Meister Bern: Scherben bringen Glück!

Von Roland Jungi

Wer den Spott hat, muss nicht auch noch für den Schaden sorgen! Innert 236 Sekunden im Mitteldrittel sorgte Meister Bern für die Wende in einem mehrheitlich emotionslosen Derby. Gottéron verstand es trotz zahlreicher guten Chancen nicht, die Mutzen in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Bern wahrte mit dem 4:1-Auswärtssieg die Möglichkeit, doch noch auf den 3. Tabellenplatz vorzustossen. Gottéron rutschte in der Tabelle nach der völlig unnötigen Niederlage auf den 8. Platz ab, muss sich trotzdem keine grossen Sorgen um die Qualifikation zu den Play-Offs machen, da Biel heute auswärts gegen die ZSC Lions verlor.

Das Zähringerderby begann mit einer gut 20minütigen Verspätung! Hinter dem Fribourger Tor ging beim Warmup ein Verbundsicherheitsglas zu Bruch. Dies veranlasste Schiedsrichter Prugger, die Teams noch einmal in die Kabine zu schicken. Sofort nach Spielbeginn entwickelte sich der erwartete offene Schlagabtausch. Bereits in der 5. Minute prüfte Top Scorer Jeannin die Reflexe von Bern Goalie Bührer. Die Einheimischen überstanden danach die erste Unterzahl. Nach neun Minuten nahm Rytz an seinem ehemaligen Kollegen Bührer Mass. Doch der Meister Keeper liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels vermochten beide Mannschaften kein Kapital aus ihren jeweiligen Power-Plays zu schlagen.

Dies sollte sich, was die Torausbeute anbelangt, im Mittelabschnitt deutlich ändern. Sowohl Huet und Bührer spielten ohne Fehl und Tadel, bis zur 27. Minute. Botter und Gamache drückten die Strafbank. Beide mussten mitverfolgen wie Sprunger ein Zuspiel von Bykov eiskalt zum 1:0 verwertete. Danach aber folgten die verhängnisvollen Minuten von Gottéron Verteidiger Shawn Heins. Dieser stand bei den nachfolgenden 3 Gegentoren auf dem Eis. Zuerst schoss Gardner mit einem satten Handgelenkschuss den Berner Ausgleich. Danach erwischte Verteidiger Kwiatkowski Goalie Huet mit einem Backhandschuss und 18 Sekunden vor dem zweiten Sirenenton erhöhte Top Scorer Dubé, unter gütiger Mithilfe des Schlittschuhs von Goalie Huet, das vorentscheidende 1:3.

Dies veranlasste Fribourgs Chefcoach Serge Pelletier dazu, den im Mitteldrittel etwas vom Glück verlassen Keeper durch dessen Ersatz Caminada zu ersetzen. Den definitiven KO versetzte Froidevaux, der Center der 4. Berner Sturmreihe, den Drachen bereits in der 48. Minute. Bis zum Schluss konnte sich das Team von Chefcoach Lary Huras erlauben, schon in den Trainingsmodus zu schalten, obschon die Drachen verzweifelt versuchten, noch einmal ins Spiel zurück zu kommen.

Fribourg-Gottéron – Bern 1:4 (0:0, 1:3, 0:1)

FKB-Arena. - 6900 Zuschauer (ausverkauft!). - SR Prugger; Abegglen/Kaderli.

Tore: 27. Sprunger (Bykov, Ngoy / Ausschlüsse Botter; Gamache) 1:0. 36. Gardner (Gamache, Dubé) 1:1. 38. Kwiatkowski (Ausschlüsse Birbaum; Martin Plüss) 1:2. 40. (39:42) Dubé (Gardner) 1:3. 48. Froidevaux (Gamache, Furrer) 1:4.

Strafen: je 6-mal 2 Minuten.

HC Fribourg-Gottéron: Huet (ab 40:00 Caminada); Collenberg, Heins; Birbaum, Loeffel; Ngoy, Rytz; Abplanalp; Knoepfli, Jeannin, Melin; Benjamin Plüss, Hasani, Sprunger; Sim, Mowers, Leblanc; Wirz, Botter, Lüssy; Bykov.

SC Bern: Bührer; Furrer, Beat Gerber; Kwiatkowski, Krueger; Hänni, Eicher; Gamache, Dubé, Gardner; Reichert, McLean, Vigier; Vermin, Martin Plüss, Rüthemann; Scherwey, Froidevaux, Neuenschwander; Roland Gerber.

Bemerkungen: Gottéron ohne Aubin, Lukas Gerber, Lakhmatov, Lauper (alle verletzt), Leuenberger (überzählig). Bern ohne Meier, Stettler, Jobin, Berger (alle verletzt), Roche (krank). - Das Spiel beginnt verspätet, da auf der Seite der SC Bern-Fans ein Verbundsicherheitsglas (VSG) zu Bruch ging! Andrej Bykov, Gottéron, und Andreas Hänni, Bern, geben ihr Comeback.

Best-Players: Gottéron: Andrej Bykov; Bern: Christian Dubé.