Sieg und Halbfinale für die Schweiz!!

Von Rolf Probst

Nach einem sackstarken Startdrittel bestimmten die Schweizer das Spiel deutlich bis gut in die Spielhälfte. Nach einer Strafe gegen Andrea Glauser erzielten die Deutschen schnell den Anschlusstreffer und fassten neuen Mut. Bis zur zweiten Pause mussten die Schweizer etwas untendurch, aber sie fingen sich wieder und liessen letztendlich nichts mehr anbrennen. Mit dem 3:1-Sieg ziehen die Schweizer ins Halbfinale ein und kehren zurück nach Prag.

1. Drittel

Die Schweizer waren von Beginn weg voll im Fokus. Zwar konnten sie das erste Powerplay nicht nutzen, aber sie liessen die Deutschen auch nicht gewähren. In der 6. Minute musste mit Andres Ambühl der erste Schweizer auf die Strafbank. Man liess jedoch auch hier wenig zu gegen das beste Überzahlspiel dieser Weltmeisterschaften. Kurz vor Ablauf der Strafe eroberte Christoph Bertschy den Puck, lief auf der rechten Seite los und bezwang mit einem ansatzlosen, harten und vor allem präzisen Schuss Philipp Grubauer. Das 1:0 in Unterzahl in der 8. Minute war absolut verdient. Kurze Zeit später traf Calvin Thürkauf den Pfosten, Philipp Grubauer wäre auch hier Chancenlos gewesen. Die Schweizer blieben weiter Spielbestimmend, sodass Deutschland nicht zur Geltung kam. In der 17. Minute setzen die Schweizer im Drittel fest. Nach einem Schuss von Jonas Siegenthaler kam der Puck zu Nico Hischier, welcher ohne Probleme zum 2:0 ins offene Tor traf. Mit dieser verdienten Führung ging es in die Pause.

2. Drittel

Die Schweiz konnte das zweite Drittel mit einem Mann mehr beginnen, blieb aber ohne Erfolg im Powerplay. Genau wie gut vier Minuten später. Das Schweizer Powerplay, welches bis jetzt sehr gut war, funktionierte in diesem Spiel noch nicht so recht. Ansonsten machten sie die kleinen Dinge richtig und spielten konsequent weiter. Wenn es gute Chancen gab, dann hatten die Schweizer diese. So auch in der 30. Minute, als Gäetan Haas losziehen konnte und an Philipp Grubauer scheiterte. In der 32. Minute musste Andrea Glauser wegen Beinstellen auf die Strafbank. Die Strafe wurde noch überprüft auf eine grosse Matchstrafe. Es bliebt zum Glück bei der kleinen Strafe, aber Deutschland gewann das Bully und nach vier Sekunden der Strafe traf Dominik Kahun zum 2:1. Jetzt hatten die Schweizer eine schwierige Phase zu überstehen, zumal sie nochmals in Unterzahl spielen mussten. Dieses Mal stand die Schweizer Box besser und man überstand diese Unterzahl. Die Deutschen waren jetzt besser im Spiel, deshalb galt es für die Schweizer wieder die Kontrolle zurückzugewinnen. Die 2:1-Führung konnte zwar in die Pause gerettet werden, aber mit der Pausen-Sirene gab es noch eine Strafe gegen Sven Senteler, weil er deutlich nach der Sirene den Puck noch ins Tor geschossen hat. Eine dumme Strafe zu einem ganz dummen Zeitpunkt.

3. Drittel

Die Schweiz muss das dritte Drittel in Unterzahl beginnen, sie spielten ein konzentriertes Boxplay und überstanden die Unterzahl zum Glück schadlos. Gegen vorne kam von den Schweizern in den ersten 10 Minuten dieses Drittels viel zu wenig. Sie versuchten gute Entscheidungen zu treffen und das Spiel zu kontrollieren. Es dauerte bis zur 50. Minute, bis man wieder zu gefährlichen Abschlüssen kam. Die Deutschen hatten in diesem Drittel deutlich mehr vom Spiel. Die Schweizer warfen in den letzten Minuten alles in die Waagschale. Deutschland nahm gut zwei Minuten vor Drittelsende Philipp Grubauer zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor und setzte die Schweizer unter Druck. Christoph Bertschy, der beste Schweizer am heutigen Tag, warf sich zuerst in einen Schuss, eroberte kurz darauf den Puck und traf zum entscheidenden 3:1 ins leere Tor.

Stimmen zum Spiel:

Leonardo GENONI: "Es geht nicht darum, ob es guttut oder nicht. Wir wollten dieses Spiel einfach gewinnen und hatten einen guten Start ins Spiel. Danach haben wir es gut verteidigt. Am Schluss war sicher nicht alles optimal, aber danach fragt morgen niemand mehr. Angst hatte ich keine und grosses Kompliment an die Mannschaft, welche die blaue Linie gut gehalten haben. Manchmal fällt der Puck auf diese Seite und manchmal auf die andere Seite. Heute ist er auf unsere Seite gefallen."

Calvin THÜRKAUF: „Wir wussten, dass es ein hartes Spiel werden würde. Aber wir hatten unseren Game-Plan und der war das Spiel gewinnen und das haben wir gemacht. Das erste Tor war wichtig und es ist einfacher, wenn man in Führung geht."

