Hauptsache gepunktet

Von Rolf Schwarz

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit verspielt Kloten zuhause gegen Fribourg den sicher geglaubten 3-Punkte Sieg, kann sich aber wenigstens im Penaltyschiessen durchsetzen und immerhin zwei Punkte sichern.

Nach beinahe makellosem September, wo der HC Fribourg-Gottéron praktisch Sieg an Sieg reiht und Anfang Oktober gar die Tabellenspitze innehat, läuft es dem Team von Mark French seither nicht mehr so gut. Sechs der sieben letzten Partien hat man verloren und ist auf den 6. Rang abgerutscht. Kommt da Lieblingsgegner Kloten etwa gerade zur rechten Zeit? Denn der letzte Sieg der Zürcher Unterländer gegen die Saanestädter liegt bereits 392 Tage zurück. Kloten hat allerdings die letzten beiden Heimspiele gewinnen können und verspricht sich natürlich auch von Ihrem neuen Headcoach Kevin Schläpfer neue Impulse, die den Aufwärtstrend verstärken und festigen sollen.

Wie schwer gewichten die neuen Ausfälle von Fribourgs Goalie Brust und Verteidiger Chavaillaz nebst dem, dass auch Sprunger weiterhin fehlt? Immerhin ist mit Slater ein anderer wichtiger Angreifer wieder zurück im Team. Kloten spielt weiterhin nur mit 3 Ausländern, weil Bäckman nach wie vor verletzt ist. Immerhin sei Ramholt unterdessen wieder im Training und soll nächste Woche wieder ins Geschehen eingreifen können, wie zu vernehmen ist.

Magere Kost liefern die beiden Teams zu Beginn der Partie ab. Fribourg ist die gefährlichere Mannschaft zu Beginn der Partie, weil deren Pässe ankommen. Bei Kloten passt herzlich wenig zusammen im Startdrittel. Nach dem Pausentee dann etwas mehr Initiative im Klotener Spiel: Back fasst sich ein Herz, fährt ins gegnerische Drittel rein und zieht ab – der erlösende Führungstreffer hebt die Stimmung in der Klotener SWISS Arena. Keine 5 Minuten später dann kommt Lemm zu seinem ersten Saisontreffer. Nach schöner Vorarbeit von Kellenberger, welcher hinter dem Fribourger Tor durchfährt und quer zurück passt auf Lemm, schiesst dieser direkt und erhöht auf 2:0. Die Partie verläuft aber trotz der Klotener Führung nach wie vor sehr ausgeglichen und so ist’s nicht verwunderlich, dass sich die Fribourger berechtigte Hoffnungen machen dürfen, im letzten Abschnitt noch einmal in die Partie zurückzufinden. Der Druck der Gäste nimmt nun stetig zu und wo sie knapp zwei Minuten vor Schluss der Partie den Goalie durch einen sechsten Feldspieler ersetzen, können sie in der letzten Minute tatsächlich noch die erforderlichen zwei Treffer erzielen, um sich in die Verlängerung zu retten, welche torlos endet und im Penaltyschiessen gipfelt – mit dem glücklicheren Sieger Kloten im 18. Penalty.

Für einmal stehen beim Heimteam etwas andere Namen auf dem Matchblatt. Kloten liefert kein grosses Spiel ab, aber trotz dem Verspielen der 3 Punkte ist’s ein Spiel fürs Selbstvertrauen und dem neuen Coach gelingt damit der Einstand irgendwie doch. Es geht für Kloten ja auch primär um Punkte und die hat man heute Abend mit einem kurzen aber heftigen Effort im Mitteldrittel herbeiführen können, wenn auch nur zwei statt drei. Fribourg darf zugutegehalten werden, dass sie sich zurückgekämpft hatten und damit für die kommenden Aufgaben sicherlich auch Moral haben tanken können.

Der neue Coach Kevin Schläpfer sagt nach dem Spiel, er sei eigentlich zufrieden mit den zwei Punkten. Er habe viel Gutes gesehen. Seine Spieler seien in die Schüsse gelegen und man dürfe jetzt nicht jammern, müsse das Positive sehen und nicht das Negative. Immerhin sei das jetzt der zweite Sieg in Serie gewesen. Aber klar sei noch viel zu tun. 6 gegen 5 habe man zum Beispiel noch nicht angeschaut und ja, zum Schluss der regulären Partie seien einfach zu viele Face Offs verloren gegangen.

Telegramm

EHC Kloten – HC Fribourg-Gottéron 3:2 (0:0, 2:0, 0:2; 0:0) n.P.

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 5'324 - Schiedsrichter: Vinnerborg/Andersson; Obwegeser/Wüst; - Tore: 21:12 Back (Bieber) 1:0; 26:01 Lemm (Kellenberger) 2:0; 59:18 Slater (Cervenka; Fribourg ohne Torhüter) 2:1; 59:55 Rossi (Rathgeb; Fribourg ohne Torhüter) 2:2; 65:00 Praplan 3:2.

Schussverhältnis: 26:30 (6:7, 10:8, 7:11; 3:4)

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen Kloten, 3 x 2 Minuten gegen Fribourg.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Birner für Fribourg.

Kloten: Boltshauser (Saikkonen); Stoop, von Gunten; Weber, Back; Egli, Andersen; Praplan, Santala, Hollenstein; Grassi, Trachsler, Bieber; Leone, Schlagenhauf, Salinen; Obrist, Kellenberger, Lemm.

Fribourg: Waeber; Holos, Schilt; Kienzle, Stalder; Rathgeb, Leeger; Glauser; Meunier, Slater, Schmutz; Rossi, Cervenka, Birner; Fritsche, Rivera, Vauclair; Marchon, Bykov, Mottet; Neuenschwander.

Bemerkungen: Kloten ohne Bäckman und Ramholt (beide verletzt) sowie Bozon und Marchon (beide überzählig); Fribourg ohne Brust, Sprunger und Chavaillaz (alle verletzt) sowie Abplanalp (überzählig) und Chiquet (Ticino Rockets); 50:05 Lemm verletzt ausgeschieden; 57:59 Time Out Fribourg; 59:45 Time Out Kloten; Fribourg ab 58:15 bis 59:18 und von 59:27 bis 59:55 ohne Torwart; 64:20 Pfostenschuss Kloten (Praplan); Penaltyschiessen; Santala -; Birner -; Praplan (Waeber hält); Mottet (Boltshauser hält); Salinen 1:0; Cervenka (Boltshauser hält); Hollenstein (Waeber hält); Bykov 1:1; Bieber -; Holos -; Bykov (Boltshauser hält); Salinen -; Cervenka (Boltshauser hält); Santala (Waeber hält); Rathgeb (Boltshauser hält); Hollenstein (Waeber hält); Birner (Boltshauser hält); Praplan 2:1; Best Player Kloten: Boltshauser; Best Player Fribourg: Mottet.