Weitere Heimniederlage zum Abschluss der Qualifikation

Von Andreas Bernhard und Stefan Bosshard

Die ZSC Lions schlossen eine, gemessen an den Erwartungen, miserable Qualifikation vor 7135 Zuschauern mit einer emotionslosen 1:4-Niederlage gegen den amtierenden Meister SC Bern ab. Christian Dubé schoss zwei Tore, eines in doppelter Unterzahl, und bereitete ein weiteres vor

Beim SC Bern fehlten heute Abend Joel Kwiatkowski, Martin Plüss, Thomas Déruns, Pascal Berger und David Jobin alle krankheitshalber. Es wurde gemunkelt, sie seien vom Playofffieber befallen. Von diesem letzten Qualifikationsspiel musste man sich nicht viel erhoffen. Mehr als ein Trainingsspiel durfte man nicht erwarten. Für beide Teams galt es in erster Linie, Verletzungen zu vermeiden. Das passende Transparent liess nicht lange auf sich warten: „Meh Spiel für meh Spektakel?! Für treui Fans es Debakel!“ Nachdem die Berner die ersten paar Minuten klar dominiert hatten, kamen die Zürcher in der vierten. Minute zu ihrem ersten Schuss auf Marco Bührer durch Mark Bastl. Gefählich ist anders. Zwei Minuten später musste Lee Goren nach einem Foul an Alexei Krutov auf die Strafbank. Die beste Möglichkeit vergab Andres Ambühl erst nachdem die Strafe bereits abgelaufen war. Sein Abschlussversuch stellte Marco Bührer vor keine Probleme. Danach liessen die ZSC Lions die Berner wieder gewähren. Ohne Grosse Mühe konnten sie sich im Zürcher Drittel festsetzen und ihre Kreise ziehen. Über Lee Goren und Christian Dubé kam die Scheibe zu Ivo Rüthemann, der das leere Tor vor sich hatte und in der neunten Minute zum 0:1 traf. Zwei Minuten später liessen die Zürcher eine 4:2-Situation zu. Luca Camperchioli und Cory Murphy mussten zuschauen, wie Marc Reichert via Pfosten auf 0:2 erhöhte. Adrian Wichser rettete das Hallenstadion vorm Einschlafen. Mit seinem beherzten Abschluss 111 Sekunden vor der ersten Sirene schlenzte er die Scheibe zum Anschlusstreffer neben Marco Bührer vorbei. Ohne dieses Tor hätten die Zuschauer glatt das Pausenbier verpasst.

Lukas Flüeler verhinderte mit zwei schönen Paraden mit dem linken Beinschoner, dass die Berner nicht schon früh im Mitteldrittel mit 1:3 in Führung gehen konnten. Vorallem der Schuss von Caryl Neuenschwander in der 23. Minute roch stark nach Tor. Dass es der amtierende Schweizer Meister auch eher gemütlich nahm, war beim anschliessenden Powerplay spürbar. Und als Thomas Ziegler von der Strafbank kam, wurde er gleich von Tim Ulmann lanciert. Marco Bührer liess sich von seinem ehemaligen Teamkollegen nicht überlisten. Beim nächsten Powerplay machte es der SCB besser. Nach nur neun Sekunden lag die Scheibe zum 1:3 im Tor. Christian Dubé traf aus spitzem Winkel unter dem Beinschoner von Lukas Flüeler hindurch. In der 33. Minute konnte sich Flüeler ein weiteres Mal auszeichnen. Tristan Scherwey passte auf den heranstürmenden Etienne Froideveaux, Flüeler verschob sich blitzschnell und konnte die Direktabnahme des Berners abwehren. Bei den Lions war Alexei Krutov, wie meist, der Garant für Spektakel. Entweder fiel er durch kernige Checks, durch extensive Dripplings oder durch Schüsse, wie in der 37. Minute auf. Marco Bührer blieb jeweils der Sieger. Auf der Gegenseite traf Travis Roche in der 38. Minute nur den Pfosten. Martin Stettler sass auf der Strafbank, als Domenico Pittis am 2:3 gehindert wurde. Dafür musste Caryl Neuenschwander ebenfalls raus und bescherte den ZSC Lions 54 Sekunden doppelte Überzahl. Für ein Tor im Mitteldrittel reichte es nicht mehr. Das letzte Drittel konnte der Gastgeber damit mit 5 gegen 3 Feldspieler beginnen.

Elf Sekunden vergingen im Schlussdrittel bis zum Tor. Geschossen wurde es jedoch nicht vom ZSC. Christian Dubé entwischte, liess Flüeler keine Chance und traf in doppelter Unterzahl zum endgültig entscheidenden 1:4 Die Lions ihrerseits blieben im Powerplay ungefährlich. Tristan Scherwey versuchte in der 53. Minute noch etwas Emotionen ins Spiel zu bringen. Er rannte übers ganze Eisfeld und checkte jeden Roten, der sich in seiner Reichweite befand. Da Owen Nolen heute geschont wurde, wurde Scherwey nicht mit einer Schlägerei belohnt und liess sich, etwas enttäuscht, auswechseln.

Torschüsse: 22:26 (9:9, 9:12, 4:5)

Bully: 19:25 (7:10, 7:9, 5:6)

Offside: 5:0 (3:0, 0:0, 2:0)

Icing: 5:6 (2:3, 2:1, 1:2)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Wolf); Camperchioli, Murphy; Schnyder, Westcott; Geering, Stoffel; Schelling; Bastl, Pittis, Monnet; Down, Wichser, Ambühl; Bühler, Ziegler, Krutov; Ulmann, Schäppi, Ryser; Schommer.

SC Bern:Bührer (Ersatz: Gigon); Furrer, Roche; Beat Gerber, Krueger; Hänni, Stettler; Meier; Rüthemann, Dubé, Goren; Reichert, McLean, Vigier; Vermin, Gardner, Neuenschwander; Scherwey, Froidevaux, Roland Gerber.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Bärtschi, Paterlini, Seger, Müller (verletzt), Sulander, Nolan (überzählig).

SC Bern ohne Kwiatkowski, Plüss, Déruns, Berger, Jobin (krank) und Gamache (überzählig).

38. Pfostenschuss Roche.