Schwieriges Spiel gegen Österreich endet mit Happy End

Von Roman Badertscher

Nach der bitteren Niederlage gegen Deutschland stand für die Equipe von Marco Bayer Wiedergutmachung auf dem Game-Plan. Die Schweizer mussten ohnehin gegen Österreich einen Punkt mehr erzielen, um ins Viertelfinale zu kommen.

Geschenk für Österreich, Powerplaytreffer der Schweiz

Der erste gefährliche Abschluss gehörte den Schweizern. Obwohl die Schweiz deutlich mehr am Puck war, gelang den Österreichern eine starke Konterchance durch Finn van Ee, die durch Rodwin Dionicio im letzten Moment vereitelt wurde. In der neunten Minute kam es dann zur ersten gefährlichen Chance des ÖEHV-Teams. Die Schweiz verteidigte dabei eher schlecht als recht und brachte den Puck zu fünft gegen zwei Gegner nicht weg. Nach einem Pfosten-Rückpraller reagierte Österreichs Captain Leon Wallner am Schnellsten und drückte den Puck über die Linie.

Es entwickelte sich ein Geduldspiel. Die Equipe von Marco Bayer hatte deutlich mehr Puckbesitz und so testete Simon Knak Sebastian Wraneschitz mit einem satten Schuss. Attilio Biasca vergab daraufhin zwei Möglichkeiten, holte aber eine Strafe heraus, die von den Schweizern nicht genutzt wurde. Man merkte, dass die Eisgenossen bei diesem Spielstand langsam etwas verunsichert waren und es vorne phasenweise zu schön machen wollten. Das zweite Überzahlspiel sorgte dann für etwas Erleichterung. Der Puck zirkulierte gut und ein glücklicher Abpraller via Biasca landete bei Joshua Fahrni, der zum 1:1 abschloss und damit für die Schweiz der erste Powerplaytreffer erzielte.

Schneller Ritzmann mit grossem Anteil am 2:1 durch Taibel, Scherzer gleicht aus

Der Start ins Mitteldrittel war beidseits nicht von Spektakel geprägt. Ein gefährlicher Abschluss Österreichs aus dem Slot streifte in der 25. Minute die Torumrandung. Senna Peeters traf kurz darauf im ersten Überzahlspiel ebenfalls das Metall. Zweimal die Schweiz im Glück. Knak gewann dafür in derselben Unterzahl viel Zeit im gegnerischen Drittel und holte wichtige Sekunden heraus.

In der 35. Spielminute beförderte Nicolas Baechler den Puck an der Bande der neutralen Zone in den Lauf von Fabian Ritzmann, der mit seiner Chance eine perfekte Vorlage für Jonas Taibel lieferte, welcher vor dem aus der Position geratenen Wraneschitz nur noch einschiessen brauchte.

Oskar Maier checkte kurz darauf Ritzmann in die Bande und kassierte zwei Minuten. Ritzmann konnte glücklicherweise weiter spielen. In Überzahl gab es eine nennenswerte Chance von Joel Henry, der nur knapp verzog. Auf der anderen Seite landete der 15. Torschuss im Netz. Ärgerlich für die Schweiz – der Ausgleich geschah 25 Sekunden vor der zweiten Pause und wäre vermeidbar gewesen. Ian Scherzer stand ohne Gegenwehr in der Mitte frei und lenkte einen Schuss von David Reinbacher leicht zum 2:2 Ausgleich ab.

Attilio Biasca – Matchwinner eines schwierigen Spiels

Die Schweiz wollte den Sieg und startete gut in den Schlussabschnitt. Mit 32:19 Schüssen waren die Eisgenossen in der 51. Minute deutlich überlegen. Es fehlte aber am letzten Biss, um eine Entscheidung herbeizuführen. Die Österreicher kamen indes gefährlich vors Tor, doch die Schweizer Verteidigung verhinderte einen weiteren Gegentreffer. Peeters hatte für Österreich die beste Möglichkeit auf dem Stock.

