Auch das dritte Zürichsee-Derby geht an Rappi

Von Pascal Zingg

Die SCRJ Lakers schlagen die ZSC Lions in einem attraktiven Spiel mit 5:2. Obwohl beide Teams eine gute Partie zeigten, waren es im letzten Drittel einmal mehr die Rosenstädter, die sich die Punkte in diesem Spiel holen konnten.

Im gestrigen Spiel gegen den HC Davos hatte der SCRJ im letzten Drittel zwei Punkte hergeschenkt. «Wenn du in den Playoffs weit kommen willst, kannst du im letzten Drittel nicht einfach eine 4:2-Führung wegschenken», erkannte Maxim Noreau. Der Verteidiger war deshalb froh, dass die Lakers heute eine Reaktion zeigen und das Spiel gerade in diesem dritten Drittel entscheiden konnten.

Konkret war es Andrew Rowe, der die Lakers nach nur 51 Sekunden im letzten Spielabschnitt in Führung brachte. Nach einer Fünf-Minuten-Strafe gegen Zürichs Garett Roe, war es Jordan Schroeder, der auf 4:2 erhöhte. Als wenig später Jeremy Wick auch noch das 5:2 gelang, hatten die Lakers das Spiel definitiv auf ihre Seite gezwungen. Die Rapperswiler belohnten sich damit für eine sehr gute Leistung, die man über 60 Minuten zeigte. «Das war eines unserer besten Spiele. Die Special Teams haben funktioniert. Das Team hat sich über alle vier Linien gute Chancen erarbeitet und Nyffi hat uns in den wichtigen Phasen mit Big Saves im Spiel gehalten», lobte Noreau.

Besonders gefallen hatte dem Verteidiger dabei die Performance von Roman Cervenka. «Roman und seine Linie hatten auch heute grossen Einfluss aufs Spiel», analysierte Noreau. Den Einfluss von Topscorer Cervenka, sah man insbesondere in der 29. Minute, als der Tscheche von der Strafbank kam und Dean Kukan sogleich die Scheibe klaute. Der einzige Schönheitsfehler bei diesem Tor war, dass Cervenka beim Eindringen in die gegnerische Zone an Mitspieler Tyler Moy vorbeimusste. Da die Szene sehr nach Offside roch, nahm Marc Crawford eine Challenge, die jedoch abgewiesen wurde. Dies wiederum nützten die Lakers kaltblütig. So gelang Noreau im anschliessenden Powerplay postwendend das 2:1 für die Rapperswiler.

Obwohl Rappi damit einen grossen Momentum-Change herbeiführte, machten die Lakers den einzig grossen Fehler in diesem Spiel. Wegen einer Unkonzentriertheit in Verteidigung, gelang es ihnen nicht den Big Shift nach dem Tor für sich zu entscheiden. So stellte Denis Hollenstein nur 83 Sekunden nach der Rapperswiler Führung auf 2:2.

Trotz dieses Mankos gelang es den Rapperswilern sich im letzten Drittel nochmals zu steigern, so dass sie dank der angesprochenen drei Tore die Zürcher zum dritten Mal in dieser Saison bezwingen konnten. Nicht erst heute spürte man beim SCRJ, dass man gerade gegen diesen Gegner immer wieder gute Spiele zeigt. «Die Lions haben eine sehr gute Mannschaft mit einigen Nationalspielern. Dies ist allen bewusst, weshalb jeder im Hinterkopf nochmals einen Extra-Boost kriegt», erklärte Noreau. Dabei betonte er jedoch, dass diese Siege nichts nützen, wenn man die aktuelle Performance nicht bis in die Playoffs durchziehen kann. So beendete er das Interview mit dem kanadischen Sprichtwort: «Wichtig ist nicht, wie du beginnst, wichtig ist wie du aufhörst!» Während Noreau diese geflügelten Worte vor allem auf den Rest der Saison bezog, waren sie dank des guten letzten Drittels auch sehr stimmig fürs heutige Spiel.