Schweiz verliert erneut nur knapp

Von Pascal Zingg

Die U20-Nationalmannschaft verliert ihr zweites Spiel an der diesjährigen U20-WM mit 2:3 gegen Kanada. Die Schweizer verkauften sich dabei teuer und konnten den Turnierfavoriten bis zum Schluss ärgern.

«Wir haben auch heute wieder ein sensationelles Spiel gezeigt. Trotzdem stehen wir am Schluss ohne Punkte da, das bringt uns schlussendlich nichts», meinte Christian Wohlwend nach dem Spiel. Dass sein Team derart gut mit den Kanadiern mithalten konnte war nicht unbedingt selbstverständlich. So verschliefen die Schweizer den Start, weshalb man bereits nach 36 Sekunden mit 0:1 in Rückstand geriet. Wie schon gegen Tschechien gelang den Eisgenossen jedoch auch in diesem Spiel eine klare Leistungssteigerung. Die Schweizer zeigten sich dabei vor allem im Powerplay kaltblütig. So konnte Philipp Kurashev gleich zwei solche Überzahlsituationen in Tore ummünzen. «Die Special Teams waren heute extrem stark», lobte Christian Wohlwend. Was den Schweizern jedoch erneut fehlte war ein Treffer bei personellem Gleichstand. «Wir hatten einige gute Chancen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Willst du gegen Kanada gewinnen, musst du unbedingt auch bei personellem Gleichstand scoren», erklärte der Trainer.

Neben den nicht genutzten Chancen waren es im Gegenzug aber auch Eigenfehler der Schweizer, die zu den Gegentoren führten. So waren es Simon Le Coultre bzw. Davyd Barandun, die bei den ersten beiden Gegentreffern die Scheibe zu leichtfertig hergaben. Beim dritten Tor liess sich derweil Janis Moser von Noah Dobson überlaufen, wobei Akira Schmid den Treffer zwischen den Beinen kassierte. Den Torhüter für die Niederlage verantwortlich zu machen wäre jedoch falsch, spielte er doch ebenfalls ein sehr gutes Spiel.

Was den Schweizer am heutigen Tag ebenfalls zu fehlen schien, war das Glück des Tüchtigen. So trafen Valentin Nussbaumer (6.) und Nicolas Müller (50.) gleich zwei Mal die Latte. Ebenfalls nicht auf der Seite der Schweizer waren die Schiedsrichter. So konnte insbesondere Maxime Comtois den Bonus des Grossen für sich beanspruchen. Anders ist nicht zu erklären, wieso sein Kneeing gegen Davyd Barandun unbestraft blieb. Ebenfalls finde ich keine andere Erklärung, wieso Comtois mit seiner Schauspieleinlage in der vorletzten Minute eine Strafe herausholen konnte. Eine Strafe die den Schweizer doppelt weh tat, weil sie mit Philipp Kurashev den besten Spieler des Abends betraf.

Trotz all dieser Unkenrufe können die Schweizer aber auch heute für sich beanspruchen, dass sie eine gute Leistung gezeigt haben. «Wenn wir im nächsten Spiel nochmals die gleiche Leistung zeigen, sollte es dann auch zum Sieg gegen Dänemark reichen», folgerte Philipp Kurashev richtig. Dies im Wissen, dass auch das Spiel gegen die Nordländer kein einfaches wird. Schliesslich wird in diesem Spiel nichts anderes als ein Sieg der Schweizer erwartet.

Telegramm:

Schweiz – Kanada 2:3 (0:1, 1:2, 1:0)

Rogers Arena, Vancouver; 17'102 Zuschauer. – Schiedsrichter: Bruggeman (USA), Stano (SVK); Golyak (RUS), Yletinnen (SWE). – Tore: 0:36 Glass (Suzuki, Comtois) 0:1; 20:46 Kurashev (Müller, Eggenberger; Ausschluss: Andersson-Dolan) 1:1; 25:55 Entwistle (Bowers) 1:2; 32:08 Dobson (Hayton) 1:3. – Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 7 x 2 Minuten gegen Kanada.

Schweiz: A. Schmid (Hollenstein); Le Coultre, Aebischer; Berni, Barandun; Moser, Gross; Burger; Nussbaumer, Kurashev, Müller; Gerber, S. Schmid, Brüschweiler; Eggenberger, Sigrist, Verboon; Lehmann, Tanner, Leuenberger.

Kanada: Scott (DiPietro); Phillips, Bouchard; Brook, Mitchell; Smith, Dobson; McIsaac; Lafreniere, Anderson-Dolan; Suzuki; Frost, Hayton, Leason; Veleno, Bowers, Studnicka; Entwistle.

Bemerkungen: Schweiz ohne Geisser, Wyss, Zaetta; 6. Latte Nussbaumer; 50. Latte Müller; 55. Pfosten Tippett; 48:15 Timeout Schweiz; Schweiz ab 57:34 bis 58:11 und ab 58:55 ohne Torhüter.