Schweiz bricht nach Spielmitte ein

Von Andreas Robanser

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft vermochte gegen die USA bis zur Spielmitte gut mitzuhalten, kassierte dann aber Tor um Tor und unterlag 1:7.

Mit dem Spiel gegen die USA ging es heute für die Schweizer U20-Nationalmannschaft weiter. Die US-Amerikaner starteten mit einem ungefährdeten aber nicht wirklich überzeugenden 5:1-Erfolg gegen Deutschland in dieses Turnier. Die Mannschaft von Marco Bayer musste hingegen gestern eine knappe 2:3-Niederlage gegen Schweden einstecken.  

Das Spiel ging zu Beginn in beide Richtungen, wobei die Schweiz im Startdrittel lange einen leichten Schussvorteil hatte. Den Amerikanern erbot sich die Chance in den letzten beiden Minuten als Joel Henry wegen eines Crosschecks gegen Logan Cooley in die Kühlbox musste, doch das Drittel endete torlos.

Die Amerikaner steigerten sich im Mitteldrittel und gingen nach sechs Minuten in Führung. Nach gewonnenem Bandenkampf legte Machkie Samoskevich mit einem Rückpass vor und Carter Mazur traf zum 1:0. Doch die Schweizer reagierten wenige Minuten später als Henry von einem Scheibenverlust der Amerikaner in der neutralen Zone profitierte und im Alleingang zum Ausgleich traf.

Es ging jedoch im Dreiminutentakt weiter und der Captain Brock Faber traf mit einem Schuss von der blauen Linie zur erneuten Führung für die USA. Es folgte ein weiterer Gegentreffer als sich Landon Slaggert und Mazur vor dem Tor kurz festsetzen konnten, wobei Letzterer den Vorsprung auf zwei Tore erhöhte. Slaggert traf nach ein paar weiteren Minuten mit einem von ihm in der Luft abgelenkten Weitschuss gleich selbst zur 4:1-Führung. 36,3 Sekunden vor Schluss schoss Luke Hughes von der blauen Linie und Matthew Coronato lenkte zum 5:1 ab.

Das Schlussdrittel ging so weiter wie das Mitteldrittel endete. Im Powerplay traf mit Thomas Bordeleau jener Spieler mit Schweizer Vergangenheit für die USA. USA8 erhöhte in den Schlussminuten nach schöner läuferischen Vorarbeit von USA19 zum Schlussresultat von 7:1.

Besonders mit der ersten Sturmreihe um Bordeleau – der Sohn von Sébastian Bordeleau begann beim SC Bern Eishockey zu spielen – hatten die Schweizer Mühe. Fünf der sieben Tore gingen auf ihr Konto, wobei Mazur doppelt traf.

Damit haben die Schweizer beide Spiele gegen die Gruppenfavoriten nicht ganz unerwartet verloren. In den kommenden Nachbarschaftsduellen gegen Deutschland (Nacht Samstag/Sonntag 4:00) und Österreich (Montag 20:00) können die Schweizer sich nun für das Viertelfinale qualifizieren und sich mit einem allfälligen dritten Platz eine bessere Ausgangslage für die Playoffs verschaffen.

Stimmen zum Spiel:

Joel Henry: “30 Minuten haben wir gut gespielt und dagegen gehalten, dann haben wir auch das Tor erzielt. Wir haben die Energie aber nicht mitgenommen und dann lief es nicht mehr so gut und wir haben die Gegentore erhalten. Es ist immer schön einen Treffer für das Land zu erzielen und das kann ich als Positives mit aus dem Spiel nehmen.”

Trainer Marco Bayer: “30 Minuten wirklich eine gute Teamleistung, dann 10 Minuten unkonzentriert und den Game Plan verloren. Wir waren zu wenig konsequent und haben kleine Fehler gemacht. Gegen solche Nationen wird das immer bestraft. Das Resultat von 1:7 ist hoch, die 10 Minuten müssen wir analysieren. In Phasen des Spiel waren wir zuwenig gut um das Glück zu erzwingen, wir dürfen das nicht schönreden. Das Positive im Spiel waren die ersten 30 Minuten.”

Schweiz – USA 1:7 (0:0, 1:5, 0:2)

Rogers Place, Edmonton. – 400 Zuschauer. – SR: Bloski (CAN) / Hunnius (D), Hofer (D) / Rey (USA).

Tore: 25:54 Mazur (Samoskevich, Bordeleau / Ausschluss Baechler) 0:1. 28:25 Henry (Biasca, Zanetti) 1:1. 31:29 Faber (Hughes, Bordeleau) 1:2. 33:22 Mazur (Slaggert, Faber) 1:3. 37:16 Slaggert (Kaiser, Mazur) 1:4. 39:23 Coronato (Hughes, McKown) 1:5. 41:57 Bordeleau (Hughes, Samoskevich / Ausschluss Zanetti) 1:6. 55:23 Duran (Cooley) 1:7.

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen die USA.

Schweiz: Pasche (40:00 Patenaude); Zanetti, Sidler; Dionicio, Chanton; Delémont, STreule; Nussbaumer, Despont; Knak, Allenspach, Fahrni; Henri, Biasca, Graf; Nicolet, Baechler, Ritzmann; Alge, Garessus, Taibel.

USA: Mbereko (Ersatz: Oke); Faber, Hughes; Kaiser, Truscott; Behrens, Kleven; Moore; Bordeleau, Slaggert, Mazur; Coronato, Cooley, Knies; Samoskevich, James, Berard; Duran, Pastujov, Savage; McKown.