SC Bern mit knappem Sieg gegen den HC Davos

Von Roman Badertscher

Im heutigen Meisterschaftsspiel zwischen dem SC Bern und dem HC Davos wurde Marc Reichert von den Clubverantwortlichen und vor den Fans offiziell für seine Leistungen geehrt und verabschiedet (hockeyfans.ch berichtete). Mit etwas Verspätung begann dann auch die stets heisse Partie zwischen dem SCB und dem HCD. Die Berner retteten bis zum Schluss einen Ein-Tore-Vorsprung über die Zeit und holten sich drei wichtige Punkte.

Das erste Drittel überzeugte von Schnelligkeit und Kampfgeist. Bereits in der fünften Minute vergab Berns Topskorer Andrew Ebbett eine Topchance, der Puck landete nur knapp am Pfosten. Im ersten Powerplay für Bern gelang den Bündnern beinahe einen Shorthander. Das ging aus Berner Sicht nochmal gut. In der zweiten Überzahlsituation für den SCB landete der Puck bereits nach 35 Sekunden im Tor. Der Schuss von Mark Arcobello lenkte Captain Simon Moser, welcher vor Gilles Senn völlig alleine gelassen wurde, zwischen die Beine hindurch ins Tor zum 1:0.

Zu Beginn des zweiten Drittels konnten die Bündner mit Schnelligkeit einige Akzente setzen. Als Mason Raymond wegen Stockschlags auf die Strafbank musste, konnte der HCD in Überzahl agieren. Der Ausgleich gelang Magnus Nygren nach einem Querpass von Robert Kousal in der 26. Spielminute. Während des weiteren Verlaufs wurden einige Strafen ausgesprochen – einige davon waren grenzwertig. Dennoch kamen beide Mannschaften zu Überzahlsituationen. Davos konnte ihre nicht verwerten. Für Bern traf in der 36. Minute Tristan Scherwey eiskalt zum 2:1, nachdem sich eine 2 gegen 1 Situation ereignete. Eine halbe Minute vor der Pause erzielte Andrew Ebbett das vermeintliche 3:1. Arno Del Curto forderte eine Coach-Challenge und das Tor wurde mehrere Minuten von den Linienrichtern angeschaut. Nach langem Videostudium wurde der Treffer nicht anerkannt und es blieb somit beim Ein-Tore-Vorsprung für Bern. Eine sehr knappe Entscheidung, die auch anders hätte ausfallen können.

Davos begann mit dem Start des dritten Abschnitts aktiver und so lenkte Mauro Jörg nach 90 Sekunden einen Schuss von Broc Little an die Torlatte von Leonardo Genoni. Als der Puck sich in der Luft befand, stand Samuel Walser goldrichtig, der nur noch die Stockschaufel hinhalten musste und zum erneuten Ausgleich einnetzen konnte. Rund sieben Minuten später wurde Calle Andersson mit einem Pass bedient, der mit einem satten Handgelenkschuss Gilles Senn zum 3:2 bezwingen konnte. Jetzt zählte der Treffer! Nun kam der SCB zu weiteren guten Chancen, doch die Davoser waren stets gefährlich und lauerten auch mit einem Mann weniger auf schnelle Konterangriffe. Del Curto nahm sein Time-out. Sein Team drückte darauf hin vehement auf das dritte Tor. Dieses gelang trotz einem zusätzlichen Feldspieler nicht mehr. Bern rettete das 3:2 über die Zeit und holte sich drei Punkte.

SC Bern – HC Davos 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)

PostFinance-Arena. – 16‘626 Zuschauer. – SR: Hebeisen/Wiegand, Borga/Progin.

Tore: 14:17 Moser (Arcobello, Ebbett / Ausschluss Jörg) 1:0. 25:24 Nygren (Kousal, Ambühl / Ausschluss Raymond) 1:1. 35:48 Scherwey (Haas / Ausschluss Jörg) 2:1. 41:30 Walser (Jörg, Little) 2:2. 48:18 Andersson (Scherwey) 3:2.

Strafen: 4-mal 2 Minuten und 1-mal 10 Minuten (Pyörälä) gegen Bern, 4-mal 2 Minuten gegen Davos.

PostFinance-Topskorer: Ebbett (Bern), Nygren (Davos).

Bern: Genoni (Ersatz: Caminada); Beat Gerber, Andersson; Burren, Untersander (A); Krueger, Kamerzin; Wolf; Pyörälä, Arcobello, Moser (C); Scherwey, Haas, Bodenmann; Raymond, Ebbett (A), Meyer; Randegger, Heim, Berger; Kämpf.

Davos: Senn (Ersatz: van Pottelberghe); Du Bois (A), Grossniklaus; Nygren, Aeschlimann; Paschoud, Barandun; Jung, Kindschi; Little, Egli, Simion; Jörg, Ambühl (C), Marc Wieser; Dino Wieser (A), Walser, Frehner; Eggenberger, Kousal, Portmann.

Bemerkungen: Bern ohne Hischier, Blum (beide verletzt), Ruefenacht (gesperrt), Noreau (überzählig), Colin Gerber (Langenthal), Dubois (Visp). Davos ohne Kessler, Lindgren, Schneeberger, Heldner, Corvi (alle verletzt), Sciaroni (krank). – Justin Krueger und Jérémie Kamerzin kehren nach ihren Verletzungen in die Aufstellung zurück. – André Heim spielt zum ersten Mal mit seiner neuen Nummer 44. – Marc Reichert wird für 1022 NLA-Spiele, davon 815 für den SC Bern, sowie für seine drei Meistertitel geehrt. – 39:28 Coach-Challenge Davos (Tor wird für Bern aberkannt). – 55:42 Time-out Davos. – Davos von 59:26 bis 60:00 ohne Goalie.

Schüsse aufs Tor: 28:22 (8:6, 12:7, 8:9)

Schönstes Tor des Abends: 3:2 von Calle Andersson (Bern).

Beste Spieler: Nygren (Davos), Scherwey (Bern).