Schweiz ohne Sieg am Heimturnier der Euro Hockey Tour

Von Roman Badertscher

Die Schweiz aber auch Finnland verlor bisher beide Spiele an der Euro Hockey Tour im Dezember. Mit einem 1:4 verabschiedete sich die Schweiz vom Heimturnier und damit ohne Sieg. Die Arbeit geht Patrick Fischer, der nach dem Spiel die Schlüsse daraus zog, nicht aus.

Lukas Frick bringt Schweiz in Führung

Die Startphase gehörte ganz den Schweizern. Das erste Bully in der Schweizer Zone fand erst nach vier Minuten statt. Dabei ging Joonas Kemppainen im Slot völlig vergessen und scheiterte gleich doppelt am stark agierenden Gauthier Descloux. Die Finnen wurden nach diesen Aktionen stärker, fanden aber noch kein Rezept um in Führung zu gehen. Auch die Schweizer versuchten Nadelstiche zu setzen.

Die erste Strafe traf Dominik Egli in der zehnten Minute. Descloux parierte den Ablenker von Teemu Hartikainen und so überstand die Schweiz das Unterzahlspiel. Die Eisgenossen hatten die nächste Prüfung für Goalie Emil Larmi auf Lager, der Nachschuss zischte aber am Tor vorbei.

Lukas Frick gelang ein schönes Solo, kämpfte sich an zwei Finnen vorbei und bezwang den finnischen Schlussmann zum 1:0. Es war die erstmalige Führung der Schweiz an diesem Turnier. Darauf hoffte Headcoach Patrick Fischer bereits nach der Niederlage gegen Schweden. Seine Mannen hatten die Möglichkeit gar auf 2:0 davon zu ziehen, doch konnte die Schweiz eine Überzahl nicht ausnutzen und den Abschluss von Calvin Thürkauf nach seinem Solo verschwand im Fänger des finnischen Goalies.

Finnland mit schnellem Ausgleich und Offside-Tor / Schweizer Treffer aberkannt

Der erste Angriff im Mittelabschnitt war auch gleich das erste Tor für die Finnen. Markus Granlund erwischte Descloux backhand nach nur 16 Sekunden. Bei diesem Gegentreffer sah der Schweizer Torhüter nicht gut aus.

Die Finnen kombinierten sich in der 27. Minute durch die Schweizer Zone. Zuerst scheiterten Eemeli Suomi und Sebastian Repo noch an Descloux, ehe Hartikainen den Puck nach einem langen Zuspiel von Miro Aaltonen ins Tor lenkte. Obwohl bei dieser Aktion ein Offside vorausging, zählte der Treffer. Weil vor dem Turnier bestimmt wurde, dass offside-verdächtige Tore nicht angeschaut werden dürfen, blieb Patrick Fischer die Coach Challenge verwehrt. Die Schweizer bekamen schliesslich von den Fans mehr Unterstützung und dies hätte beinahe Früchte getragen. Enzo Corvi verpasste aber seine Einschussgelegenheit aus nächster Nähe. In der 32. Minute verzog zudem Santeri Alatalo.

Ein vermeintliches Tor von Michael Fora in der 34. Minute wurde wegen Torraumoffside direkt aberkannt. Auch nach Konsultation des Videos blieb es bei diesem Entscheid. Es lag eine visuelle Torhüterbehinderung vor. Diese Regel fand erst kürzlich auch in der National League Anwendung. Somit schlug die Coach-Challenge der Schweiz fehl und die Finnen durften im Powerplay agieren. Die Schweizer überstanden die Strafe und kurz darauf war Vincent Praplan sehr nahe am zweiten Treffer. 36,2 Sekunden vor der Pause kassierte die Schweiz schliesslich das 1:3 durch Arttu Ruotsalainen, der schneller am Puck war als der Schweizer Verteidiger.

Finnland lässt nichts mehr anbrennen

Erneut gelang den Finnen nach nur wenigen Sekunden ein weiteres Tor dank gütiger Mithilfe von Dean Kukan, der den Puck ins eigene Tor lenkte. Damit war die Messe gelesen. Auch eine weitere Überzahl half den Schweizern nicht. Die Schweiz wurde für ihre Leistung nicht belohnt. Auch eine Riesenchance von Alatalo 24 Sekunden vor Schluss änderte nichts mehr am deutlichen Resultat. Das Ergebnis dieses Heimturniers ist ernüchternd. Dies sah auch Patrick Fischer nach dem Spiel so.

Stimme zum Spiel:

Patrick Fischer (Headcoach): „Es ist schade. Ich hatte das Gefühl, dass wir schlecht belohnt wurden. Wir hatten ein gutes erstes Spiel gegen Schweden, das wir in der Overtime verloren haben. Dann im Spiel gegen die Tschechen gestern viele Sachen richtig gemacht. Mit 40:12 Schüssen muss man normalerweise den Match gewinnen. Wir hatten heute das gleiche Problem wie gestern, der Verkehr vor dem Tor und vor dem Goalie. Wir haben das angesprochen und wir müssen den Willen haben, uns dort hinein zu kämpfen. International ist es härter. Einige Stürmer müssen sich noch steigern, so dass wir in den Slot kommen und die Schüsse durchbringen. An der letzten WM war das unser Markenzeichen, nicht nur von den NHL-Spielern sondern auch von denjenigen, die aus der Schweiz an der WM dabei waren. In der Schweizer Liga geht es teilweise einfacher zu und her im Slot. Wir müssen dies schneller adaptieren und die Spieler finden, die das können. Das Fazit nach dem Spiel heute ist natürlich ernüchternd. Wir wollten mehr als einen Sieg holen. Ich hatte auch das Gefühl, dass wir die Mannschaft dazu gehabt hätten. Aber irgendwie sprang der Puck auch nicht so für uns. Das gibt es, aber es ist natürlich schade, dass dies zuhause passiert ist.“

Schweiz - Finnland 1:4 (1:0, 0:3, 0:1)

BCF Arena, Fribourg. – 4‘489 Zuschauer. – SR: Kika/Prazak, Obwegeser/Fuchs.

Tore: 15:41 Frick (Praplan) 1:0. 20:16 Granlund (Aaltonen) 1:1. 26:55 Hartikainen (Aaltonen, Granlund) 1:2. 39:23 Ruotsalainen (Rajala, Honka) 1:3. 40:30 Granlund (Hartikainen) 1:4.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen Finnland.

Schweiz: Descloux (Ersatz: Hughes); Kukan, Loeffel; Frick, Fora (A); Alatalo, Egli; Le Coultre; Herzog, Corvi, Moy; Mottet, Haas (C), Praplan; Miranda, Fuchs, Riat; Scherwey (A), Thürkauf, Bertschy; Riedi.

Head Coach: Patrick Fischer

Finnland: Larmi (Ersatz: Lehtinen); Niku, Lepistö (A); Ohtamaa (C), Niemelä; Koivisto, Eronen; Sund, Honka; Granlund, Aaltonen, Hartikainen; Kuokkanen Kemppainen, Ikonen; Rajala (A), Tyrväinen, Ruotsalainen; Suomi, Tikka, Repo.

Head Coach: Jukka Jalonen

Bemerkungen: 22:55 Linienrichter Dario Fuchs ausgefallen (kam noch im selben Drittel wieder zurück). – 34:30 Coach-Challenge Schweiz.

Schüsse aufs Tor: 43:26 (14:10, 16:10, 13:6)

Best player: Emil Larmi (Finnland), Lukas Frick (Schweiz).

3 best player Switzerland: Lukas Frick, Michael Fora, Dean Kukan

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