Lorenz Lindner checkte Taibel knappe fünf Minuten vor einer allfälligen Overtime in die Bande und wurde mit einer 5-Minuten-Strafe und dem Restausschluss bestraft, da der Crosscheck heftiger ausfiel als dieser von Maier an Ritzmann. Die Schweizer hatten somit den Sieg in den eigenen Stöcken. Der Puck prallte nach einem Abschluss von Wraneschitz ab, Ritzmann leistete gute Arbeit vor dem Tor und Biasca nutzte das Chaos vor dem Tor aus. Das Powerplay lief weiter, die Schweiz hielt den Druck aufrecht und brachte den Vorsprung dank dieser Situation über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Marco Bayer (Head Coach): „Das Viertelfinale war das Minimalziel. Wir haben gewusst, dass wir im Turnierverlauf zuerst gegen zwei starke Gegner spielen, wo wir Aussenseiter sind, gegen Deutschland wissen wir, dass wir auf Augenhöhe sind und gegen Österreich zu gewinnen, hat uns den Viertelfinaleinzug gebracht. Wir haben das erfüllt, die Art und Weise war okay. Die Jungs haben den Druck gespürt, wir mussten gewinnen. Es war knapp von daher war ich überglücklich haben wir die Viertelfinals erreicht. Wir waren geduldig, haben unser Hockey durchgezogen, aber wir haben nicht das beste Eishockey gezeigt. Die Österreicher haben aus wenigen Chancen viel gemacht. Deshalb sind wir froh, ist es so ausgegangen.“

Attilio Biasca (Matchwinner): „Ich habe die Scheibe gesehen und ich dachte, ich muss jetzt irgendwann ein Tor schiessen. Es ist super, habe ich für meine Nation getroffen. Die Mannschaft hat sehr hart gearbeitet. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Haben heute gewonnen und wollen jetzt nach vorne schauen.“ Zum Wunschgegner: Kanada oder Finnland? „Wir können beide schlagen.“

Schweiz U20 – Österreich U20 3:2 (1:1, 1:1, 1:0)

Rogers Place, Edmonton (Kanada). – SR: Hunnius (GER)/Kika (CZE), Briganti (USA)/Oliver (CAN).

Tore: 8:08 Wallner (Reinbacher, Maier) 0:1. 17:31 Fahrni (Biasca, Allenspach / Ausschluss Preiml) 1:1. 34:17 Taibel (Ritzmann, Baechler) 2:1. 39:35 Scherzer (Reinbacher, Peeters) 2:2. 55:53 Biasca (Ritzmann, Allenspach / Ausschluss Lindner) 3:2.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten und 1-mal 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Lindner) gegen Österreich.

Schweiz U20: Patenaude (Ersatz: Pasche); Chanton, Delemont; Streule, Dionico; Meile, Sidler (A); Nussbaumer, Despont; Biasca (A), Fahrni, Allenspach; Knak (C), Henry, Graf; Ritzmann, Baechler, Taibel; Garessus, Alge, Nicolet.

Head Coach: Marco Bayer

Österreich: Wraneschitz (Ersatz: Sommer); Urbanek, Lindner; Reinbacher, Tialler; Horl, Necesany; Sablattnig, Preiml; Maier, Wallner (C), Thaler (A); Dobnig, Scherzer, Peeters (A); van Ee, Auer, Wernicke; Kramer, Geifes, Hengelmuller.

Head Coach: Philipp Pinter

Bemerkungen: Schweiz U20 ohne Henauer, Zanetti, Muggli (überzählig). Österreich U20 ohne Mitrovic, Lackner, Pfarrmaier (überzählig). – Österreich von 59:50 bis 60:00 ohne Goalie.

Schüsse aufs Tor: 39:22 (13:2, 13:13, 13:7)

Best player: Leon Wallner (Österreich U20), Jonas Taibel (Schweiz U20).

Maximilian Preiml #8, Jonas Taibel #25, Lukas Necesany #10, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Sebastian Wraneschitz #30, Attilio Biasca #17, Leon Wallner #13, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
IIHF World Juniors 2022, SUI - AUT Nicolas Baechler #16, Ian Scherzer #26 Rogers Place, Edmonton, © Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors 2022, SUI - AUT Nicolas Baechler #16, Ian Scherzer #26 Rogers Place, Edmonton, © Puckfans.at/Andreas Robanser
Fabian Ritzmann #19, Joshua Fahrni #18, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Finn van Ee #15, Noah Patenaude #29, Giancarlo Chanton #5, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Noah Patenaude #29, Luca Auer #6, Noah Delemont #9, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Noah Patenaude #29, Leon Wallner #13, Noah Delemont #9, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Noah Patenaude #29, Maximilian Streule #28, Tim Geifes #14, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Dario Sidler #21, Lucas Thaler #24, Dario Allenspach #12, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Senna Peeters #17, Nicolas Baechler #16, IIHF World Juniors , SUI - AUT, Rogers Place, Edmonton, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
© Andreas Robanser

Aktuelle Spiele

Montag, 15. August 2022

Schweiz - Österreich

USA - Schweden

Tschechien - Lettland

Kalender

<< August 2022 >>
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031