Biel sichert sich erneut das Break

Von Andreas Bernhard und Stefan Bosshard

Emanuel Peter und Kevin Fey brachten die Gäste zweimal in Führung. Rookie Denis Malgin und Roman Wick glichen jeweils aus. Ausser dem Torerfolg bot die Verlängerung alles, was ein Hockeyfan sehen will - Spannung pur. Im Penaltyschiessen hatten die Bieler das Glück auf ihrer Seite. Ahren Spylo verwertete den entscheidenden Penalty auf wunderbare Art und Weise.

Erneut waren es die Gäste aus Biel, welche in Hallenstadion besser in die Partie starten konnten. Erst scheiterte Ahren Spylo zweimal an Lukas Flüeler. Doch der Zürcher Schlussmann blieb weiter unter Beschuss und wurde nach lediglich 136 Sekunde bereits erstmals bezwungen. Captain Mathieu Tschantré kämpfte sich hinter dem Tor durch und bediente Emanuel Peter, welcher vor dem Tor freistand und Flüeler zwischen den Schonern bezwingen konnte. Die Lions hatten sich den Start bestimmt anders vorgestellt, nachdem sie in Biel das Rebreak schaffen konnten. Erst in der 8. Spielminute konnten die Lions in Person von Reto Schäppi den ersten Schuss auf das Gehäuse von Simon Rytz verzeichnen. Die Lions kämpften sich ins Spiel zurück und kamen zu mehreren guten Ausgleichsmöglichkeiten. Ryan Keller umspielte nach 10. Minuten seinen Gegenspieler und konnte gefährlich auf Rytz losstürmen. Verzog seinen Abschlussversuch jedoch kläglich. Doch die Lions kamen dem Ausgleich immer näher. In der 11. Minute war es dann soweit. Junglöwe Denis Malgin war erst vor Rytz gestrauchelt, rappte sich wieder auf, schnappte sich die Scheibe und liess sich zu seinem ersten Playoff-Treffer bejubeln. In der Zürcher Druckphase musste Patrik Bärtschi eine Strafe wegen Beistellens absitzen. Die Bieler liessen die Scheibe mustergültig laufen und zeigten ein überzeugendes Powerplay. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe brachte Kevin Fey sein Team wieder in Führung. Der Verteidiger schlich sich seitwärts vors Tor und wurde dabei mustergültig von Matthias Rossi angespielt. Folgend hätten die Gäste gar Möglichkeiten gehabt, die Führung noch auszubauen. Vor allem Niklas Olausson liess seine Chance dabei fahrlässig aus.

Biel machte dort weiter, wo es aufgehört hat. Oliver Kamber und seine Kollegen liessen gar eine 3 gegen 1 Situation ungenutzt aus. Biel kam dem Treffer immer näher. Raphael Herburger und Olausson im Nachschuss bedrängten Flüeler, doch der Schlussmann konnte in Extremis auf der Linie klären. In der 29. Minute kamen die Lions zur grossen Möglichkeit. Ryan Shannon spielte sich elegant durch die Bieler Abwehr und bediente Topskorer Roman Wick, welcher aber ein weiteres Mal an Rytz scheiterte. Der ZSC spielte zu Ideenlos und konnte auch in Überzahl kaum Akzente setzen. Wie sagt man so schön, Todgeglaubte leben länger… In eben einem Überzahlspiel konnte Wick mit einem sehenswerter Schlenzer in den oberen Winkel den Ausgleichstreffer feiern. Kaum war die Scheibe wieder freigegeben kam Bärtschi alleine vor Rytz zur grossen Chance, doch der Stadtzürcher schoss über das Tor.

