NLA - Final - Montag, 17. April 2017
Zuschauer
7015 Zuschauer (ausverkauft)
Bossard Arena, Zug
Schiedsrichter
Marcus Vinnerborg, Marc Wiegand; Balazs Kovacs, Simon Wüst
Tore
03:32 | 0:1 | Thomas Rüfenacht | ||
keine Assists | ||||
12:12 | 0:2 | Ryan Lasch | ||
A. Ebbett, E. Blum | ||||
20:19 | 0:3 | Simon Moser | ||
M. Arcobello, E. Blum | ||||
21:49 | 0:4 | Ramon Untersander [PP] | ||
A. Ebbett, M. Arcobello | ||||
Fabian Schnyder | 1:4 | 36:57 | ||
N. Diem | ||||
48:11 | 1:5 | Andrew Ebbett | ||
R. Lasch, S. Bodenmann | ||||
Strafen
Santeri Alatalo | 21:45 | |
2 min - Hoher Stock | ||
Effektive Dauer: 4 Sekunden | ||
Josh Holden | 31:02 | |
2 min - Haken | ||
45:42 | Martin Plüss | |
2 min - Beinstellen | ||
Johann Morant | 51:43 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
51:43 | Thomas Rüfenacht | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Josh Holden | 56:34 | |
2 min - Hoher Stock | ||
Effektive Dauer: 86 Sekunden | ||
Josh Holden | 56:34 | |
2 min - Hoher Stock | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
83,3% 60:00 | 96,3% 60:00 | |||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 2S 2' | ±0 | |||
-1 2S | +3 2A 2S | |||
±0 | +1 | |||
±0 | -1 | |||
-2 1S | ±0 1S | |||
-2 1S | ±0 | |||
-1 1S 2' | +3 1T 3S | |||
±0 | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
±0 1A 1S | +1 2A 3S | |||
-1 1S | ±0 1S | |||
-2 5S | +2 1A | |||
-1 2S | +2 1T 2A 4S | |||
±0 | ±0 1S | |||
±0 2S | ±0 1S | |||
±0 1S | +2 1T 1A 3S | |||
±0 1T 5S | +1 1T 4S | |||
-2 | ±0 | |||
±0 1S | ±0 2S 2' | |||
-1 2S | ±0 | |||
+1 1T 3S 2' | ||||
±0 2S | ||||
Weitere | ||||
-2 6' |
SCB wieder Meister!
Der SC Bern holt sich im sechsten Finalspiel auswärts in Zug seinen 15. Meistertitel! Als erster Club seit den ZSC Lions (2000 und 2001) konnten die Berner damit den Meistertitel erfolgreich verteidigen. Dank dem 5:1-Sieg in Zug gewannen die Mutzen die Serie verdient mit 4:2.
Es war die Vollendung einer grandiosen Saison für den SC Bern. Er gewann die reguläre Saison, hatte in den ersten beiden Runden den EHC Biel und den HC Lugano mit 4:1-Siegen im Griff und überzeugte auch im Playoff-Finale gegen den EV Zug.
Gleich drei der sechs Finalspiele gewannen die Berner in überzeugender Manier mit vier Toren Differenz oder mehr. Einzig in Spiel 3 und 4 liessen die Stadtberner die Zuger mit Niederlagen nach Verlängerung in die Serie zurückkommen, zogen daraus aber rechtzeitig ihre Lehren.
«Zug machte es uns nicht einfach, aber es ist grossartig dass wir auswärts gewinnen konnten. Wir hatten gute Stürmer, eine solide Verteidigung und einen starken Goalie. Wenn wir unser bestes Eishockey spielen, sind wir schwierig zu schlagen», sagte der PostFinance Topscorer der Berner, Mark Arcobello.
Wie schon im Heimspiel am Samstag, als sich die Berner in ebenso überzeugender Manier zwei «Matchpucks» sicherten, zeigten sich die Mutzen auch am Ostermontag in Zug dominant. Sie gaben von Beginn an Vollgas und sorgten mit einer 4:0-Führung nach 22 Minuten für eine schnelle Vorentscheidung.
Der SC Bern trat nach dem Motto «never change a winning team» an, während beim EV Zug für das Spiel der letzten Chance Josh Holden in die erste Linie mit Carl Klingberg und Sven Senteler befördert wurde. David McIntyre führte neu die zweite Linie mit Lino Martschini und Reto Suri an, der zurückversetzte Jarkko Immonen jene mit Sandro Zangger und Dominic Lammer. Einzig die vierte Linie blieb unberührt.
Den Anfang hat sich der EVZ-Trainer Harold Kreis aber gewiss anders vorgestellt. Zweimal hatte sein Team Glück als Thomas Rüfenacht mit der ersten Chance nur die Torumrandung traf und danach ein Schuss ins Tor durch Simon Moser nach dem Pfiff kam, weil das Tor verschoben war.
Da waren erst drei Minuten gespielt, es brennte bereits lichterloh und die Berner machten weiter Druck. Der EVZ-Verteidiger Raphael Diaz verlor hinter dem eigenen Tor unnötig die Scheibe an Rüfenacht. Der kam vor Tobias Stephan frei zum Schuss und liess sich nicht zweimal bitten – 1:0 für die Gäste nach dreieinhalb Minuten.
«Wir wollten so weiterfahren wie im letzten Spiel, aggressiv sein und das ist uns gut gelungen», sagte Rüfenacht. «Und ich hatte natürlich etwas Glück das ich den Puck stehlen konnte und beim Abschluss.»
