Vierte Klotener Niederlage in Serie

Von Rolf Schwarz

Kloten blamiert sich erneut und verliert mit einer schwachen Leistung gegen den abgeklärt auftretenden Tabellenletzten EHC Winterthur zuhause mit 1:4 Toren.

Die bisherige Ausbeute des EHC Winterthur aus 6 Spielen beträgt nur mickrige 3 Punkte - und das bei einem Torverhältnis von 13:27 – da kommt der EHC Kloten als Punktelieferant womöglich gerade richtig, um die Winterthurer wieder auf Kurs zu bringen. Etwas beschämend sind solche Gedanken zwar, aber wer sie hatte, sollte Recht behalten. Klotens heutiger Auftritt ist schwach und harmlos.

Zwar hat Coach Rötheli nach dem letzten Spiel vorgestern gegen den HC Thurgau diverse Umstellungen vorgenommen wie z.B.: Kellenberger ist nicht mehr in der Verteidigung, sondern Center im ersten Block, Monnet überzählig, Füglister neu im ersten Block und zudem ist Lemm zurück nach seiner Verletzung.

Aber all das hat nichts gebracht. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Man kassiert ein Gegentor und damit beginnt das Unheil. Das Klotener Spiel wirkt zwar engagiert und das Team scheint durchaus gewillt zu sein und kämpft. Aber es happert an der Passgenauigkeit und die Klotener Angriffe sind kompliziert und umständlich. Kloten kommt im Abschluss nicht auf den Punkt, sprich es gibt zu wenig zwingende Abschlüsse. „Das ist einfach zu wenig, da muss mehr kommen“ analysiert Rückkehrer Lemm nach dem Spiel. „Wir sind zu verspielt, zu wenig gradlinig. Gemessen an der Zeit, in der wir in der gegnerischen Zone sind, sind wir zu wenig gefährlich, kreieren zu wenig gute Chancen“. Die Klotener sind im Mitteldrittel effektiv auch mehrheitlich in Scheibenbesitz und treten gegenüber dem ersten Drittel auch disziplinierter auf. Nach gut der Hälfte des Spiels verpassen sie aber im Überzahlspiel die Gelegenheit zum Ausgleich. Denn der EHC Winterthur verteidigt geschickt und steht hinten immer sehr kompakt. Kloten hingegen ist zu wenig ideenreich. Winterthur spielt gradliniger hinten raus, sucht das Direktspiel und lässt die Scheibe besser laufen. Und so ist es Nigro, der kanadische Topscorer der Eulachstädter, welcher einen Pass von Bozon direkt verwandelt und den guten Torhüter Starkbaum zum zweiten Mal bezwingt.

Dass ein direkteres Spiel auch bei Kloten zum Torerfolg führen kann, zeigt sich beim einzigen Klotener Treffer durch MacMurchy in Überzahl, welcher per One-Timer zwischenzeitlich das Heimteam wieder hoffen lässt. Die Hoffnungen werden aber jäh gebremst, als Winterthur mit einem Überzahltreffer eine zwar fragwürdige Strafe gegen Ganz wegen angeblichen Beinstellens ausnützt und das 1:3 erzielt. Und beim letzten Treffer wiederholen sich die Ereignisse erneut: Timeout Kloten, Torhüter raus, Empty-Netter, 1:4.

Eigentlich hätte man erwartet, dass Kloten heute den Kopf zur Schlinge herauszieht und die Wende einläutet. Stattdessen ist die Situation noch delikater geworden: Nur zwei Tore in den letzten drei Spielen sind zu wenig und der Strich kommt immer näher. Winterthur indes hat die rote Laterne durch diesen Sieg abgeben können, weil Michel Zeiters Team mit cleverem Spiel die Gunst der Stunde genützt und das angezählte Kloten geschlagen hat.

Telegramm

EHC Kloten – EHC Winterthur 1:4 (0:0, 0:1, 1:3)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'305 - Schiedsrichter: Ströbel/Lemelin; Obwegeser/ Wermeille - Tore: 24:35 Sorensen (Nigro; Ausschluss Kellenberger) 0:1; 40:51 Nigro (Bozon) 0:2; 46:13 MacMurchy (Back; Ausschlüsse Pozzorini, Kobach und Harlacher) 1:2; 48:27 Nigro (Bozon; Ausschluss Ganz) 1:3; 58:01 Allevi (Empty-netter) 1:4.

Schussverhältnis: 36:29 (8:10, 15:11, 13:8)

Strafen: 8 x 2 Minuten + 10 Minuten (Füglister/Check gegen den Kopf) gegen Kloten, 5 x 2 Minuten gegen Winterthur.

PostFinance Topscorer: MacMurchy für Kloten, Nigro für Winterthur

Kloten: Starkbaum; Ganz, Back; Seydoux, Steiner; Harlacher (A), Bircher; Weber; MacMurchy, Kellenberger (C), Füglister; Knellwolf, Obrist (A), Marchon; Lehmann, Lemm, Wetli; Brunner A., Sutter, Krakauskas; Mettler.

Winterthur: Guggisberg; Molina, Kobach (C); Guerra, Schmutz; Roos, Pozzorini; Ranov, Keller (A), Wieser; Sorenson, Nigro (A), Bozon; Staiger, Alihodzic, Allevi; Martikainen, Mettler, Scherz.

Bemerkungen: Kloten ohne Brunner Y. (verletzt), Monnet (überzählig) sowie Steiner O. (Bülach); Winterthur ohne Blaser, Schmidli, Homberger und Küng (alle verletzt) sowie Forrer, Gianola, Schneider und Jonski (alle überzählig); 57:22 Timeout Kloten; Kloten von 57:26 bis 58:01 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Starkbaum; Best Player Winterthur: Nigro.