Roman JOSI: „Wir starteten gut in das Spiel und gingen früh in Führung und so das Momentum auf unserer Seite. Wir kreierten viele Chance und Schüsse auf das gegnerische Tor. Wir wussten, dass Deutschland ein harter Gegner ist, uns wenig Raum lässt und es ein enges Spiel werden wird. Da mussten wir dagegenhalten. Wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben. Die Rückreise nach Prag ist nicht schlimm und wir können uns ja gut erholen. Nun geht es sehr wahrscheinlich gegen Kanada (Anm. Hockeyfans.ch: wenn Schweden gegen Finnland gewinnt). Wir hatten sie schon im Gruppenspiel und das war es bereits ein enges Spiel.“

Patrick FISCHER: "Der erste Gedanke nach Christoph Bertschy?? Uiii, Finalmo, aber es war ja noch eine Minute zu spielen und Deutschland machte noch etwas Druck. Aber logischerweise Freude, es war ein schöner Gedanke! Ganz logisch sind wir erleichtert und vor allem herrscht Freude für uns alle. Wir haben sehr viel durchgemacht in den letzten vier Jahren mit 28 Spielen und davon 23 gewonnen.. Wir sind dafür aber nie belohnt worden. Jetzt haben wir den Schritt gemacht, aber es ist ein Schritt. Wir freuen nun, dass wir weiter Eishockey spielen dürfen. Wie immer im Leben, lernt man aus schwierigen Momenten. Wir hatten viele Niederlagen diese Saison, weil wir keine Tore geschossen haben, da mussten wir uns defensiv verbessern. Wir sind zurzeit defensiv mega stark und lassen sehr wenig zu. Deutschland ist offensiv gefährlich, hatte aber nur 2-3 Situationen in einem 5 gegen 5, aber wir hatten sie gut unter Kontrolle und das gibt ein gutes Gefühl. Wir haben in allen Zonen einen extreme Klarheit, we wir spielen wollen. Auf das Final-Wochenende müssen wir jetzt nochmals das Powerplay schärfen."


SUI vs. GER 3:1 (2:0 / 0:1 / 1:0)

Ostravar-Arena, Ostrava – 6'583 Zuschauer

SR/LM: Riku BRANDNER (FIN), Mikael HOLM; Shane GUSTAFSON (USA), Anders NYQVIST (SWE)

Tore: 07:22 Bertschy (Ausschluss Ambühl) 1:0 SH1; 16:28 Hischier (Siegenthaler, Fiala) 2:0 EQ; 31:33 Kahun (Stachowiak / Ausschluss Glauser) 2:1 PP1; 59:02 Bertschy (ins leere Tor) 3:1 EG-ENG

Strafen: 

SUI: 4 x 2 Min. (total Strafminuten: 8 Minuten)

GER: 3 x 2 Min. (total Strafminuten: 6 Minuten)

SUI:

GK: Genoni (Schmid):

1. Linie: D Glauser, D Josi ©; F Hischier (A), F Fiala, F Niederreiter (A)

2. Linie: D Kukan, D Siegenthaler; F Thürkauf, F Andrighetto, F Bertschy

3. Linie: D Marti, D Loeffel; F Senteler, F Simion, F Herzog

4. Linie: D Jung, D Fora; F Ambühl, F Haas, F Scherwey 

Not Dressed: F Jäger, GK Berra, F Kurashev

Headcoach: Patrick FISCHER (SUI)

GER:

GK: Grubauer (Niederberger):

1. Linie: D Wissmann, D J. Müller; F Stachowiak, F Peterka, F Reichel

2. Linie: D Szuber, D M. Müller ©; F Kahun (A), F Sturm, F Tiffels

3. Linie: D Wagner, D Kälble; F Ehliz (A), F Michaelis, F Pföderl 

4. Linie: D Ugbekile;  F Ehl, F Tuomi, F FISCHBUCH; F Kastner

Not Dressed: D Fohrler, F Eder, GK Ancicka

Headcoach: Harold KREIS (GER)


Bemerkungen:

Schussverhältnis: SUI 25 (12 / 9 / 4) – GER 15 (5 / 5 / 5)

Goalies:

Leonardo GENONI, SUI (60:00 – 14 von 15 Schüssen gehalten – Abwehrquote 93.33%)

Philipp GRUBAUER, GER (58:33 – 22 von 24 Schüssen gehalten – Abwehrquote: 91.66%)

Ereignisübersicht (ohne Tore – diese siehe oben im Bericht):

1.Drittel

00:13 2‘ Kai WISSMANN, GER – übertriebene Härte

01:25 Pfostenschuss Nico HISCHIER, SUI

05:32 2‘ Andres AMBÜHL, SUI – Beinstellen

08:29 Pfostenschuss Calvin THÜRKAUF, SUI

19:12 2‘ Maksymillian SZUBER, GER – Spielverzögerung

2. Drittel

23:54 2‘ Fabio WAGNER, SUI – Hoher Stock

31:29 2’ Andrea GLAUSER, SUI – Beinstellen

32:58 2’ SUI – zu viele Spieler auf dem Eis

38:08 Pfostenschuss Dominik KAHUN, GER

40:00 2’ Sven SENTELER, SUI – unsportliches Verhalten

3. Drittel

58:18 GK Philipp GRUBAUER, GER – out of the game

58:34 Timeout GER

59:02 GK Philipp GRUBAUER, GER – back in the game

59:17 GK Philipp GRUBAUER, GER – out of the game

60:00 GK Philipp GRUBAUER, GER – back in the game


16:28 Game-Winning-Goals: #13 Nico HISCHIER, SUI

Best Players:

SUI: #88 Christoph BERTSCHY

GER: #72 Dominik KAHUN


EQ: Tor bei gleicher Anzahl Spielern (5:5, 4:4, 3:3)

EA: Extraangreifer (bei angezeigter Strafe)

PP1: Powerplaytor mit einem Spieler mehr

PP2: Powerplaytor mit zwei Spielern mehr

SH1: Unterzahltor mit einem Spieler weniger

SH2: Unterzahltor mit zwei Spielern weniger

ENG: Tor ins verlassene Goal

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