Die Zone hinter dem eigenen Tor war auch wenige Minuten später eine Problemzone für die Zuger und ein Heilbringer für den SCB. Ryan Lasch kontrollierte hinten frei den Puck und schoss von rechts raffiniert auf den Rücken Stephans, von welchem die Scheibe ins Tor zur 2:0-Führung für die Berner abprallte.
Der EVZ blieb mit seinen Schüssen harmlos und bei einem Konter mit zwei gegen einen Spieler verzog Moser vor Stephan nach einem Querpass Arcobellos, so dass es mit einem dem Spielverlauf entsprechenden 2:0-Vorsprung in die Pause ging.
Die Berner liessen sich auch fürs Mitteldrittel nicht aus dem Konzept bringen. Kaum waren das Anspiel gewonnen und 19 Sekunden vergangen, jubelten sie schon wieder. Arcobello kam vorne rechts vors Tor und hebelte die Abwehr und Goalie Stephan mit einem Rückpass durch den Torraum zu Moser aus, der ins weit offene Tor traf.
Nur eineinhalb Minuten später ging der Puck erneut hinter Stephan ins Netz. Santeri Alatalo musste als erster Spieler auf die Strafbank, doch die Berner benötigten bloss drei Sekunden um das Powerplay auszunutzen. Nach einem gewonnen Anspiel und einen Querpass vor der blauen Linie traf Ramon Untersander mit einem Weitschuss zum 4:0 aus Berner Sicht.
Der hohe Vorsprung änderte wenig an die Spielrichtung. Wenn es brenzlig wurde, waren weiterhin die Berner am Drücker. In der 29. Minute nahmen sich die Schiedsrichter ein Videostudium nach einem Schuss von Tristan Scherwey, den Stephan jedoch vor der Linie unter Kontrolle brachte. Zwei Minuten später traf Arcobello von links nur den Pfosten.
Die Zuger kamen meldeten sich in der 37. Minute noch zurück mit einem Tor der vierten Linie. Nolan Diem gewann das Bully und tanke sich vors Tor vor, wo er Fabian Schnyder bediente. Doch das brachte die Berner nicht aus dem Konzept. Sie hielten die nun gefährlicher werdenden Zuger zurück und Ebbett erhöhte in der 49. Minute auf 5:1.
Es war eine Titelverteidigung trotz Neuerungen wie dem Trainer Kari Jalonen oder dem neuen Torhüter Leonardo Genoni. Und auch für die neue Saison wird es Änderungen geben etwa nach den Rücktritten von David Jobin und Marc Reichert, oder dem Abgang von Martin Plüss, weil man sich nicht über eine Vertragsverlängerung einig wurde.
«Es war mein grosses Ziel mit einem Titel zu gehen. Wir haben eine beeindruckende Saison gespielt», sagte Plüss. «Wir hatten ein gutes Team, waren besser als letztes Jahr und haben spielerische Fortschritte gemacht.»
Für die Zuger war es das bittere Ende einer historischen Saison. Erstmals seit dem Gewinn des Meistertitels 1998 schafften es die Zuger überhaupt ins Playoff-Finale, von dem man lange geträumt hatte.
«Es war eine bittere Niederlage, man weiss gar nicht was sagen. Wir nahmen uns viel vor und wie bei den anderen Spielen, die wir verloren, waren wir schnell hinter. Gegen Bern einen Rückstand von drei, vier Toren auszuholen ist sehr schwierig. Sie haben clever gespielt», sagte der Zuger Reto Suri. «Wir haben in der Serie zurückgefunden und zeigten Charakter, aber im einen oder anderen Moment merkte man, dass Bern die Erfahrung und das Selbstvertrauen hat.»
Und das sah man, und das haben die Berner ausgenutzt. Nach der ordentlichen Medaillen- und Pokalübergabe feierten sie mit dem ganz in rot gehaltenen Fanblock der Berner. Der Zigarrenrauch qualmte aus der Kabine, sie waren alle da zum Gratulieren, die Spielerfrauen, die Väter, unter ihnen der langjährige Nationaltrainer Ralph Krueger, und die Journalisten warteten für frische Stimmen vor einer langen Meisternacht, die bald nach Bern verlegt wurde. Herzliche Gratulation zum Meistertitel an die Berner, ihr habt es verdient.
EV Zug – SC Bern 1:5 (0:2, 1:2, 0:1)
Bossard Arena. – 7015 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Vinnerborg/Wiegand, Kovacs/Wüst.
Tore: 3:32 Rüfenacht 0:1. 12:12 Lasch (Ebbett) 0:2. 20:19 Moser (Arcobello, Blum) 0:3. 21:49 Untersander (Ebbett, Arcobello / Ausschluss Alatalo) 0:4. 36:57 Schnyder (Diem) 1:4. 48:11 Ebbett (Bodenmann, Lasch) 1:5.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Zug, 2-mal 2 Minuten gegen Bern.
Zug: Stephan (Ersatz: Haller); Helbling, Grossmann; Diaz, Morant; Schlumpf, Alatalo; Fohrler, Erni; Klingberg, Holden, Senteler; Martschini, MMcIntyre, Suri; Zangger, Immonen, Lammer; Peter, Diem, Schnyder.
Bern: Genoni (Ersatz: Aebi); Untersander, Blum; Jobin, Krueger; Andersson, Gerber; Kamerzin; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Hischier, Plüss, Scherwey; Lasch, Ebbett, Bodenmann; Berger, Gagnon, Müller; Randegger.
Bemerkungen: Zug ohne Lüthi, Järvinen, Markkanen und Bader. Bern ohne Noreau, Garnett, Reichert, Kreis, Thibaudeau, Rochow, Dubois und Meyer (alle überzählig). 1. (0:15) Lattenschuss Rüfenacht. 31. Pfostenschuss Arcobello.