Zürcher Schlussoffensive wurde nicht belohnt

Lediglich eine Minute waren im Schlussdrittel gespielt, als Henrik Tallinder die Scheibe im eigenen Drittel über die Bande schoss und dafür auf der Strafbank Platz nehmen musste. Doch es war Keller, welcher zur Chance kam und alleine auf Rytz losstürmen konnte. Doch der Bieler Schlussmann behielt die Ruhe und klärte sicher zur Seite. Die Gäste aus Biel kamen in diesem Überzahlspiel zu keinem nennenswerten Abschlussversuch. In der 46. Minute ging ein Raunen durchs Stadion, als Pär Arlbrandt zum Solo antritt und gleich drei Zürcher ins Leere laufen liess. Den Abschluss schoss der Topskorer hingegen am Gehäuse vorbei. Das Spiel plätscherte vor sich hin, keiner wollte den entscheidenden Fehler begehen. 10 Minuten vor Spielende starteten die Lions zur Schlussoffensive. Biel fokussierte sich auf die Defensive und konnten sich zweimal nur noch mit einem unerlaubten Befreiungsschlag retten. Damit hatten die Bieler bis dahin gleich viele Icings im Schlussdrittel wie Schüsse zu verzeichnen (2). Rückkehrer Dan Fritsche teilte einige harte Checks aus und zeigte, wie wichtig der frischgebackene Vater für das Team ist.

Spiel musste im Penaltyschiessen entschieden werden

Keller kam bereits in der ersten Minute zu einer Chance. Doch im dümmsten Moment sprang ihm die Scheibe über die Schaufel. Fritsche bediente seinen Linienkollegen Robert Nilsson, doch auch dieser kam nicht an Rytz vorbei. Severin Blindenbacher legte nach 5. Minuten die Scheibe quer auf den heranstürmenden Wick, welcher direkt abzog. Doch erneut war es Rytz, welcher sich streckte und so noch an die Scheibe kam. Der Bieler Schlussmann zeigte eine starke Partie und war ein sicherer Rückhalt. Der ZSC schadete sich selbst, als Wick seinen Gegenspieler legte und dafür bestraft wurde. Der Zürcher Topskorer wurde immer wieder provoziert und hatte in dieser Situation seine Nerven nicht unter Kontrolle. Doch das Team von Kevin Schläpfer konnte keinen Profit daraus schlagen. Teufelskerl Rytz zeigten drei Minuten vor Drittelsende beim Schuss von Mike Künzle einen weiteren Big Save. Biel schaltete ebenfalls einen Gang höher und kam durch Kamber auch zu einer Topchance. Doch auch Flüeler machte die Ecke zu und klärte souverän. Die Verlängerung endete Torlos, bot den Fans aber alles, was in den ersten 60 Minuten vermisst wurde.

Penaltyschiessen:

Shannon 1:0, Rossi 1:0; Künzle 2:0, Kamber 2:0; Nilsson 2:0, Arlbrandt 2:1; Bergeron 2:1, Olausson 2:2; Keller 2:2, Spylo 2:3

Best Player ZSC Lions: Lukas Flüeler

Best Player EHC Biel: Pär Arlbrandt

Zuschauerzahl

10‘170

Statistik

Schüsse 45:28 (10:11, 14:5, 9:5, 12:7)

Checks 22:17 (6:3, 8:5, 5:4, 3:5)

Faceoff 30:41 (7:14, 11:7, 7:10, 5:10)

Offside 3:2 (1:0, 1:1, 1:0, 0:1)

Icing 4:7 (1:1, 1:1, 1:4, 1:1)

Aufstellung

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Schlegel); Bergeron, Geering; Tallinder, Schnyder; Siegenthaler, Blindenbacher; Karrer; Wick, Cunti, Keller; Senteler, Shannon, Künzle; Nilsson, Trachsler, Bärtschi; Schäppi, Fritsche, Baltisberger; Malgin

Abwesend/verletzt:

Stoffel, Seger, Boltshauser, Bastl, Neuenschwander, Smith, Tabacek, Leimbacher

EHC Biel: Rytz(Ersatz: Meili); Cadonau, Fey; Moser, Wellinger; Untersander, Jelovac; Jecker, Steiner; Samson, Kamber, Spylo; Rossi, Peter, Tschantré; Arlbrandt, Olausson, Herburger; Joggi, Haas, Wetzel

Abwesend/verletzt:

Gossweiler, Ulmer, Berthon, Gloor, Umicevic, Ehrensperger