Knapp, aber doch wieder gegen Schweden verloren

Von Roman Badertscher

Im November-Break überzeugte die Schweiz bereits im finnischen Turku mit Siegen gegen Finnland und Tschechien. Zum Start der Euro Hockey Tour in Fribourg traf die Schweiz auf Schweden. Von den letzten neun Duellen gingen alle verloren. Heute war das Team von Patrick Fischer knapp am Befreiungsschlag.

Verhaltenes Startdrittel - die zündenden Ideen bleiben aus

Die Schweizer lieferten von Beginn weg eine konzentrierte Leistung ab. Die erste gute Chance hatte Christoph Bertschy aus der der Drehung. Eine kurze Druckphase – allen voran mit Killian Mottet und Tristan Scherwey – wurde nicht belohnt. Letzterer scheiterte aus bester Abschlussposition.

Vor Ludovic Waeber wurde es erstmals in der achten Minuten brenzlig als Robin Kovacs vor dem Schweizer Tor auftauchte, den Puck aber am Tor vorbei spielte. Marco Miranda und Noah Rod kreierten für die Schweiz eine gute Möglichkeit von hinter dem Tor. Der Puck prallte ans Aussengehäuse. Für die Schweden war es ZSC-Stürmer Lucas Wallmark, der sich eine Topchance herausspielte und abschloss. Im nächsten Schweden Angriff wurde Victor Ejdsell an der blauen Linie mustergültig angespielt, schoss aber aus weiter Distanz ab, was kein Problem für Waeber darstellte.

Die Schweizer Nati hatte ab der 15. Spielminute erneut eine gute Phase, konnte aber nicht für viele gefährliche Situationen sorgen. Es war ein verhaltenes Startdrittel, in welchem die zündenden Ideen auf beiden Seiten ausblieben.

Die ersten Tore fallen

Dean Kukan war es, der als Erster im Mittelabschnitt in Richtung Tor schoss. Nach einer Schweizer Druckphase setzten sich die Schweden in der Offensivzone fest und mit eine Tic-Tac-Toe Zusammenspiel vollendete Jacob De la Rose zum 1:0. Eine Strafe gegen Schwedens Wallmark ermöglichte der Schweiz die Chance auszugleichen. Bis auf eine vergebene Einschussmöglichkeit von Jason Fuchs kam wenig und die Tre Kronor überstanden das Unterzahlspiel problemlos. Beinahe kamen die Schweden noch zu einem Shorthander, den die Schweiz aber vereitelte.

In der 34. Minute setzte sich Damien Riat schliesslich gegen zwei Stürmern durch, schloss direkt ab und bezwang Marcus Högberg zum 1:1. Zwei Minuten vor der Pause leistete sich Scherwey einen groben Aussetzer mit dem Fehlpass zur Mitte, wo Jesper Olofsson stand und direkt den zweiten Treffer für die Schweden markierte.

Beinahe wäre es noch dicker gekommen. Kovacs mit einem Sololauf auf Waeber, der den Puck parierte und im Anschluss auch gleich den Penaltyschuss, den Romain Loeffel verursachte, entschärfte. Glück für die Eisgenossen. Die Schweden hätten mit etwas mehr Entschlossenheit höher geführt. Erst kurz vor Ende des Mittelabschnitts gelang die erste herrliche Schweizer Kombination durch Calvin Thürkauf und Vincent Praplan. Der zweite Treffer blieb vorerst aus.

Dean Kukan rettet die Schweiz in die Verlängerung

Zu Beginn der Schlussphase kam etwas mehr Stimmung von den Fans. Beidseits gab es gute Chancen, doch beide Goalies liessen so gut wie nichts zu. Gegen den Ansatz eines Nachschusses von Willi Riedi wusste sich Emil Pettersson nur mit einem Stockschlag zu helfen. Die Abschlüsse der Schweizer wurden auch im Powerplay besser, doch haderte man des Öfteren am Instinkt vor dem Tor.

Nichtsdestotrotz waren die Einheimischen bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Meistens war bei den Verteidigern oder dem Schweden Goalie Endstation. Die Schweiz versuchte es noch mit einem sechsten Feldspieler. 43,8 Sekunden vor Schluss erwischte Kukan mit einem präzis geschossenen Handgelenkschuss Högberg unterhalb der Stockhand und glich aus. Die Schweizer Fahnen wurden wieder geschwungen und die Overtime erreicht.

