NLA - Final - Freitag, 14. April 2023
Zuschauer
7135 Zuschauer (99% Auslastung)
Vernets, Genf
Schiedsrichter
Marc Wiegand, Cedric Borga; David Obwegeser, Dominik Altmann
Tore
Daniel Winnik | 1:0 | 31:26 | ||
V. Filppula, S. Le Coultre | ||||
Teemu Hartikainen [PP] | 2:0 | 42:48 | ||
V. Filppula, H. Tömmernes | ||||
56:33 | 2:1 | Damien Brunner | ||
E. Froidevaux, V. Lööv | ||||
Strafen
Marc-Antoine Pouliot | 07:18 | |
2 min - Check mit dem Knie | ||
16:36 | Alexander Iakovenko | |
2 min - Beinstellen | ||
32:58 | Viktor Lööv | |
2 min - Halten | ||
32:58 | Viktor Lööv | |
2 min - Behinderung | ||
Sami Vatanen | 34:52 | |
2 min - Hoher Stock | ||
42:26 | Yanick Stampfli | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 22 Sekunden | ||
47:09 | Beat Forster | |
2 min - Beinstellen | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
95,0% 58:25 | ||||
95,7% 60:00 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 1S | ±0 | |||
±0 4S | -1 1S 2' | |||
±0 1A 2S | ±0 1S | |||
±0 4S | ±0 1S 2' | |||
±0 1A 2S | +1 1A 1S 4' | |||
+1 1S 2' | +1 3S | |||
-1 | -1 | |||
±0 2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
±0 | +1 1T 2S | |||
±0 | +1 1A | |||
±0 | ±0 2S | |||
+1 2A 3S | -1 | |||
-1 1T 3S | ±0 2S | |||
-1 3S | ±0 2S | |||
+1 2S | +1 | |||
-1 4S | ±0 3S | |||
±0 1S 2' | ±0 1S | |||
±0 | ±0 4S | |||
±0 5S | -1 | |||
±0 | -1 | |||
+1 1T 5S |
Der GSHC legt in intensiver Finalpremiere vor
Mayer mit Glanzleistung, Genf-Servette weiterhin mit weisser Weste zuhause in den Playoffs 22/23: Dank einer druckvollen Leistung ab dem zweiten Drittel gewinnen die Westschweizer verdient gegen den EHCB mit 2:1 Toren und legen im Final vor.
Seit sechs Tagen stand der Final fest – dementsprechend viel wurde im Blätterwald über das kommende Highlight gesprochen. Zwei (zu welchem Grad?) welsche Teams, ein neuer Meister: Sollte es beim vierten Anlauf zum ersten Mal der GSHC (Vizemeister 2008, 2010 und 2021) sein, oder zum ersten Mal seit 1983 der EHC Biel? Die Seeländer mit mehr ehemaligen Schweizer Meistern, die Calvinstädter mit mehr internationalen Titularen. Von den Direktduellen diese Saison gewannen die Genfer drei von vier. Und natürlich sind beide Mannschaften hochgradig formstark, Biel gewann seinerseits 6 Spiele de suite und Genf bezwang Noch-Meister Zug im Halbfinal souverän mit 4:1.
Als der Puck in der seit Tagen ausverkauften und stimmungsgeladenen Les Vernets eingeworfen wurde, spielten all diese Geschichten keine Rolle mehr. Genf lief dabei personell ohne Überraschungen auf, auch heute wieder mit dem formstarken Mayer im Tor (dagegen weiterhin ohne Praplan, day-to-day). Der EHC Biel dagegen trat ohne den kranken Cunti und noch viel gewichtiger, ohne Coach Törmänen, an, welcher bedauerlicherweise wieder mit einer Krebserkrankung konfrontiert, heute einen "Behandlungstag" hatte.
Die Grenat begannen dominant, in der 4. Minute kam Biel aber durch Sallinen (nach Vatanens risikoreichem Spiel in der Offensivzone) zu einer ersten Topchance, der Finne scheiterte aber an Mayer. Und Letzerer bleib auch gefordert, als die Gäste ab der 8. Minute in Überzahl agieren konnten (Chancen durch Kessler, Hofer). Biel war zu Beginn besser und auch Brunner erschien in der 14. Minute nach Highlight-verdächtiger Puckkontrolle im Slot noch alleine vor Mayer, scheiterte aber backhand am Beinschoner des Genfer Hüters. Und der GSHC? Die Grenat kamen gegen Drittelsende zu einem Powerplay und auch sonst zu einigen guten Gelegenheiten, die Torausbeute blieb aber (beidseits) noch aus.
Im Mitteldrittel öffnete sich das Spiel - und in der 25. Minute konnten beide Teams innert Sekunden einen 3-gegen-1 Angriff fahren. Dabei scheiterten Miranda und Haas an den gegnerischen Hütern. Und kurz darauf brach Sallinen zur Spielmitte durch, hingegen mit dem gleichen Ausgang. Abgesehen von diesen Chance für Biel waren es aber die Westschweizer, welches ihr Spiel verglichen zum Startdrittel offensiv deutlich forcierten. Und dies trug alsbald Früchte: Nach einer Power-Shift der Genfer in der 32. Minute mit mehreren Grosschancen war es Winnik, der im Halbfinal noch ohne Skorerpunkt blieb, welcher die Scheibe im engen Slot und Getümmel zwischen Sätteris Schonern zur Genfer 1:0 Führung verwertete.
Kurz darauf erwies Lööv seinen Bielern einen Bärendienst: Er legte zuerst Tömmernes und kickte dann seinen Stock weg - 2 plus 2 Strafminuten. Dies war hingegen nicht folgenschwer, da Genf zuerst wenig gefährlich die ersten zwei Minuten runterspielte und dann Vatanen auch noch eine kleine Strafe fasste. Kurz vor dem zweiten Tee hatte Olofsson noch eine valable Ausgleichschance für die Berner, sein hoher Schuss aus spitzem Winkel trug aber keinen Ertrag ein.
So stiegen die zwei besten Teams der Regular Season mit minimalster Differenz ins Schlussdrittel. Und da geschah sogleich Entscheidendes: Stampfli leistete sich in der offensiven Zone ein Halten und im darauffolgenden Überzahlspiel schlug das effizienteste Powerplay der Liga zu: Hartikainen traf aus kürzester Distanz und im Nachschuss zum 2:0 für Genf, es war das sechste Playoff-Tor des finnischen Hünen. Danach sah es lange so aus, als ob Genf diese Führung relativ locker über die Zeit schaukeln würde - den Romands wurde in der 55. Minute gar noch ein Treffer wegen einer (visuellen) Torhüterbehinderung aberkannt.
Dass es dann doch nochmals spannend wurde, war Biels Brunner zu verdanken: In der 57. Minute traf er mit einem Direktschuss aus dem hohen Slot zum 1:2. Und Yakovenko hätte in der 59. Minute aus bester Position ausgleichen können, sein satter Schuss landete aber in Mayers Fanghand. Auch in den letzten Sekunden rettete der formstarke Bündner in Genfer Diensten nochmals entscheidend und sicherte seinen kompakten und solidarischen Grenat somit den ersten Sieg im Final. Der einzige Wehmutstropfen aus Genfer Sicht: Vatanen kehrte nach einer ungeahndeten Behinderung von Schneeberger (traf das Knie des Finnen, wohl unabsichtlich) nach der 44. Minute nicht mehr aufs Eis zurück.