HC Davos schlägt den SC Bern

Von Rolf Probst

Der SC Bern verpasste es, mit einem Heimsieg sich weiter vom EV Zug abzusetzen. Die Bündner spielten sehr effizient und waren vor allem im Powerplay besser als der SC Bern. Am Ende gewann der HC Davos verdient mit 3:4. Magnus Nygren und Perttu Lindgren mit 3 Scorerpunkten ragten aus dem starken Kollektiv des HC Davos heraus.

Rolf Probst, Journalist Hockeyfans.ch - Freitag, 22. Februar 2019 – 19:45 Uhr

Bei beiden Teams gab es einige Umstellungen in der Aufstellung infolge Verletzungen oder Schonung. So stand beim SC Bern Pascal Caminada zum achten Mal in dieser Saison in der Startformation, jedoch zum ersten Mal in dieser Meisterschaft vor heimischen Publikum. Beide Teams begannen das Spiel sehr gefällig mit Zug nach vorne, mit den etwas besseren Chancen für die Berner. Doch die Davoser versteckten sich keineswegs, trotz der misslichen Tabellensituationen. Sie überstanden auch die erste Unterzahlsituation problemlos. Der Druck des SC Bern nahm nun zu. Die Führung für den SC Bern wäre verdient gewesen, doch die Berner scheiterten immer wieder am Davoser Goalie Gilles Senn. Bei einem Konter hatte Perttu Lindgren sogar die Führung auf dem Stock. Er traf den Puck nicht wunschgemäss, sodass Pascal Caminada, am Boden liegend, den Puck behändigen konnte. Torlos ging es in die erste Drittelspause.

Der SC Bern kannte das zweite Drittel in Überzahl beginnen. Die Berner liessen die Scheibe gut zirkulieren und schnürrten die Davoser in ihrem Drittel ein. Ein Tor wollte aber weiterhin nicht fallen. Als sich das Spielgeschehen wieder etwas ausgeglichener gestaltete, konnten sich auch mal die Davoser im Drittel des SC Bern festsetzen. Verteidiger Davyd Barandun zog von der blauen Linie ab und Perttu Lindgren lenkte den Puck unhaltbar zum 0:1 ab. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung etwas schmeichelhaft. Dem HC Davos bot sich kurze Zeit später die Möglichkeit im Powerplay zu spielen. Der SC Bern überstand die Unterzahl, aber dafür wurde die Gangart ruppiger. Zeitweise sassen je 3 Spieler auf der Strafbank. Total wurden im 2. Strafdrittel 42 Strafminuten ausgesprochen. Das brach dem SC Bern den Rhythmus und spielte dem HC Davos in die Karten. Bei der zweiten Überzahlmöglichkeit schlug erneut Perttu Lindgren zu. Auf Pass von Andres Ambühl erzielte er das 0:2. Der SC Bern fand kurz darauf eine Antwort mit Marc Kämpf, welcher nach herrlicher Vorarbeit von André Heim auf 1:2 verkürzen konnte. Die Freude des SC Bern war nur von kurzer Dauer. Magnus Nygren schoss noch vor der Pause das 1:3. In der Zwischenzeit war es auch nicht mehr glücklich, sondern verdient.

Kari Jalonen nahm für das dritte Drittel einen Goaliewechsel vor und brachte Stammgoalie Leonardo Genoni für Pascal Caminada. Für lange Zeit sollte dies die letzte nennenswerte Aktion sein. Es dauerte bis in die 51. Minute bis zur ersten sehenswerten Aktion. Und die bedeutete gleich ein Tor. Eric-Ray Blum verkürzte mit einem Handgelenkschuss auf 2:3. Doch die Zuschauer mussten sich noch ein paar Minuten mit Jubeln gedulden. Die Schiedsrichter gaben den Treffer nach Videostudium. Der SC Bern brachte sich mit einer Undiszipliniertheit aus dem Rhythmus. Nach einer tollen Kombination erzielte Anton Rödin das 2:4 in Überzahl. Der SC Bern versuchte gegen Schluss des Drittels nochmals alles und nahm gut 2 ½ Minuten vor Drittelsende Leonardo Genoni zu Gunsten eines 6. Feldspielers raus. Mehr als zum 3:4 durch Thomas Ruefenacht. Kurz vor diesem Tor zogen drei Davoser gegen einen Berner auf das verlassene Tor, doch Andres Ambühl reagierte zu verspielt und fast hätte sich dies für die Bündner in den hektischen Schlusssekunden noch gerächt. So blieb es am Ende beim nicht ganz unverdienten Sieg für den HC Davos.

SC Bern vs. HC Davos 3:4 (0:0 / 1:3 / 2:1)

PostFinance-Arena, Bern – 16'173 Zuschauer

SR/LM: Salonen Anssi (70), Oggier Adrian (57); Fuchs Dario (67), Gurtner Sandro (95)

Tore: 25:36 Lindgren (Barandun, Nygren) 0:1; 35:23 Lindgren (Ambühl, Nygren / Ausschluss Kamerzin) 0:2; 36:20 Kämpf (Heim, Boychuck) 1:2; 38:23 Nygren (Pestoni) 1:3; 50:52 Blum (Arcobelllo) 2:3; 54:30 Rödin (Ambühl, Lindgren / Ausschluss Krueger) 2:4; 59:37 Ruefenacht (SC Bern ohne Goalie) 3:4

Strafen: SC Bern 5 x 2 Min. plus 2 x 10 Min. (Mursak, Kamerzin); HC Davos 6 x 2 Min. plus 1 x 10 Min. (Jung)

SC Bern: Caminada (ab 40:00 Genoni); Almquist (SWE), Burren, Blum (A), Kamerzin, B. Gerber, Andersson, Krueger; Moser ©, Arcobello (TS / USA), Ruefenacht; Kämpf, Mursak (SLO), Boychuk (CAN); Scherwey, Haas (A), Bieber; A. Berger, Heim, Sciaroni; Grassi

Coach: Kari Jalonen (FIN)

HC Davos: Senn (Sauter); Kundratek (CZE), Payr, Nygren (A / SWE), Barandun, Jung, Heldner, Buchli; Ambühl ©, Lindgren (FIN), Rödin; Meyer, Bader, M. Wieser (A); Pestoni (TS), Aeschlimann, Hischier; Kessler, Egli, Frehner; Baumgartner,

Coach: Harijs Vitolinsh (LET)

Bemerkungen:

SC Bern ohne Untersander, (verletzt) Marti, Ebbett (A / CAN) (überzählig), C. Gerber, Fogstad (Playoffs Farmteam Swiss League)

HC Davos ohne Sandell (FIN), D. Wieser, Du Bois, Corvi, Paschoud, Stoop (verletzt), Kruijsen, Heinen, Lindbäck (SWE), Portmann (überzählig), Weder, van Pottelberghe, Kparghai (Farmteam/SL)

Schussverhältnis: SC Bern 36 (13 / 10 / 13) – HC Davos 21 (5 / 11 / 5)

40:00 Goaliewechsel beim SC Bern – neu Leonardo Genoni für Pascal Caminada

57:36 bis SC Bern ohne Goalie

58.58 Timeout SC Bern

60:00 Game-Winning-Goals: #27 Magnus Nygren

60:00 bester Spieler HC Davos: #17 Perttu Lindgren

60:00 bester Spieler SC Bern: #44 André Heim

(TS): Topscorer

©: Captain

(A): Captain-Assistent