Fribourg gewinnt in Extremis

Von Leroy Ryser

Der HC Fribourg Gotteron kann die Halbfinalniederlage vorerst verhindern. Im fünften Spiel waren sie nach 21 Minuten in Rückstand geraten und sprangen dann sehr lange diesem einen Treffer hinterher. Vier Sekunden vor Schluss glich Julien Sprunger aber aus, Pouliot traf in der Verlängerung zum 2:1-Sieg.

Bereits beim Einlauf der beiden Mannschaften war klar: Die Kloten Flyers werden Stimmungsmässig einen Hexenkessel antreffen. Mit einer richtig tollen Stimmung begrüsste das Heimpublikum stehend auf allen Rängen die eigene Mannschaft und feuerten diese vor dem ersten Puckeinwurf lautstark an. Kein Wunder: Immerhin drohte heute dem Heimteam das Saisonende, Kloten hingegen hätte auswärts mit einem Sieg den 4:1-Erfolg in der Serie die Finalqualifikation schaffen können. Ganz so euphorisch waren die Fribourger auf dem Feld dann aber doch nicht. Sie erwischten zwar den besseren Start, Kloten vermochte den aber mit einer soliden Defensivleistung geschickt zu bremsen. So war die Partie in der Folge ein bisschen zerfahren. Während Fribourgs Leistung einem Auf- und Ab glich – ein wirklich gefährlicher Abschluss oder ein entscheidender Pass fehlte beidseitig – kam Kloten während einer kleinen Schwächephase auch offensiv zum Zug, blieb aber ebenfalls harmlos. Entsprechend endete der erste Abschnitt torlos.

Den Beginn des zweiten Abschnittes hatten die Fribourger dann auf allen Linien verschlafen. Kloten nutzte dies kompromisslos aus und legte zum 1:0 vor. Matthias Bieber scheiterte zwar beim Versuch ein Buebetrickli zu verwerten, als er Romano Lemm aber bediente, durfte er dennoch jubeln. Lemm hatte viel Platz, konnte die Scheibe geruhsam annehmen und schoss die Scheibe genau unter die Latte zum 1:0 für die Klotener. In der Folge zeigten sich die Gäste defensiv grösstenteils sehr solid, sodass die Ein-Tore-Führung bis zur Pause bestehen blieb. Gotteron verzeichnete zwar einige Druckphasen und auch gute Chancen, scheiterte aber zu oft an Martin Gerber.

Im letzten Abschnitt änderte sich zuerst nicht viel. Kloten spielte defensiv sehr solid und liess nur wenig zu. Je länger die Partie dauerte, desto energischer agierten die Fribourger in der Offensive aber. Zahlreiche Chancen verpassten sie, vielmals auch weil bei mehreren Blue-Line-Schüssen die Stöcke brachen. Die Partie war sehr unterhaltsam und je länger sie dauerte, desto mehr Mühe hatten die Flyers sich aus Fribourgs Umklammerung zu befreien. Als dann 2:55 Minuten vor Schluss Christian Dubé wegen einem Stockschlag raus musste, schien die Partie entschieden. Klotens Vandermeer nahm aber weil Andrey Bykov ihm entwischte eine Strafe, sodass Fribourg am Ende der Partie sogar in Überzahl und zu sechst agieren konnte. Erneut vergaben die Fribourger mehrere Möglichkeiten und Romano Lemm hätte sogar beinahe ins leere Tor eingeschoben, wäre Niklas Hagmann nicht in den Abschluss gehechtet. Aber genau 4 Sekunden vor Schluss gelang dann tatsächlich der Lucky-Punch. Julien Sprunger steuerte seinen ersten Treffer in dieser Serie bei und rettete seine Farben in die Verlängerung. Unter tosendem Jubel wurde die Partie schliesslich gleich unterbrochen, die Teams gingen ohne die letzten vier Sekunden zu spielen in die Kabinen.

Die Verlängerung war dann sehr unterhaltsam. Beidseitig konnten Chancen verzeichnet werden, Fribourg gelang der verständlicherweise der bessere Start. Kloten konnte den herben Rückschlag aber scheinbar gut wegstecken und es gelang ihnen ebenfalls in der Offensive Druck zu erzeugen. Phasenweise hatten sie sogar mehr Scheibenbesitz, Fribourg hatte aber die besseren Chancen. Als die Fribourger aber zu dritt entwischten war die Entscheidung Tatsache. Julien Sprunger legte zurück auf Mauldin, dessen Abschluss parierte Gerber zwar aber der Nachschuss von Pouliot traf ins Schwarze. Fribourg rettet sich damit in extremis in das sechste Spiel in Kloten. Di Zürcher jedenfalls müssen diesen doppelten Rückschlag erst einmal verdauen.

HC Fribourg-Gotteron – Kloten Flyers 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) n. V.

BCF-Arena. – 6700 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Kämpfer/Kurmann, Arm/Küng. – Tore: 21. Lemm Romano (Bieber) 0:1. 60. (59:56) Sprunger (Plüss) 1:1. 74. Pouliot (Mauldin, Sprunger) 2:1. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg. 4mal 2 Minuten gegen Kloten.

Fribourg: Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Abplanalp; Kamerzin, Schilt; Huguenin; Hasani, Dubé, Plüss; Sprunger, Bykov, Hagmann; Mauldin, Pouliot, Mottet; Fritsche, Ness, Vauclair; Lauper.

Kloten: Gerber; Von Gunten, Dupont; Schelling, Blum; Vandermeer, Randegger; Frick; Mueller, Santala, Bieber; Bodenmann, Liniger, Steinmann; Bühler, Lemm Romano, Stancescu; Herren, Jenni, Lemm Aurelio; Hofmann

Bemerkungen: Fribourg ohne Huber, Jeannin (beide verletzt), Brügger, Birbaum, Monnet, Miettinen und Jurcina (alle überzählig). Kloten ohne Du Bois, Stoop (beide verletzt), Hennessy und Leone (beide überzählig). 57. Time-Out Kloten. 60. Time-Out Fribourg. 59:07-59:56 Fribourg ohne Conz zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.