Schweizer mit Niederlage bei Karjala-Cup Premiere

Von Simon Wüst

Die Schweizer Nati vermochte nicht ihre beste Leistung abzurufen, einige Neulinge konnten aber durchaus überzeugen. Schwachpunkt war wie so oft die fehlende Kaltblütigkeit vor dem Tor. Die aus europäischen Spielern zusammengesetzten Kanadier waren nicht übermächtig aber cleverer und dominierten die Eisgenossen in Sachen Speed und Härte über die ganze Spieldauer.

Das erste Drittel endete Unentschieden. Dies vor allem weil bei beiden Teams die Disziplin im Fokus stand. Pucksicherung, geordneter Spielaufbau und wenig Risiko im Abschluss dominierten das Spielgeschehen. Die Kanadier spielten schneller und agiler als die Schweizer und standen wenn immer nötig zwischen Puck und Tor. Offensiv am Auffälligsten war bei der Schweiz die «Zuger»-Linie um Suri, Martschini und Almond. Martschini zur Pause: «vermisse vor dem Tor den Killerinstinkt». Auch Kanada hatte einige Chancen, aber Hiller hielt was zu halten war.

Das 2.Drittel war reicher an Action. Bereits nach 2 Minuten eröffnete ein Fehler Kanadas eine 3 gegen 1 Chance welche aber durch Almond vor dem leeren Tor nicht genutzt werden konnte. Anschliessend folgte die erste Überzahl des Spiels, in welcher die Eisgenossen ein formidables Boxplay zeigten.
Das Score eröffneten die Schweizer. In der 26.Minute wurde Michael Foras Schuss von einem Kanadier unhaltbar abgelenkt. Der Ausgleich der Kanadier war nach einigen guten Chancen verdient. Hiller liess ein Schuss Després aus dem Fanghandschuh fallen und Brandon Brulé zwar zur Stelle um abzustauben. Die Partie war lanciert. Nach 36 Minuten hatten die Nordamerikaner die Schweizer schon schwindlig gespielt und Veys Schuss schien im Tor, da schnappte Jonas Hiller zu. Mit einem Weltklasse-«BigSave» sicherte er vorläufig das Remis. Aber Kanada liess nicht locker. Mit einem Doppelschlag erhöhten sie auf 1:3. Eric O’Dell lenkte einen Schuss gekonnte ins Tor ab und kurz später vollendete Matt Ellison einen krassen Fehler Hillers. Hiller liess einen harmlosen Schuss unnötig und direkt zur Mitte abprallen. Solche Chancen lassen sich Kanadier nicht entgehen.

Im Vergleich zum Mitteldrittel war im letzten Abschnitt viel weniger Schwung und Elan im Spiel. Zwar bemühten sich die Schweizer bis zuletzt Chancen zu kreieren, aber das Team aus Kanada agierte sehr abgebrüht und sicherte sich den Sieg. Die Schweizer kamen in der zweitletzten Minute noch zum versöhnlichen Anschlusstreffer. Ohne Goalie Hiller, dafür zu Sechst, traf Romain Loeffel mit einem Slapshot von der blauen Linie ins Schwarze.
Ein gelungener Abschluss eines interessanten Testspiels mit Schweizer Spielern, die man eher selten im Natidress zu sehen bekommt.

Schweiz – Kanada 2:3 (0:0, 1:3, 1:0)
Tissot Arena, Biel – 5476 Zuschauer – SR: Stricker/Vinnerborg, Fluri/Kaderli
Strafen: Schweiz 5 x 2 Minuten ; Kanada 3 x 2 Minuten
Tore: 26. Fora; 29. Brulé; 36. O’Dell (Stollery); 37. Ellison (Kinrade); 59. Loeffel (du Bois, Ambühl); - 58. Minute Timeout Schweiz

Schweiz:
Hiller; Furrer, Diaz; Kreis, Du Bois; Genazzi, Loeffel; Fora; Hofmann, Corvi, Ambühl, Hollenstein, Cunti, Praplan; Suri, Almond, Martschini; Ryser; Walser, Sciaroni

Kanada:
Scrivens; Stollery, Lee; Genoway, Després; Kinrade, Blacker; Whitecloud; Wolski, Vey, Brulé; Klinkhammer, Ellison, Kozun; Spalling, Howden, Purcell; Thomas, O’Dell, Bourque

Bemerkungen:
57:26-58:01 und 58:10-58:51 und 59:25-60:00 Schweiz ohne Goalie

Best Player Wahl:
#45 Michael Fora (Schweiz)
#15 Eric O’Dell (Kanada)