Schweiz und Tschechien lieferten sich packenden Krimi

Von Fabian Lehner

In einer um längen attraktiveren Partie als am Nachmittag drückten beide Teams aufs Gas. Die Tschechen waren vor allem dann besser, wenn sie auch ihren Körper einsetzen konnten. Die Schweizer liessen sich auch nicht von der gewohnt feurigen Atmosphäre in der Arena beeindrucken. Die Führung im 2. Drittel war nicht gestohlen. Die Minuten verstrichen und langsam wurde die Hoffnung bei den mitgereisten Schweizern immer grösser. In einer um längen attraktiveren Partie als am Nachmittag drückten beide Teams aufs Gas. Die Tschechen waren vor allem dann besser, wenn sie auch ihren Körper einsetzen konnten. Die Schweizer liessen sich auch nicht von der gewohnt feurigen Atmosphäre in der Arena beeindrucken. Die Führung im 2. Drittel war nicht gestohlen. Die Minuten verstrichen und langsam wurde die Hoffnung bei den mitgereisten Schweizern immer grösser. Die Tschechen vermochten noch aus zugleichen. Im Penaltyschiessen setzte sich Tschechien durch. Es war das 1. mal seit 2013, dass sich die Schweizer am Hlinka einen Punkt gegen die Tschechen sicherten.

Traumstart für die Schweiz. Gleich mit der ersten Chance ging die Schweiz in Führung. Valentin Hofer erwischte Jan Bednar zwischen den Beinen. Doch die Freude hielt nur kurz. Die Tschechen glichen in der 5. Minute durch Pavel Novak wieder aus. Dennoch wirkte das Spiel der Schweizer mutig. Sie schienen sich nicht durch das laute Publikum in der Halle zu verunsichern lassen. Die Tschechen hatten das Spieldiktat in der Hand und die Schweizer spielten gut mit. Mike Zaugg hatte mit einem Konter die ideale Gelegenheit zur erneuten Führung. Im letzten Moment wurde er jedoch entscheidend gestört. Zur Drittelsmitte konnten die Schweizer erstmals Powerplay spielen. Doch bereits nach einer Minute musste Dario Allenspach wegen eines Stockschlags raus. Das anschliessende Powerplay nutzen die Tschechen prompt aus. Beim Abstauber von Ian Ivan war Andri Henauer machtlos. Die 2. Unterzahl überstanden die Schweizer schadlos. Kevin Lindemann kam noch frei zum Abschluss und hatte das 2:2 auf dem Stock. Doch auch die Schweizer konnten sich nicht beklagen, nicht noch einen Treffer kassiert zu haben. Somit ging es mit 2:1 in die Drittelspause.

Es ging im gleichen Stil weiter im 2. Drittel. Die Schweizer spielten mutig nach vorne, wobei vor allem die Linie um Simon Knak zu gefallen wies. Und hinten bügelte Henauer die Fehler seiner Vorderleute immer wider aus. Die Körperlich überlegenen Tschechen brachten die Schweizer in Bedrängnis wenn nicht schnell genug gespielt wurde. Denoch gelang Dario Allenspach der Ausgleich. Am weiten Pfosten konnte er einnetzen. Es kam noch besser Keanu Derungs erhöhte gar auf 2:3. Herrlich wie er den Verteidiger ausliess! Jetzt war definitiv Pfeffer im Spiel! Die Tschechen bekamen in der 29. mittels Powerplay eine gute Gelegenheit zum Ausgleich. Doch Henauer und seine Vorderleute hielten den Kasten dicht. Doch gleich wieder musste ein Schweizer raus. Auch wenn es wieder gut ging allzu oft dürfen sich die Schweizer das nicht erlauben.Dieses mal kamen die Tschechen einem Treffer verdammt nahe. Auch danach standen die Tschechen dem Ausgleich näher als die Schweizer dem 4:2. Doch auch in dieser Phase konnten sie sich auf ihren Goalie verlassen. So gingen die Schweizer mit einem Tor Vorsprung in die Pause.