Overtime

Ein 2-1-Konter vollendete in der 64. Minute Marcus Sörensen nach Zuspiel von De la Rose zum 3:2 Schlussresultat.

Stimme zum Spiel:

Patrick Fischer (Headcoach): „Schade. Schlussendlich haben wir gut aufgeholt, das 2:2 erzielt und dann leider in der Verlängerung gegen Schweden verloren. Ich hatte das Gefühl, dass wir letztes Mal in Finnland weniger vom Spiel hatten. Da war Schweden klar besser als wir, obwohl wir auch ein Unentschieden nach 60 Minuten erzielt haben. Schweden war letztes Mal dominanter, heute haben wir zu viele Geschenke verteilt. Die Chancen, die Schweden hatte, entstanden aus Turnovers heraus. Das ist auch etwas, woran wir am Lernen sind. Wir wollen mit vielen kleinen Pässen aus der Zone rauskommen. Ein paar Mal gelang es, ein paar Mal nicht. Es ist eine Lernkurve, die wir das ganze Jahr über verfolgen müssen, um besser zu werden. Aber Gratulation an den Einsatz und das Herzblut. Es war schön zu sehen, dass wir auch die sogenannten Grossen in Bedrängnis bringen können. Am Schluss müssen wir das Tor machen. Wir haben wie in Finnland auch heute wieder aufgeholt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir mal in Führung gehen können.“

Schweden – Schweiz 3:2 n.V. (0:0, 2:1, 0:1, 1:0)

BCF Arena, Fribourg. – 3‘245 Zuschauer. – SR: Salonen/Kova, Cattaneo/Fuchs.

Tore: 27:23 De la Rose (Dahlbeck, Sörensen) 1:0. 33:10 Riat 1:1. 37:50 Olofsson 2:1. 59:16 Kukan (Bertschy) 2:2. 63:05 Sörensen (De la Rose) 3:2.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Schweden, 0-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweden: Högberg (Ersatz: Lindbäck); Tömmernes (C), Andersson; Fantenberg, Heed; Dahlbeck, Nygren; Ekestahl-Jonsson; Pettersson, Wallmark, Olofsson; Eklind, Lindberg, Kovacs; Sörensen, De la Rose, Ejdsell; Lundberg, Rasmussen, Rask; Heineman.

Head Coach: Sam Hallam

Schweiz: Waeber (Ersatz: Descloux); Marti, Kukan; Frick, Fora (C); Le Coultre, Loeffel; Scherwey (A), Bertschy, Mottet; Miranda, Andrighetto (A), Moy; Riedi, Fuchs, Riat; Rod, Thürkauf, Praplan.

Head Coach: Patrick Fischer

Bemerkungen: 39:24 Robin Kovacs vergibt Penalty für Schweden. – Schweiz von 58:57 bis 59:16 ohne Goalie. – 59:16 Time-out Schweden.

Schüsse aufs Tor: 28:46 (11:10, 10:16, 5:19, 2:1)

Best player: Marcus Högberg (Schweden), Damien Riat (Schweiz).

15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland,#88 Christoph Bertschy (Schweiz) against #32 Magnus Nygren (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #63 Marcus Hogberg (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #85 Sven Andrighetto (Schweiz) against #23 Lucas Wallmark (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #9 Damien Riat (Schweiz)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #8 Willy Riedi (Schweiz)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #96 Robin Kovacs (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #58 Simon Le Coultre (Schweiz)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #49 Victor Rask (Sweden) against #14 Dean Kukan (Schweiz)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #95 Jacob De La Rose (Sweden) scores the first goal of the night (1-0)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #88 Christoph Bertschy (Schweiz) against #23 Lucas Wallmark (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #79 Calvin Thurkauf (Schweiz)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #98 Marco Miranda (Schweiz) against #5 Oscar Fantenberg (Sweden)
15.12.2022, Fribourg, BCF Arena, SWISS Ice Hockey Games: Sweden - Switzerland, #29 Vincent Praplan (Schweiz)
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Donnerstag, 15. Dezember 2022

Schweden - Schweiz

Finnland - Tschechien
2:3 (0:2 0:0 2:1)

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