Sieg gegen Polen
Die Deutschen sind mit dem Sieg gegen Polen auf Viertelfinal-Kurs. Es war eine kampfbetonte und zähe Partie mit wenigen Highlights. Polen hat seine Haut teuer verkauft und Deutschland beweist Geduld und die Stärke, auch aus schwierigen Partien das Maximum herauszuholen.
Nach der definitiven Viertelfinal-Qualifikation der Schweizer beim Mittagsspiel heute, hat Deutschland mit einem Sieg gegen Polen das gleiche Ziel im Sinn. Das Nachbarschaftsduell ist auf dem Papier eigentlich eine klare Sache, doch die Polen verkauften sich in den ersten 5 Spielen teuer. Das grösste Manko beim Aufsteiger ist die offensive Ausbeute mit nur 8 Treffern (7.77 % aller Schüsse aufs Goal) und keinem Powerplaytor. Dagegen läuft es bei den Deutschen umso besser, mit einem Treffer in jedem zweiten Powerplay (55%) und jeder fünfte Schuss landet im Netz (19%).
Im Startdrittel hielten die Polen prompt gut mit und waren auch offensiv sehr aktiv. Besonders im Powerplay war man dem Führungstreffer sehr nahe. Aber eben, im Abschluss liegt die grosse Schwäche der Osteuropäer. Von Deutschland hätte man sich ein wenig mehr erwartet, sie waren aber mit sich selbst beschäftigt und liessen ihre Klasse nur selten aufblitzen. Erst zum Ende machten sie Druck und schnürten die Polen in deren Drittel ein. Aber der erste Durchgang blieb torlos.
Trotz Schwierigkeiten zu Beginn des Mitteldrittels konnte Deutschland mit einem Konter in Führung gehen. Alexander Ehl traf mit einem trockenen und verdeckten Handgelenksschuss. Danach lief es den für unsere nördlichen Nachbarn etwas besser. Man war etwas aufsässiger und hatte mehr Spielkontrolle. Polen setzte aber immer wieder Nadelstiche und die Deutschen mussten sehr aufmerksam sein. Nach einem Stockwurf eines Polen bekamen die Deutschen einen Penalty zugesprochen, welchen John Peterka kaltblütig verwertete.
Eine schöne Partie war es auch im Schlussdrittel nicht, eher ein Krampf. Wiederum ein Konter brachte den Deutschen den dritten Treffer. Yasin Ehliz schloss mit einem satten platzierten Schuss erfolgreich ab. Damit sollte das Spiel entschieden sein. Den Polen gelang 7 Minuten vor Schluss noch der Ehrentreffer mit einem cleveren Schuss von Patryk Wajda an den Rücken des deutschen Goalies Niederberger. Und plötzlich kamen die Polen auf, auch dank dem frenetischen und sehr zahlreichen (Heim-)Publikum. Die Deutschen verloren etwas die Ordnung und zeigten zum ersten Mal gröbere Unsicherheiten. Dies nutzte Filip Komorski mit einem verwerteten Abpraller zum Anschlusstreffer. Die Halle stand plötzlich Kopf und die Polen glaubten an die Wende. Ein grober Schnitzer in der polnischen Offensive ermöglichte Lukas Reichel ein solo Richtung Tor, aber erst John Peterka traf mit dem Nachschuss. Die Polen waren am Boden zerstört und der Traum vom Punktgewinn geplatzt.
Telegramm:
Arena, Ostrava (CZE); 16:20 Uhr; 9109 Zuschauer
Refrees: Holm (SWE) / Vikman (FIN) ; Linesperson: Briganti (USA) / Nyqvist (SWE)
GER – POL 4:2 (0:0, 2:0, 2:2)
Tore: 25:14 Ehl (Kästner, Tuomie) 1:0; 35:17 Peterka (Penalty) 2:0; 44:28 Ehliz (Pföderl, Michaelis) 3:0; 53:13 Wajda (Lyszczarczyk, Dziubinski) 3:1; 55:19 Komorski (Kostek, Krezolek) 3:2; 56:11 Peterka (Reichel) 4:2
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Deutschland ; 2-mal 2 Minuten gegen Polen
Schüsse aufs Tor: 35:21 (10:5, 13:7, 12:9)
Mannschaftsaufstellungen:
Deutschland: Niederberger (Grubauer); Wissmann, J.Müller; Szuber, M.Müller; Wagner, Kälble; Fohrler, Ugbekile; Stachowiak, Peterka, Reichel; Kahun, Sturm, Tiffels; Ehliz, Michaelis, Pföderl; Kästner, Ehl, Tuomie
Polen: Zabolotny (Murray); Gorny, Wanacki; Wajda, Kruczek; Dronia, Ka. Macias; Kostek, Bryk; Fraszko, Wronka, Pasiut; Michalski, Dziubinski, Lyszczarczyk; Pas, Zygmunt, Walega; Komorski, Kr. Macias, Krezolek
Bemerkungen: 36. Penalty für Deutschland
Best Player: #40 Ehl (GER) ; #4 Wajda (POL)