Rappi steckt in der Krise

Von Pascal Zingg

Die SCRJ Lakers zeigen gegen den Aufsteiger aus Kloten eine ihrer schwächsten Leistungen der Saison. Dabei führen vor allem Aussetzer in der Defensive immer wieder zu Toren und einer verdienten 1:4 Niederlage.

Seit der Natipause läuft es nicht mehr am Obersee. So haben die Rapperswiler in sechs Spielen nur magere vier Punkte eingefahren. In Abwesenheit von Topscorer Roman Cervenka krankten die Rosenstädter dabei immer wieder in der Offensive. Nicht zuletzt deshalb wollte man sich beim SCRJ heute vermehrt auf die Offensive konzentrieren. «Dabei haben wir die Defensive vernachlässigt und den EHC Kloten immer wieder zu Kontern eingeladen», erkannt Nico Dünner. Zwei solche Konter nutzten Michael Loosli und Lucas Ekestahl-Jonsson innert 40 Sekunden zu einem Doppelschlag in der Anfangsphase.

Obwohl Tyler Moy noch vor der ersten Pause das 1:2 gelang, waren diese Tore bereits die Entscheidung. Dies weil den Lakers in ihrer besten Phase zu Beginn des zweiten Drittels kein weiteres Tor gelingen wollte. «Gewisse Spieler haben aktuell nicht mehr das gleiche Selbstvertrauen, wie noch zu Beginn der Saison», erkannte Nico Dünner. Statt den Ausgleich zu schiessen, kassierten die Lakers kurz vor der zweiten Pause das 1:3. Ein Rückschlag von dem man sich nicht mehr erholte, so gelang Jonathan Ang 46 Sekunden vor dem Ende gar noch der Empty Netter.

Nachdem man gestern in Ambrì noch ein sehr gutes Spiel gezeigt hatte, machten die Rapperswiler heute über lange Strecken den Anschein, als würden sie diese Niederlage einfach so über sich ergehen lassen. Erst 32 Sekunden vor dem Ende platzte dem völlig gefrusteten Inak Baragano derart der Kragen, dass er wie wild auf Michael Loosli einprügelte. Vergleicht man mit dem Spiel von gestern, hätte es diesen Emotionsausbruch viel früher gebracht.

Neben den Emotionen wären aber auch heute weitere Tore wichtig gewesen. Neben den defensiven Mängeln schaffte man es auch heute nicht, aus den durchaus vorhandenen Chancen Kapital zu schlagen. Kurz um muss man deshalb konstatieren, dass die Lakers erstmals seit der Ankunft von Stefan Hedlund in einer Krise stecken. «Nun werden wir ganz offensichtlich wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Es tut vielleicht gut, dass wir eins auf den Deckel bekommen haben, Nun müssen wir wieder zu unseren Basics zurückfinden. Sprich das wir über harte Arbeit, über vier Linien, über den Charakter und übers Team Punkte holen können», analysierte Dünner. Dabei war dem Stürmer klar, dass man bei der Rückkehr zum Erfolg den Hebel zuerst in der Defensive ansetzen muss. «In der eigenen Zone muss wieder jeder für den andern gehen. Wir müssen auch mehr Schüsse blockieren und so unsere Torhüter besser unterstützen», erklärte Dünner. Der Interims Captain war sich dabei sicher, dass man durch das Sicherstellen einer soliden Defensive auch in der Offensive wieder zum Erfolg kommen kann.