Es ging im rasanten Tempo weiter. Die Tschechen wollten den Ausgleich, auch wenn es den Schweizern wieder besser gelang das Spiel aus der eigenen Hälfte zu bewegen. Die Minuten verstrichen und die Fingernägel wurden immer weiter strapaziert. Einige male kamen die Tschechen dem Ausgleich nahe. Doch die Schweizer wehrten sich mit Händen und Füssen und fuhren immer wieder ihre Gegenstösse. Doch leider gelang 1:30 vor dem Ende der verdiente Ausgleich. Auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Und auch das Penaltyschiessen musste in die Verlängerung. Am Ende waren die Tschechen ein mal mehr erfolgreich als die Schweizer und sicherten sich den Zusatzpunkt.

Tschechien vs. Schweiz : 4:3 n.P. (2:1, 0:1, 1:0; 0:0, 1:0)

Breclav, Zimni Stadion

SR: Jerabek Praza; Ondracek, Spur.

Strafen: Cze: 1x2min – Sui: 2x2min

Tore: 2:18 Hofer (Nussbaumer, von Allemen) 0:1, 4:14 (Matej) 1:1, 13:23 Novak (Gut / Ausschluss Allenspach) 2:1, 23:42 Allenspach (Chanton, Robin) 2:2, 25:42 Derungs (Bieri) 2:3, 58:30 Balaz (Hradek) 3:3, 65:00 Gut (Entscheidender Penalty) 4:3.

Cze: Bednar (Ersatz: Cajan); Vacik, Balaz; Blaha, Hampl; Hradek; Svozil; Malak, Kremlacek; Novak, Gut, Malat; Chlubna, Mysak, Konecny; Matej, Ivan, Machacek; Binias, Handl, Maly.

Sui: Henauer (Ersatz: Patenaude) Meier, Streule; Delemont, Sidler; Nussbaumer, Von Allmen; Chanton; Reichle, Fahrni, Knak; Dufey, Allenspach, Robin; Zaugg, Lindemann, Hofer; Derungs, Bieri, Bottini; Ritzmann.

Andri Henauer:

Wir hatten einen guten Start. Danach fressen wir 2 unglückliche Tore. Wir konnten aber gut darauf Reagieren. Wir hatten das Spiel im Griff und kassieren leider den Ausgleich. Es war ein gutes Spiel und die Stimmung war ein Grossartiges Erlebnis. Deswegen will man Profi werden. Im Penaltyschiessen hatten sie gute Schützen, aber da kann ich mich sicher noch verbessern. Am Ende waren es Details, welche für die Tschechen ausschlaggebend waren.

Dario Allenspach:

Wir hatten das Spiel in unserer Hand. Kleine Fehler machten den Unterschied aus. Wir hatten eine gute Leistung auf das Eis gebracht. Das Publikum war sicher auf ihrer Seite, aber daran lag es bestimmt nicht. Es ist das erste mal, dass ich so eine Stimmung geniessen durfte.

Martin Höhener:

Auf der Bank war es relativ ruhig. Es war ein grossartiges Hockeyspiel mit einer grossartigen Leistung von uns. Wir müssen an den Details arbeiten, welche im internationalen Eishockey den Unterschied ausmachen. Eines dieser Details ist weniger Turnovers zuzulassen. Klar hätte ich lieber gewonnen. Mit dem Auftritt der Boys bin ich aber sehr zufrieden. Ich kenne die Gruppe schon vom letzten Jahr aus der u17. Ich kenne ihre Stärken und Schwächen. Sie hat eine gute Chemie und ich sehe viel Potenzial. Wir können noch besser Spielen. Wir müssen die Latte noch höher legen. Nahe dran reicht nicht. Ich habe gesehen, dass wir verdammt gutes Eishockey spielen können. Jetzt müssen wir das über 60 Minuten aufs Eis bringen. Andri stach aus einer Gruppe von guten Leistungen noch heraus und hat sich die Bestplayerwahl verdient.

© Andreas Robanser

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Montag, 5. August 2019

Tschechien - Schweiz

Slowakei - Schweden
2:3 (1:1 0:1 1:1)

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