eriksson, Raymond; Holmberg, Johansson, Burakovsky; Lundeström, Zetterlund, Olofsson; Johansson, Fröden, Grundström; Unger Sorum

Bemerkungen: 40:00 Torhüterwechsel Deutschland (Niederberger für Grubauer)

Best Player: #83 Pföderl (GER) ; #71 Olofsson (SWE) 

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