Langnaus fabulöse Wende

Von Simon Wüst

Zum zweiten Mal innert 6 Tagen gelang den SCL Tigers eine phänomenale Wende. Sie sicherten sich weitere drei Punkte im Playoff-Kampf. Der HC Davos war über weite Strecken überlegen und bestimmte das Spiel, scheiterte bei seinen Chancen aber zu oft am hervorragenden Langnau Keeper.

Von Beginn weg herrschte in der Ilfishalle eine grossartige Stimmung. Die SCL Tigers schienen auch angriffiger als in den Partien zuvor. Der HCD schlug ein hohes Tempo an und die Emmentaler vermochten mitzuhalten, nur die Genauigkeit im Spiel litt ein wenig darunter. Bereits in den ersten Minuten gab es auf beiden Seiten sehr gute Tormöglichkeiten. Aber sowohl Langnaus Punnenovs wie auch van Pottelberghe im Davoser Tor agierten sicher und souverän. Das Spiel wog mehrheitlich hin und her, ohne klare Vorteile für ein Team. Im Laufe des Startdrittels wurden dann die SCL Tigers etwas zurückhaltender und der HCD dominanter, was eigentlich zu erwarten war. Leider konnte man im Überzahlspiel vom schlechtesten Powerplay-Team der Liga (Langnau) per se nichts erwarten. Deshalb blieb das Spiel bis zur Sirene torlos.

Im Mitteldrittel setzte sich das Spielgeschehen fort. Chancen waren zunächst allerdings Mangelware, kein Match für Hockeygeniesser. Ein Patzer von Punnenovs nach 27 Minuten brachte etwas Aufregung und Torgefahr. Kurz danach fiel dann doch der erste Treffer. Vor dem Tor positioniert lenkte Andres Ambühl einen harmlosen Schuss Marc Wiesers geschickt ab und bezwang Langnaus Goalie. Danach nahmen die Davoser das endgültig Heft in die Hand und dominierten das Spiel. Auch weitere Chancen erarbeiteten sie sich, reüssierten aber nicht mehr. Von Langnau war wenig zu sehen und wenn ein Abschluss kam, war dieser viel zu harmlos. Nur in der letzten Minute wurde es knapp als Thuresson mit einem Ablenker an der Latte scheiterte.

Im Schlussdrittel drehten die Fans nochmals auf. Sie schienen zu spüren dass die Mannschaft ohne Impuls in eine Niederlage schlittern würde. Zuerst bot sich aber dem HCD nach 44 Minuten eine hervorragende Chance, nur traf man vor dem leeren Tor den Puck nicht. Bei einem nachfolgenden Konter lancierte Gerber mit viel Übersicht Emanuel Peter, welcher van Pottelberghe ausspielte und backhand zum Ausgleich traf. Und erneut drehte sich das Spielgeschehen an diesem Abend, diesmal zugunsten der SCL Tigers. Wie schon am Freitag gegen Fribourg gelang Langnau die Wende. In der 54.Minute traf Andreas Thuresson mit seinem Direktschuss, dabei auch etwas glücklich. Bei van Pottelberghes Abwehr sprang der Puck in die Luft und fiel hinter diesem ins Tor. Die Stimmung in der Halle kochte. Der HCD versuchte nochmal alles um das Spiel auszugleichen, sie hatten auch gute Chancen, aber die Emmentaler vermochten mehrheitlich den Puck geschickt von ihrem Drittel fernzuhalten. Wieder drei Zähler für das Heimteam in extremis.

SCL Tigers – HC Davos 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)
Ilfishalle. – 5954 Zuschauer – SR: Stricker/Urban, Castelli/Obwegeser
Strafen: SCL Tigers 3 x 2 Minuten ; HC Davos 5 x 2 Minuten

Mannschaftsaufstellung/Tore: siehe Telegramm

Verletzte/überzählige Spieler:
SCL Tigers: M.Stettler, T.Nüssli, A.Erkinjuntti (verletzt); A.Gustafsson (krank); L.Haas (EHC Olten), C.Barker (überzählig);
Davos: D.Wieser, P.Lindgren, A.Rödin, C.Egli (verletzt); R.Kousal, S.Kindschi (überzählig);

Bemerkungen:
57. Timeout HC Davos, 59:20-60:00 HCD ohne Torhüter

Best Player Wahl:
#74 Ivars Punnenovs (SCL Tigers)
#10 Andres Ambühl (HC Davos)